Sonntag, 30. September 2012

Coromandel Peninsula

Dies ist ein Nachtrag vom vergangenen Wochenende. Früh morgens bepackten Nicky, Peter, Kathi und ich Nickys Wagen, um Richtung Coromandel aufzubrechen. Unser Ziel war Coromandel Town an der Westküste der Coromandel-Halbinsel (ungefähr drei Stunden Autofahrt entfernt), die unter Neuseeländern als ultimatives (Nah-)Erholungsgebiet gilt. Sehr viele verbringen hier beispielsweise die Weihnachtsfeiertage, weswegen die kleinen Ortschaften zu dieser Zeit völlig überfüllt sind. Wir hingegen stießen nicht auf viele Menschen, da wir auf die Idee gekommen waren, Coromandel außerhalb der Hochsaison zu bereisen.

 Kathi und Ausblick bei einer Rast auf der Hinfahrt nach Coromandel Town

Was ist uns von unserem Zwei-Tage-Ausflug besonders in Erinnerung geblieben? Nun zum Einen wäre da die - wer hätte das geahnt - atemberaubend schöne Landschaft. Nach einer Stunde Fahrt hatten wir Aucklands Krakenarme aus Beton hinter uns gelassen und begaben uns vorbei an hügeligen Grasflächen (ein ganz neuer Anblick!), gespickt mit nur wenigen einsamen Landhäusern. Als wir die Küstengegend von Coromandel erreichten (Nicky war wegen "Speeding" inzwischen 80 Dollar ärmer), trafen wir auf die gewohnte Landschaft: Wunderschöne Buchten und Strände sowie steil aufsteigende, urwaldartige Böschungen auf der anderen Straßenseite. Zu diesem Zeitpunkt war das Wetter auch noch gut und unsere Stimmung euphorisch.


 Ostküste der Halbinsel, unsere Mitstreiter plündern die Vorräte

An unserem Reiseziel angekommen, erkundeten wir auch gleich unser Hostel, das für den Preis, den wir gezahlt hatten, wirklich hervorragend ausgestattet war, und Nicky entschied sich, ebenfalls ein Zimmer zu buchen. Als wir uns wieder ins Auto setzten (ich weiß, unser exzessiver Gebrauch des Automobils nimmt neuseeländische Züge an...), um zu einem Wanderweg durch den Coromandel Forest Park zu fahren, begann es zu nieseln und - so viel sei gesagt - es hörte das gesamte Wochenende auch nicht mehr auf, mehr oder minder stark zu regnen. Wir fuhren also durch den Wald, hielten, wann immer ein besonders schöner Ausblick lockte, und am Wanderweg angekommen, änderten wir unseren Plan. Unsere Wanderung war ins Wasser gefallen. Wir machten aber dennoch das Beste aus dem Tag, indem wir die Gegend einfach weiter mit dem Auto erkundeten. Ein Lookout hatte es uns besonders angetan, und wir schlugen uns ungefähr 45 Minuten durch dichtes Gestrüpp, vorbei an alten Mineneingängen, vor deren Betreten eindringlichst gewarnt wurde, hin zu einem 360°-Ausblick über Coromandel Town und Umgebung.
Zurück im Ort aßen wir schlechtes Essen zu teurem Preise und ließen den Abend in unserem Hostel mit Kartenspielen ausklingen.

Bilder aus dem Coromandel Forest Park

Am nächsten Morgen ging es erneut früh los. Schließlich wollten wir unbedingt rechtzeitig vor der Flut am Hot Water Beach sein, einem Strand, an dem heißes Grundwasser aus dem Boden hervorquillt und ein angenehmes Bad im Meereswasser verspricht. Leider rächten sich die Muscheln vom Vorabend auf äußerst unangenehme Art für ihren Verzehr und so hielten wir in einem Ferienort für eine kurze (Klo-)Pause. Am dortigen Touristeninformationsbüro bekamen wir die Auskunft, dass wir unsere Heißwasser-Strand-Pläne begraben mussten. Nicht etwa wegen des Wetters, was Grund genug gewesen wäre, sondern weil das für uns offenbar völlig unberechenbare Naturphänomen Flut uns einen Strich durch die Rechnung machen würde. Nun ja, besonders enttäuscht waren wir nicht, sondern fuhren weiter zur nahe gelegenen Cathedral Cove (einem sehenswerten Felsen "mit Loch", siehe Foto).

Cathedral Cove (Mitte) und Umgebung: Hier konnte man sich wenigstens unterstellen
 
Nach unserer etwa 1,5-stündigen Wanderung und unserem Schwur hierhin bei besserem Wetter wiederzukehren, reisten wir weiter zum Sailors Grave. Das Sailors Grave ist ein äußerst unspektakuläres, von weißem Holzzaun umgebenes Grab eines 1842 beim Versuch, mit einem Beiboot das Land zu erreichen, gekenterten und ertrunkenen Seemannes. Das Ganze ist immerhin schon über  150 Jahre her, die meisten Neuseeländer muss es wohlig frösteln bei dem Gedanken, Zeuge einer solch gewaltigen Zeitspanne zu sein! Wie dem auch sei, der kleine naturbelassene Strand am Sailors Grave ist auf jeden Fall wunderschön. Und während wir Picknick machten, konnten wir einige - für Neuseeland typisch bunte - Vögel beobachten.
Von hier fuhren wir diesmal an der Ostküste Coromandels entlang, zurück Richtung Auckland. Dort angekommen, feierten wir zusammen mit Leonard dessen 20. Geburtstag und vielen schließlich erschöpft in unsere Betten.

 Strand am Sailors Grave, Grab von William Simpson, Helge und Peter trainieren für die All Blacks

1 Kommentar:

  1. Oh ich bin so neidisch! Im Sommer ist das sicher nochmal viel schöner!

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