Mittwoch, 29. August 2012

Huia und Whatipu Beach

Hier noch ein kleiner Nachtrag vom Wochenende. Zusammen mit Eva und Leonard haben wir einen Ausflug zum Whatipu-Strand in der Nähe des Dorfes Huia gemacht. In der Bucht vor Huia fließt die Tasman-See "ins Landesinnere". Die Öffnung zwischen den beiden gegenüberliegenden Landzungen ist sehr schmal. Um das zu verdeutlichen, habe ich ein kleines Video gedreht. Der Lärm im Hintergrund kommt übrigens von einer japanischen Reisegruppe, die mit etwa 40 Autos den Parkplatz vorm Aussichtspunkt zugeparkt hatte.



Huia selbst ist ein kleines, wunderschön gelegenes, verschlafenes Nest. Den dortigen Fluss, der sich über die Straße ergoss, mussten wir queren und begannen dann Leonards Auto die Berge Richtung Whatipu hinauf zu quälen. Nach zahlreichen Serpentinen und einer steilen Abfahrt waren wir am Whatipu Beach angelangt. Wir stellten unseren Wagen ab und machten uns auf den Weg Richtung Paratutae Island, einem großen Felsbrocken, der aussieht, als wäre er bei Ebbe zu Fuß zu erreichen.


Blick ins Landesinnere, Whatipu Beach und Paratutae Island

Der Strand von Piha bei Sonnenuntergang

Vor genau einer Woche hatte Eileen Geburtstag. Sie hatte sich gewünscht, dass alle Volunteers, die zu dem Zeitpunkt frei haben, mit ihr zum Lion´s Rock fahren und sich gemeinsam den Sonnenuntergang ansehen. Also schwangen sich Nicky, Anne, Eileen und ich in Eileens Wagen, um gerade noch rechtzeitig zum Strand bei Piha zu gelangen. Weil die Fotos so schön geworden sind, hier eine kleine Auswahl.

Nicky (links und rechts) und Anne am Strand von Piha




Alina, Plum und die Vans

Hallo,

es gibt zahlreiche gute Neuigkeiten zu vermelden. Die erste - und mit Abstand wichtigste - ist, dass die Familie Plümecke Nachwuchs bekommen hat. Kathi und ich freuen uns sehr, dass es Alina, Andrea (und natürlich auch Jan und Julian) gut geht! Viele liebe Grüße nach Bisdorf!

Die zweite Neuigkeit ist, dass wir am vergangenen Wochenende ein Auto gekauft haben. Wir haben es "Plum" getauft, was absolut nahe lag. Auf den Fotos seht ihr unsere Errungenschaft, auf der sich bereits ein paar Vögel verewigt haben. In Neuseeland scheint es einen florierenden Markt für Schrottkarren zu geben. Grund dafür könnte die große Nachfrage nach billigen Autos durch Backpacker sein. Auf jeden Fall gibt es hier ganz in der Nähe eine Straße, an der etliche Wagen geparkt sind, die zum Verkauf stehen. Kathi ist dort auf den violetten Polo aufmerksam geworden und wir haben recht schnell einen Termin zur Probefahrt abmachen können. Die vorherigen Besitzer sind zwei ältere Eheleute, die bei uns um die Ecke wohnen. Wir haben jetzt zwar etwas tiefer in die Taschen gegriffen als die anderen Freiwilligen, haben dafür aber ein gutes Gefühl, was den Zustand des Autos angeht, und sind der Überzeugung diesen Wagen am Ende unseres Aufenthaltes auch ohne große finanzielle Verluste wieder verkaufen zu können.

 Plum von vorne und von hinten, der Van vom Parzival House (rechts)

Die dritte erfreuliche Nachricht: Wir haben unsere Driving Assessments bestanden. Das bedeutet, dass wir jetzt die Hohepa-Vans (allesamt Toyota-Schleudern) fahren dürfen und sollen. Künftig werden wir also die "Guys" zu Helios und wieder zurück chauffieren.

Ich könnte jetzt noch erwähnen, dass die Temperaturen steigen und der Frühling naht, aber das wäre dann wohl zu viel des Guten.

Helge


Sonntag, 26. August 2012

Das Spiel der Spiele

Gestern war Ausnahmezustand in Auckland. Das bedeutet entweder, dass ein unerfreuliches Naturereignis die Einwohner durchgeschüttelt hat, oder dass Rugby-Zeit war. Gestern fand im Eden Park Stadium von Auckland das Spiel der Spiele statt: All Blacks gegen Wallabies, Neuseeland gegen Australien, aktuell bestes Team gegen die zweitbeste Rugby-Mannschaft der Welt.

Kathi und ich haben Leonard und Dale (einen "Guy", der für Rugby schwärmt) begleitet und versucht, noch an Tickets zu gelangen. Beinahe hätten wir es auch geschafft, aber ein dicker Neuseeländer mit ebenso dicker Brieftasche stach uns im Bieter-Wettstreit um die Tickets aus. Und so beschlossen wir, das Spiel Downtown in einer Kneipe anzusehen. Ohne lange Suche stießen wir auf eine moderne Bar in der Nähe des großen Schiffanlegers, in der das Spiel übertragen wurde.

Standesgemäß besiegten die All Blacks übrigens ihre überforderten Kontrahenten von "nebenan" mit 22:0. Spannend war´s nicht, aber unterhaltsam.


Die Unterkunft

Nun bin ich an der Reihe, meinen ersten kleinen Beitrag zu unserem Blog zu leisten und ein bisschen über unsere Unterkunft zu berichten.
Auf dem Hohepa-Gelände gibt es sechs verschiedene Häuser, in denen die "Guys" zusammen mit zwei oder drei Freiwilligen leben. Helge und ich sind in zwei unterschiedlichen Häusern untergebracht. Helge wohnt im "Parzival House", dem zweitältesten der sechs Häuser und hat dort sein eigenes, kuscheliges Zimmer.

 Helges Zimmer (links und Mitte) und das Wohnzimmer im Parzival House

Die Sanitäranlagen muss er sich jedoch, wie in allen anderen Häusern auch, mit den übrigen Bewohnern des Hauses teilen. In meinen Augen strahlt das Parzival House sehr viel Wärme aus und es fällt nicht schwer, sich schnell sehr wohl zu fühlen.

Leider wohnen Helge und ich nicht im gleichen Haus. Um vom Parzival House zum "Christopher House", in dem ich untergebracht wurde, zu kommen, muss man zunächst einen kleinen Hügel erklimmen. Mein Zimmer liegt ein wenig abseits von den Zimmern der anderen Bewohnern gleich neben den Waschmaschinen. Mittlerweile wurde sichergestellt, dass die Waschmaschinen nicht nach 22 Uhr laufen, sodass ich ungestört in meinem kleinen Zimmer schlummern kann. Anfangs mussten Helge und ich uns etwas an den Geräuschpegel innerhalb des Hauses gewöhnen. Die Wände sind sehr dünn, sodass sich langes Ausschlafen am Wochenende manchmal etwas schwierig gestaltet.



Kathi im Christopher House

Ansonsten geben alle ihr Bestes, um sicherzustellen, dass wir uns hier wohl fühlen. Bei unserer Ankunft standen Blumen im Zimmer, ein Teller Obst stand auf dem Regal und die Betten waren mit extra für uns neugekaufter Bettwäsche bezogen. Das Problem der relativ hohen Luftfeuchtigkeit in unseren Zimmern wurde ebenfalls schnellstmöglich gelöst, indem für jeden von uns ein "Dehumidifier" besorgt wurde. An die eine oder andere Kakerlake, die uns schon über den Weg gelaufen ist, werde ich mich auch noch gewöhnen. Wer mich kennt, wird wissen, dass dies für mich vermutlich eine der größten Herausforderungen während unserer Zeit in Neuseeland sein wird.

Kathi

Samstag, 25. August 2012

Bunter Alltag

Hallo,

endlich komme ich mal wieder dazu, ein paar Zeilen zu schreiben. Es ist ein klein wenig Alltag hier eingekehrt. Kathi und ich haben am Montag begonnen, zu arbeiten.

Während Kathi zwei so genannte Split Shifts hat (Arbeit von 6:30 Uhr bis 9:00 Uhr und von 16:30 Uhr bis 22:00 Uhr) und dreimal in der Woche bei Helios (8:00 Uhr bis 16 Uhr), arbeite ich fünfmal bei Helios und muss an zwei Tagen noch etwas früher raus, um mit einem Behinderten per Bus zu seiner Schule zu fahren.

Split Shift

Die Arbeit in den Split Shifts lässt sich am einfachsten als pflegerische Tätigkeit beschreiben. Kathi muss an zwei Tagen in der Woche in jeweils unterschiedlichen Häusern den Behinderten dabei helfen, zu duschen, sich anzuziehen, zu frühstücken... Dann hat sie den Mittag über frei, und sie muss erst um 16:30 Uhr wieder beginnen, zu arbeiten. Hier hilft sie unter anderem dabei, das Abendessen zuzubereiten sowie die "Guys" bettfertig zu machen.

Helios Day Care Service

Der Helios Day Care Service (kurz: Helios) ist eine mehr oder weniger autarke Institution, die dazu dient, den Behinderten Tätigkeiten während des Tages zu verschaffen. Das Angebot ist enorm vielfältig und ist an den Grad der Behinderungen angepasst.

Ich arbeite momentan u.a. in zwei Computergruppen und einer Theatergruppe. In den Computergruppen erlernen die Behinderten den sicheren Umgang mit PC und Internet. Auf diese Weise habe ich erfahren, dass ungefähr die Hälfte von ihnen ein Profil auf Facebook besitzt...
In der Theatergruppe sollen die Behinderten durch darstellerisches Spiel einen Sinn für Emotionen, Bewegung im Raum und Teamwork entwickeln. Verpackt wird das Ganze in einer Art Theaterstück, das irgendwann einmal aufgeführt werden soll.

Außerdem wurde ich als 1:1-Betreuer einer Behinderten namens Lily zugeteilt. Sie ist verhältnismäßig schwer beeinträchtig, ist wackelig auf den Beinen und kann nicht reden. Die große Herausforderung ist hierbei, ihr eine Beschäftigung zu geben, die ihr Spaß macht, und die sie nicht bereits nach wenigen Minuten abbricht. Lily ist meist faszinierter vom Trubel in der Halle als von ihrer eigentlichen Aufgabe.

Helge

Sonntag, 19. August 2012

Lion´s Rock

Hallo zusammen,

wir haben an unserem zweiten Tag so viele Eindrücke gesammelt, dass ich häppchenweise  Blog-Einträge nachliefern muss. Nach unserem Ausflug an die Kitekite Falls sind wir an die Küste von Piha gefahren, um dort den Lion´s Rock zu bestaunen.

Ich gebe zu, es braucht einiges an Fantasie, um hier einen sitzenden Löwen zu erkennen. Schön war´s trotzdem.

An diesem großen Strand (wie die meisten neuseeländischen Strände übrigens kein reiner weißer Sandstrand) gab es auch eine beachtliche Brandung, welche einige Surfer angelockt hat.

Da wir in den Abendstunden am Strand angekommen waren, beschlossen wir, hier den Sonnenuntergang zu betrachten, und dann schleunigst heim zu fahren. Denn auch wenn der neuseeländische Winter in Sachen Kälte überhaupt nicht vergleichbar ist mit dem deutschen, so wird es doch nach Sonnenuntergang empfindlich kalt.

Helge


Waitakere Ranges


Der Wecker hat mich heute früh nicht geweckt - sondern die Enten vor meinem Fenster. Auf dem recht weitläufigen Grundstück gruppieren sich die zu Hohepa gehörenden Häuser um einen sehr gepflegten Garten mit Obstbäumen. Die Enten fühlen sich als Teil der Kulisse und watscheln dort herum.

Heute Vormittag haben uns die beiden Freiwilligen Leonard und Nicki zu dem idyllischen Conwallis Beach (Südost-Rand Aucklands) gefahren. Der Anblick war grandios und wir haben einen kleinen Spaziergang gemacht. Leider hatten wir keine Kamera dabei, sonst hätten wir hier Bilder von der Bucht hochladen können.

Kitekite Falls (Te Kawerau a Maki)

Heute Nachmittag haben wir dann einen Ausflug zu einer Kleinstadt names Piha (im Südwesten Aucklands) gemacht. Korbinian (genannt Korbi) und Eva - beide Volunteers - haben Kathi und mich mit dem Auto mitgenommen. Korbi parkte am Rand der Waitakere Ranges (einem dschungelähnlichen Waldstück) und hat mit uns eine kleine Wanderung in den Wald hinein unternommen. Und diese Wanderung hat den Strand vom Vormittag nochmal deutlich in den Schatten gestellt.

Der kleine steil bergauf führende Wanderweg führte uns nach kurzer Zeit zum Kitekite-Wasserfall. In dieser Gegend hatte der erste Europäer Land erworben, und  taufte das Gebiet Glen Esk (heute ein Stadtteil Aucklands) nach seinem Geburtsort in Schottland. Die Weißen versuchten den Wasserfall oberhalb mit einem Damm zu stauen, doch die Konstruktion aus Holz hielt dem "Te Kawerau a Maki" - wie die Maori den Wasserfall genannt haben - nicht Stand.

 Kathi, Eva und Korbi in den Waitakere Ranges

Samstag, 18. August 2012

Die Freiwilligen

Bei unserer Ankunft wurden wir bereits von den meisten Freiwilligen am Christopher House empfangen. Nachdem uns Fern ein wenig eingewiesen hatte, und wir unser Gepäck in unseren Zimmern abgeladen hatten, trafen wir die 6 anderen Freiwilligen, welche allesamt aus Deutschland stammen. Sie sind 19 bzw. 20 Jahre alt und halten sich im Rahmen eines FSJs direkt nach dem Bestehen des Abiturs hier auf. Im Laufe dieses Blogs werde ich sicher jeden einzeln vorstellen.

Wir unterhielten uns lange, woraufhin Kathi und ich einige "Wir haben den Flug überlebt"-Mails schrieben und schnell unter die Dusche sprangen. Unter enormer Müdigkeit schleppten wir uns in die Mall, machten ein paar Besorgungen und ließen den Abend zusammen mit den anderen Volunteers ausklingen.

Der Flug

Hallo,

jetzt sind Kathi und ich über einen Tag in Auckland und haben bereits so viel Neues gesehen, dass ich das Gefühl habe, schon jetzt ein Buch schreiben zu können. Aber erst die Hose, dann die Schuhe, wie mein Mathe-Lehrer zu sagen pflegte. Ich beginne mit dem Flug.

Pünktlich um 22:20 Uhr deutscher Zeit ging es mit einer Boeing 777-300 in die Lüfte. Ich hatte mir fest vorgenommen, auf dem Flug nach Dubai nicht zu schlafen, um dem verhassten Jetlag ein Schnippchen zu schlagen. Sollte Kathi das auch vorgehabt haben, ist dieser Plan bereits nach wenigen Stunden hinfällig geworden... Das beste an diesem Flug waren das große Filmangebot (jeder Sitzplatz war mit eigenem Display ausgestattet, auf dem Filme und kleine Spiele angewählt werden konnten), und, dass er nach 6,5 Stunden wieder beendet war. Wenngleich auch das Abendessen bei Emirates außerordentlich gut war!

In Dubai angekommen, waren wir schon recht müde, und hatten einige Mühe uns auf dem großen schlauchförmigen und völlig überfüllten Flughafen zurecht zu finden.

 Als wir endlich einen geeigneten Sitzplatz gefunden hatten, gaben wir ihn auch innerhalb der restlichen 3 Stunden Wartezeit nicht mehr her.

Auffällig waren in Dubai zum Einen die vielen Frauen, die komplett in Burkas eingehüllt waren, und zum Anderen die Toiletten, welche jeweils mit duschartigen Konstruktionen versehen waren (wohl um sein Geschäft überaus sauber verrichten zu können). Ein weiteres, eher abschreckendes Erlebnis waren die Temperaturen. Als wir gegen 5:30 Uhr Ortszeit in Dubai gelandet waren, herrschten gemütliche 33°C Außentemperatur. Dieser Fakt und meine
inzwischen paranoide Angst davor, wegen meines Koffers voller Medizin für 4 Jahre im Karzer zu landen, haben uns von der Idee abgebracht, auf der Rückreise einen Kurzurlaub bei 40°C im Schatten zu machen.

Der Weiterflug nach Melbourne war dann spürbar beschwerlicher. 13 Stunden Flug bedeutete die weitere Reise und spätestens nach der Hälfte ging einem - höflich ausgedrückt - der ganze Kram gehörig auf den Senkel. Auch aus meinem Vorhaben durch eine Mütze Schlaf


Warten am Flughafen von Dubai

möglichst viel vom Flug "zu verpassen" ging daneben, da es zum Teil heftige Turbulenzen gab. So kam ich nur für circa 2 Stunden zu immer wieder unterbrochenem Schlaf, der alles andere als erholsam war. Dementsprechend gerädert erreichten wir Melbourne. Um etwa 8 Uhr Ortszeit (erstaunlich nach 13 Stunden des Fluges) waren wir gelandet und hatten Gott sei Dank nur eine Stunde Aufenthalt. Mit dem Eindruck, einen schönen Flughafen bestaunt zu haben, ging es weiter Richtung Auckland.

Die Zeit verging wie im Fluge (haha). Verglichen mit den 13 Stunden von Dubai nach Melbourne waren die 3 Stunden, die uns von Auckland getrennt hatten, nicht der Rede wert. Ohne nennenswerte Probleme gelangten wir durch den Zoll und trafen eine fröhliche Frau mittleren Alters. Sie heißt Fern und arbeitet bei Hohepa als festangestellte Mitarbeiterin. Während der 30-minütigen Fahrt vom Flughafen zu Hohepa in Titirangi kamen Kathi und ich deutlich seltener zu Wort als Fern. Aber ihre fröhliche, aufgeschlossene Art war wohltuend nach den Reise-Strapazen. Bei Hohepa wurden wir freundlich von den anderen Freiwlligen in Empfang genommen.

Helge




Freitag, 10. August 2012

+ + +

Dies sind die drei Kreuze, die ich unbedingt machen wollte, wenn der Uni-Stress vorbei ist. Und tatsächlich: Heute kam die Nachricht, dass Kathi und ich alle noch ausstehenden Klausuren bestanden haben!

 
Jetzt kann es wirklich losgehen. In sechs Tagen, einer Stunde und 20 Minuten heben wir ab...