Unser zweiter Tag stand ganz im Zeichen der Erkundung des
Mount Taranakis. Diesem majestätischen Vulkan näherten wir uns zunächst von
Süden und parkten beim dortigen Besucherzentrum. Hier schlugen wir einen
Wanderpfad ein, der uns durch die so genannten „Goblin Forests“ führte.
Tatsächlich sahen die Büsche und Bäume rechts und links vom Weg ein wenig
verwunschen aus. Nach der Hälfte dieses Rundweges gelangten wir bei den Dawson
Falls an. Der 18 Meter hohe Wasserfall befindet sich mitten im Wald am Hange des
Taranaki und erhielt seinen Namen von seinem Entdecker, einem Postboten, der
seine ganze Freizeit in das Erkunden nicht erschlossener Gebiete in diesem
Naturpark investierte.
Dawson Falls, Bilder aus dem "Goblin Forest"
Nachdem wir wieder an unserem Auto angekommen waren, fuhren
wir ein wenig nordwärts und nahmen die östliche Straße in Richtung Mt.
Taranaki. Als wir den Parkplatz erreicht hatten, krochen dichte Wolken den Berg
empor, was uns aber nicht davon abhielt, eine Wanderung zu einer Ski-Hütte zu
machen. Das Gelände war hier sehr karg und die Felswände schroff. Schließlich
kamen wir zur Manganui-Schlucht, in der Lawinengefahr herrscht. Ein Schild
weist darauf hin, hier keineswegs stehen zu bleiben. Nachdem wir das Geröll an
dieser Stelle überquert hatten, schlängelte sich der Wanderweg auf der anderen
Seite der Schlucht zur Hütte, wo das Skigebiet des Taranakis beginnt. Wir
bekamen allerdings keinen Schnee zu sehen, sondern lediglich grasüberzogenen
Fels.
Blick vom Hang des Taranaki, Manganui Gorge, Beginn des Skifeldes oberhalb der Hütte
Als wir zurück bei Plum waren, entschlossen wir uns, den
Taranaki nun auch noch von Südost im Uhrzeigersinn zu umfahren. Wir nahmen eine
ringförmige Landstraße und hatten Glück mit unserer Entscheidung. Denn auf der
anderen Seite des Berges verzogen sich die Wolken, was uns Sonnenschein und
einige spektakuläre Blicke auf den Vulkan bescherte.
Am Ende unserer Fahrt machten wir noch kurz Rast in Puteiki
– einem Ort, der nur aus einem riesigen Park besteht. Auf über 200 Hektar Land
werden hier vor allem einheimische Pflanzen gepflegt und präsentiert. Unser
Spaziergang auf dem Gelände war aufgrund der Öffnungszeiten aber nur kurz.
Mit dem Harley-Rad über den Coastal Walkway
Für Freitag war etwas schlechteres Wetter angesagt worden.
Also machten wir uns nicht erneut auf den Weg zum Taranaki, sondern liehen uns
drei Fahrräder von unserem Hostel aus und fuhren den so genannten Coastal Walkway
entlang. Auf 10 Kilometern entlang des Wassers erstreckt sich der gut
ausgebaute Rad- und Fußgängerweg. Wir fuhren zunächst Richtung Süden, wo der
Weg am Hafen von New Plymouth endet. Während Helge das Glück hatte, ein richtig
gutes Rad ergattert zu haben, quälte sich Birte auf einem Rad ohne
Gangschaltung und mühte sich Kathi auf einem Kinderfahrrad ab.
Chopper-Rad, Seevogel am Coastal Walkway, moderne "Kunst" in New Plymouth
Vom Hafen aus ging es wieder nordwärts - am schönen New Plymouth (mit seiner
umstrittenen modernen Kunst) vorbei in Richtung des Ortes Bell Block. Da wir
mit dem Wetter mehr Glück hatten als mit den Rädern, konnten wir die Sonne an
diesem Vormittag vollends genießen.
Landschaft entlang des Forgotten World Highways zwischen Stratford und Taumarunui
Nach unserer Radtour kehrten wir zum verdienten Mittagessen
ein, gingen Proviant einkaufen und verließen
New Plymouth in Richtung National Park Village. Allerdings war die Fahrt
über den Forgotton World Highway ebenfalls ein echter Höhepunkt. Durch
spektakuläre Landschaft zieht sich eine Straße, die man besser nicht nimmt,
wenn man in Eile ist. Hat man aber – so wie wir – alle Zeit der Welt, lohnt
sich die Strecke ungemein.
Schließlich erreichten wir National Park; inzwischen war es
stockduster.
"Hobbits Hole" auf dem State Highway 43
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