Sonntag, 24. März 2013

Herbst in Auckland

Endlich kommen wir mal wieder dazu, einen Post-Eintrag zu veröffentlichen. In Auckland hat der Herbst Einzug gehalten. Das macht sich vor allem daran bemerkbar, dass die Bäume anfangen, ihre Blätter zu verlieren und die Tage deutlich kürzer werden.
Da wir uns so lange nicht mehr gemeldet haben, hier ein Rückblick mit den Höhepunkten der letzten zwei Wochen.

Round the Bays 2013

Am 10. März fand ein großes Lauf-Event in Auckland statt, und natürlich waren wir mit einer Hohepa-Delegation vertreten. Das Rennen schlängelte sich von der Stadtmitte immer an der Küste in Richtung Osten entlang und endete nach 8,3 km am St. Heliers Beach. Bei traumhaften Wetter wurde das Rennen um 9:30 Uhr gestartet.

Wir waren jeweils für einen beziehungsweise zwei Residents verantwortlich. Während Kathi voll und ganz damit beschäftigt war, ihren Schützling zu motivieren, weiter zu rennen, stand Helge vor dem Problem, dass seine beiden Residents absolut unterschiedliche Geschwindigkeiten einschlugen. Schlussendlich erreichten aber alle Guys und Mitarbeiter glücklich das Ziel. Die größte Herausforderung war nun der Verkehr, denn am Rennen hatten 70 000 Menschen teilgenommen!



Arbeit, Arbeit, Arbeit

Neben dem ganz normalen Alltage bei Helios und Hohepa kommen wir immer wieder in den Genuss spezieller Weiterbildungen für die Mitarbeiter. Vergangenen Dienstag stand ein Epilepsie-Training auf dem Plan. Unter all den Besprechungen, Treffen und Trainings war dies das bisher am interassenteste. Wir erfuhren zunächst sehr viel über verschiedene Arten von Epilepsie (einem unkontrollierten, unwillkürlichen und gleichzeitigen Feuern vieler verschiedener Neurone). So erklärte uns die Expertin, dass man nicht bei allen Epilepsie-Anfällen die Besinnung verliert, und dass einige Anfälle nur kleine Teile des Gehirns betreffen können, weswegen es in der Folg enur zu kurzzeitigen Fehlwahrnehmungen kommt. Angesichts der vielen Epilepsie-Patienten, die wir betreuen, war für uns aber vor allem der Teil des Votrags von Bedeutung, in dem uns dargelegt wurde, wie wir bei einem akuten Anfall handeln sollten. Dabei wurde auch mit einigen Ammen-Märchen aufgeräumt...

Black Caps

Gestern hat sich Kathi für Helge geopfert und an ihrem eigentlich freien Tag eine Schicht von Peter übernommen, so dass Helge und Peter zu einem Spiel der Black Caps gehen konnten. Die Karte für das Cricket-Spiel Neuseeland gegen England hatte dieser Helge zu Weihnachten geschenkt. Wir waren natürlch total gespannt, wie die Atmosphäre bei dieser ulkigen Sportart im Eden Park Stadium sein würde.
Für diejenigen, die Cricket nicht kennen, wird es hier keine Auflistung der Regeln geben. Dafür ist das Spiel einfach zu komplex. Zudem müssen wir gestehen, dass uns selbst nach 6,5 Stunden im Stadion am Ende ein erheblicher Teil des Regelwerks völlig unklar geblieben ist. Auf jeden Fall handelte es sich bei dem Spiel um den dritten Teil einer so genannten Test Series. Bei ihr besteht jedes Spiel aus jeweils fünf Tagen, und wir besuchten das Stadion am zweiten Tag des dritten Matches.

Bilder aus dem Eden Park Stadium. Auf dem rechten Foto kann man erkennen, wie ein englischer Bowler versucht, mit einem Wurf, bei dem der Ball einmal auf dem Boden aufkommen muss, den neuseeländischen Wicket Guard aus dem Spiel zu werfen. Der versucht seinerseits das rote Spielgerät aus dem Stadion zu ballern.

Für wen das schon verückt genug klingt, der dürfte sich über Folgendes nicht mehr wundern: Etwa ein Drittel des Publikums (das Stadion war etwa zur Hälfte gefüllt) bestand aus Rentnern, die ihre Zeitung mitgebracht hatten und dem Spielgeschehen nur gelegentlich folgten. In der nach vier Stunden stattfindenden Lunch-Pause (!) durften die Zuschauer aufs Feld, wo die meisten die Sonne genossen, die Wickets (Stangen beim Cricket, die von den Werfern getroffen werden müssen) bewunderten oder einfach selbst Cricket spielten. Gegen Ende des Tages wechselten Peter und Helge den Sitzplatz und setzten sich mitten in Menge der England-Fans wo am meisten Stimmung herrschte. Neben als Kühen verkleideten Fans war die Hauptattraktion ein völlig Betrunkener, der mit Australien-Käppie, viel zu engem, bauchfreien Australien-T-Shirt und engen rosa Boxershorts bekleidet, "In the djungle, the mighty djungle, the lions sleep tonight" sang. Da er auf die "Three Lions", die traditionsgemäß auf den Hemden der englischen Cricketspieler prangen, anspielte, begab er sich damit fast schon in Lebensgefahr. Nach einem äußerst langen, aber fröhlichen Erlebnis begabgen wir uns auf den Heimweg. Was wir von dem Spektakel halten sollten, wussten wir nicht so recht. Allerdings haben wir jetzt einen Lieblings-Cricketspieler: Monty Panesar.
 
Monty Panesar (Bowler der englischen Cricket-Nationalmannschaft)


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