Nun glaubt man, dass man einen wahren Kiwi nicht von der Schönheit seines eigenen Landes überzeugen muss, doch so etwas soll es tatsächlich geben. Ein guter Freund aus meiner Zeit in Dunedin lebt mittlerweile auch hier in Auckland und seit einigen Wochen haben wir wieder Kontakt zueinander. Seit 10 Monaten arbeitet er nun schon hier und so richtig kann er sich nicht mit seiner neuen Heimat hier im hohen Norden anfreunden. Immer wieder macht er deutlich, dass es hier in Auckland ja nicht annähernd so schön sei wie in Dunedin. Auf die Frage, ob er sich die nähere Umgebung und vor allem das Regenwaldgebiet, die Waitakere-Ranges, und die wilden West-Coast-Beaches schon angeguckt hätte, folgte jedoch eine Verneinung. Ein Urteil zu treffen, ohne sich diese wunderschöne Natur angeschaut zu haben, konnten Helge und ich nicht unterstützen. Somit packten wir Leslie am Samstag in unser Auto und fuhren mit ihm nach Karekare, einem dieser wilden Strände mit schwarzem Sand an der Westküste, und unternahmen mit ihm eine Wanderung entlang der Küste hoch in den neuseeländischen Busch.
Links: Helge und Leslie (man beachte die Frisuren!), Mitte und rechts: Küste bei Karekare
So richtig zugeben wollte er es zwar nicht, doch anhand der Häufigkeit, mit der er seine Kamera zückte, konnten wir ganz gut ablesen, dass ihn die Schönheit der Natur durchaus beeindruckte. Jedoch kam er nicht umhin, auch ab und zu Kritik zu äußern. Mit den 20 Menschen, die sich an diesem Tag am Strand tummelten, war es ihm wirklich ein bisschen zu überfüllt ("crowded"). Dass diese jedoch nicht einmal einen Bruchteil dieses Strandes füllten, muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen. Auf den Bildern dürfte es gut erkennbar sein. Unsere etwa 2-stündige Wanderung war wirklich toll. Im Anschluss ließen wir den Nachmittag noch gemütlich am Strand ausklingen und genossen die Sonne. Letztendlich fuhren wir alle (auch Leslie) glücklich und etwas kaputt nach Hause. Ich habe so ein Gefühl, dass dies nicht unsere letzte Touristenführung für Leslie war. Möglicherweise können wir ihn ja doch noch für seine neue Heimat in ähnlicher Form begeistern wie wir es bereits sind.
Links und Mitte: Ausblick vom Comans Track, rechts: Kathi beim teils schwierigen Abstieg
Montag, 21. Januar 2013
Dienstag, 15. Januar 2013
Sommerurlaub in Paihia
Auch wenn wir nur für zwei Tage in den Norden gefahren waren, kam das Wochenende uns ein bisschen vor wie Sommerurlaub. Bei bestem Wetter besuchten wir unseren Kumpel Moritz, der momentan in Paihia ein Hostel managt.
Nach einer dreieinhalb-stündigen Fahrt kamen wir in Paihia an und bezogen in dem wunderschön gelegenen Hostel am Meer die "Manager´s Residence", die ob ihrer Geräumigkeit ihren Namen wirklich verdient hat und welche wir uns an diesem Wochenende mit Moe teilen durften. Schon bald fuhren wir dann gemeinsam ins nahegelegene Opua, von wo aus wir mit der Fähre nach Okiato übersetzten (übrigens hat fast jeder Ortsname nördlich von Auckland seinen Ursprung in der Sprache der Maori). Als letztes Auto quetschten wir uns so gerade noch auf die Fähre. Und binnen weniger Minuten befanden wir uns auf dem gegenüberliegenden Festland. Von hier steuerten wir Tore Tore Island an, eine Insel, zu der man bei Ebbe rüberlaufen kann. Vorbei an ein, zwei überaus luxuriösen Häusern direkt am Meer gingen wir also zu besagter Insel und erklommen diesen besseren Felsen. Tore Tore Island ist zwar dicht bewachsen und der Wanderweg an einigen Stellen steil, aber schon nach etwa 10 Minuten hatten wir das andere Ende der Insel erreicht. Von dort bot sich uns ein atemberaubender Ausblick über die Bay of Islands. Auf der linken Seite konnte man Paihia erkennen, rechts von einem lag Russell. Eingerahmt von diesen Landmassen lag vor uns das türkisfarbene, warme Wasser der Bucht.
Helge und Kathi (links) auf Tore Tore Island (Mitte), Ferienhaus am Strand vor der Insel (rechts).
Weiter ging es dann nach Russell, dem Ort der Paihia direkt gegenüber liegt, den man aber nur erreichen kann, wenn man entweder die Fähre wählt oder einen etwa eineinhalb-stündigen Umweg über schlechte Straßen in Kauf nimmt. Wir hielten uns nicht lange direkt in der Ortschaft auf, sondern durchquerten sie, fuhren einen steilen Hügel hinauf und hielten in einer kleinen, verlassenen Straße am Eingang eines Wanderweges, der ins Nancy Fladgate Reserve führt. Dieser kleine Flecken Land gehört noch immer den Nachfahren der ursprünglichen Besitzerin und beherbergt einen Wald mit einheimischen Pflanzen. Wir folgten dem Wanderweg etwa 15 Minuten lang, bis er in einer wunderschönen kleinen Bucht mit Sandstrand endete. Wir waren die einzigen Besucher dieser Bucht - und testeten schon bald, wie warm das kristallklare Meereswasser dort war. Es war wie in einer Badewanne und doch eine Abkühlung im Vergleich zu der Wärme über Wasser.
Wäldchen im Nancy Fladgate Reserve (links), Kathi und Moe am Golden Beach bei Russell.
Nachdem wir uns abgekühlt hatten, machten wir uns auf den Heimweg nach Paihia. Da wir noch viel Zeit hatten, entschieden wir uns, unsere Geldbeutel zu schonen und über die Straße südlich von der Meeresbucht zurück zu fahren. Leider entpuppte sich diese Straße schon bald als Schotterpiste und wir benötigten Ewigkeiten bis wir endlich bei Moritz´ Hostel angekommen waren. Unseren Hunger stillten wir mit selbstgemachten Burgern und wir ließen den Abend mit einer Partie Monopoly ausklingen.
Landschaft bei Opononi (links), Kinder baden am Steg (Mitte), Blick auf Hokiangi Harbour vom Pakia Hill.
Gut gestärkt ging es weiter Richtung Süden. Schon bald fanden wir uns in einem dichten dunklen Wald wieder. Unser Weg führte uns direkt zum Tane Mahuta (oder Tante Mathilda wie Peter, einer von uns Freiwilligen, zu sagen pflegt). Tane Mahuta ist kein Mensch, eher so etwas wie ein Gott - zumindest im Glauben der Maori. Sicher ist, es handelt sich, wie der Name "Lord of the Forest" andeuten mag, um den größten Kauri Neuseelands. Kauris sind eine Baumart, die fast nur in Neuseeland vorkommt. Sie wurden von den britischen Siedlern ob ihrer Beschaffenheit besonders gerne abgeholzt und verschifft. Eine Krankheit ("Kauri Disease") führt zusätzlich dazu, dass sie inzwischen relativ rar sind. Umso erstaunlicher ist, dass es Exemplare wie Tane Mahuta gibt. Der Baum ist in etwa 2000 Jahre alt, 51,5 Meter hoch und sein Stamm besitzt einen Umfang von 13,8 Meter. Sein Anblick ist spektakulär.
Nach einer dreieinhalb-stündigen Fahrt kamen wir in Paihia an und bezogen in dem wunderschön gelegenen Hostel am Meer die "Manager´s Residence", die ob ihrer Geräumigkeit ihren Namen wirklich verdient hat und welche wir uns an diesem Wochenende mit Moe teilen durften. Schon bald fuhren wir dann gemeinsam ins nahegelegene Opua, von wo aus wir mit der Fähre nach Okiato übersetzten (übrigens hat fast jeder Ortsname nördlich von Auckland seinen Ursprung in der Sprache der Maori). Als letztes Auto quetschten wir uns so gerade noch auf die Fähre. Und binnen weniger Minuten befanden wir uns auf dem gegenüberliegenden Festland. Von hier steuerten wir Tore Tore Island an, eine Insel, zu der man bei Ebbe rüberlaufen kann. Vorbei an ein, zwei überaus luxuriösen Häusern direkt am Meer gingen wir also zu besagter Insel und erklommen diesen besseren Felsen. Tore Tore Island ist zwar dicht bewachsen und der Wanderweg an einigen Stellen steil, aber schon nach etwa 10 Minuten hatten wir das andere Ende der Insel erreicht. Von dort bot sich uns ein atemberaubender Ausblick über die Bay of Islands. Auf der linken Seite konnte man Paihia erkennen, rechts von einem lag Russell. Eingerahmt von diesen Landmassen lag vor uns das türkisfarbene, warme Wasser der Bucht.
Helge und Kathi (links) auf Tore Tore Island (Mitte), Ferienhaus am Strand vor der Insel (rechts).
Weiter ging es dann nach Russell, dem Ort der Paihia direkt gegenüber liegt, den man aber nur erreichen kann, wenn man entweder die Fähre wählt oder einen etwa eineinhalb-stündigen Umweg über schlechte Straßen in Kauf nimmt. Wir hielten uns nicht lange direkt in der Ortschaft auf, sondern durchquerten sie, fuhren einen steilen Hügel hinauf und hielten in einer kleinen, verlassenen Straße am Eingang eines Wanderweges, der ins Nancy Fladgate Reserve führt. Dieser kleine Flecken Land gehört noch immer den Nachfahren der ursprünglichen Besitzerin und beherbergt einen Wald mit einheimischen Pflanzen. Wir folgten dem Wanderweg etwa 15 Minuten lang, bis er in einer wunderschönen kleinen Bucht mit Sandstrand endete. Wir waren die einzigen Besucher dieser Bucht - und testeten schon bald, wie warm das kristallklare Meereswasser dort war. Es war wie in einer Badewanne und doch eine Abkühlung im Vergleich zu der Wärme über Wasser.
Wäldchen im Nancy Fladgate Reserve (links), Kathi und Moe am Golden Beach bei Russell.
Nachdem wir uns abgekühlt hatten, machten wir uns auf den Heimweg nach Paihia. Da wir noch viel Zeit hatten, entschieden wir uns, unsere Geldbeutel zu schonen und über die Straße südlich von der Meeresbucht zurück zu fahren. Leider entpuppte sich diese Straße schon bald als Schotterpiste und wir benötigten Ewigkeiten bis wir endlich bei Moritz´ Hostel angekommen waren. Unseren Hunger stillten wir mit selbstgemachten Burgern und wir ließen den Abend mit einer Partie Monopoly ausklingen.
Tante Mathilda
Am nächsten Tag mussten wir uns bereits wieder von Moritz verabschieden, denn Kathi und ich fuhren weiter in Richtung Whaipoua Forest, der an der Westküste gelegen ist. Unsere Fahrt führte uns durch schöne, abwechslungsreiche Landschaft, aber auch vorbei an einigen ärmlichen Siedlungen und an einem Maori, der sein Pferd ohne Sattel ritt. In einem Bogen näherten wir uns dem Wald von Norden und kamen so am Hokiangi Harbour vorbei, einer Stelle, an der das Meer durch einen schmalen Spalt zwischen den Landmassen weit bis ins Landesinnere vordringt. Diese Gegend ist wunderschön. Auf einem Hügel (Pakia Hill) oberhalb von Opononi machten wir Rast und genossen den Ausblick und Kathis berühmtes Sushi.Landschaft bei Opononi (links), Kinder baden am Steg (Mitte), Blick auf Hokiangi Harbour vom Pakia Hill.
Gut gestärkt ging es weiter Richtung Süden. Schon bald fanden wir uns in einem dichten dunklen Wald wieder. Unser Weg führte uns direkt zum Tane Mahuta (oder Tante Mathilda wie Peter, einer von uns Freiwilligen, zu sagen pflegt). Tane Mahuta ist kein Mensch, eher so etwas wie ein Gott - zumindest im Glauben der Maori. Sicher ist, es handelt sich, wie der Name "Lord of the Forest" andeuten mag, um den größten Kauri Neuseelands. Kauris sind eine Baumart, die fast nur in Neuseeland vorkommt. Sie wurden von den britischen Siedlern ob ihrer Beschaffenheit besonders gerne abgeholzt und verschifft. Eine Krankheit ("Kauri Disease") führt zusätzlich dazu, dass sie inzwischen relativ rar sind. Umso erstaunlicher ist, dass es Exemplare wie Tane Mahuta gibt. Der Baum ist in etwa 2000 Jahre alt, 51,5 Meter hoch und sein Stamm besitzt einen Umfang von 13,8 Meter. Sein Anblick ist spektakulär.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiy5Mw2vW42Jp3aXb57OZE4iR6GrY9r93uOPIcBClp8wfKKIaImyUKHpk-nIkmUxcpcQFeu9LfEu-iFryQQvkoSVSULRtoZ6Y3_A0oSeQ0dlv2PnAVg0QMcmdTxjVrdGUjb89lZbDB1XGpF/s640/tane+mahuta.jpg)
Durch dieses zusammengesetzte Bild versuchen wir, einen Eindruck von den Dimensionen des Baumes zu vermitteln. Wir finden, das gelingt uns nicht.
Nach dem Besuch bei seiner Majestät dem Baum wollten wir noch einen Wanderweg in Angriff nehmen. Allerdings befanden wir uns etwas unter Zeitdruck, da wir rechtzeitig zum gemeinsamen Abendessen mit den anderen Volunteers zurück in Auckland sein mussten. Wir entschieden uns für einen Wanderweg, der eine Stunde hin und zurück dauern sollte und mussten bald darauf feststellen, dass es sich bei der Zeitangabe wohl nicht um "Return" gehandelt hatte. Also brachen wir unsere Wanderung nach etwas über der Hälfte ab und kehrten auf dem steilen, schlammigen, von Baumwurzeln übersähten Pfad zurück zum Auto. Es wartete eine 4-stündige Heimfahrt auf uns. Für unsere Pünktlichkeit wurden wir mit einer ausgezeichneten Pizza in der Innenstadt von Auckland belohnt.
Game, Set, and Match - alles kostenlos
Einen kleinen Nachtrag müssen wir noch liefern. Nachdem vor zwei Wochen das Damen-Tennisturnier in Auckland über die Bühne gegangen ist, waren sieben Tage später die Herren dran (Werbeslogan: "Heineken Open - Tennis with Balls"). Kathi begleitete einen Resident dorthin - und bekam so ganz nebenbei ihre Eintrittskarte gesponsert. Da der Guy nach vielen Stunden Tennis heimkehren wollte, die Tickets aber bis 11 Uhr abends gültig waren, kam auch Helge in den Genuss einiger Spiele. Während Kathi unter anderem Philipp Kohlschreiber zu Gesicht bekommen hatte, sahen wir gemeinsam Tommy Haas bei seinem Sieg über Igor Sijsling sowie Ferrer gegen Lu. Als das Doppel zweier Skandinavier gegen zwei zweitklassige Kiwis begann und es kälter wurde, machten wir uns auf den Heimweg.
Samstag, 5. Januar 2013
Tennis vom Feinsten
Den gestrigen Freitag hatten wir uns frei genommen, um uns in der Aucklander ASB Arena Tennis der Spitzenklasse anzuschauen. Der WTA-Zirkus legte wie jedes Jahr einen Stopp in Auckland ein. Neben den deutschen Barthel und Görges zählten Radwanska und Wickmayer zu den definitiv sehenswerten Spielerinnen. Das Turnier in Auckland wird von vielen als Vorbereitung auf die bald anstehenden Australien Open genutzt. Wer schon jetzt eine gute Form zeigt, kann somit beruhigt die kurze Weiterreise nach Australien antreten. Das Turnier erstreckte sich über die gesamte erste Woche des Jahres, wodurch am Freitag bereits die Halbfinals auf dem Plan standen. Leider war Julia Görges bereits im Achtelfinale an der Schwedin Larsson gescheitert. Zu unserem Glück hatte sich dann jedoch Barthel in ihrem Viertelfinalspiel gegen selbige sehr souverän mit 6:2 6:1 durchgesetzt, sodass wir zumindest eine der beiden Deutschen in den Einzeln zu Gesicht bekamen. Neben dem Spiel zwischen Barthel und ihrer belgischen Konkurrentin Wickmayer stand die Begegnung zwischen Radwanska und der jungen Britin Hampton auf dem Plan. Görges Ausfall im Einzel wurde zudem dadurch kompensiert, dass wir sie im Doppel-Halbfinale an der Seite der Kasachin Shvedova bewundern konnten. Alles war somit angerichtet für einen tollen Tennistag.
Links: Julia Görges beim Warmmachen, Mitte: Blick auf den Center Court vor Spielbeginn (merke: Frau mit Blumenhut ist auch schon da), rechts: Kathi macht Werbung für Alkohol!
Das Wetter war ebenfalls auf unserer Seite. Hatte es tagszuvor noch geregnet, zeigte sich das Aucklander Wetter an diesem Tag von seiner besten Seite. Nach kurzem Fußmarsch vom Hauptbahnhof hin zur Tennisarena bot sich uns sofort die Möglichkeit, Julia Görges beim Training zu beobachten - Kathi war natürlich gleich hin und weg. Nachdem sich Helge einige Kniffs von Görges abgeschaut hatte, begaben wir uns auf unsere Plätze. Die Sonne brannte förmlich vom Himmel, sodass wir uns schon nach kurzer Zeit sehr nach einer Kopfbedeckung sehnten. Da alle zum Verkauf angebotenen Hüte beinahe unerschwinglich waren, griffen wir auf ein recht ungewöhnliches Angebot zurück. Die Sektmarke "Jacob's Creek" warb damit, dass jeder Kunde beim Kauf einer Piccolo einen Sonnenhut dazu erhielt. Die 10 Dollar, die wir nun bei glühender Hitze für einen Sekt ausgeben mussten, erschienen uns definitiv als das geringere Übel. Schließlich fanden wir uns also mit Jacob's-Creek-Hut und dekadentem Sektglas in der Hand auf der Tribüne wieder, wo nun nichts mehr den uneingeschränkten Tennisgenuss stören konnte.
Von links nach rechts: Agnieszka Radwanska (Polen), Yanina Wickmayer (Belgien) und Mona Barthel (Deutschland).
Das erste Match zwischen Barthel und Wickmayer war ausgesprochen knapp. Der erste Satz ging an die Belgierin, die trotz ihres Erfolgs im ersten Satz sehr mit sich haderte und beinahe einen ihrer Schläger zerlegte. Im zweiten Satz konnte Barthel endlich ihr wahres Können zeigen und entschied den zweiten Durchgang ganz eindeutig für sich. Der dritte Satz war ebenfalls sehr eng, obwohl Barthel immer noch überlegen zu sein schien. Keine der Konkurrentinnen gab ihren Aufschlag ab, sodass die Entscheidung im Tiebreak fallen musste. Zum ersten Mal in der gesamten Partie zeigte Barthel Nerven und begann den Tiebreak mit zwei Doppelfehlern. Es folgten einige weitere unglückliche Aktionen der Deutschen, sodass der Tiebreak und somit das gesamte Match an die Belgierin gingen. Schade!
Das zweite Spiel schien auf dem Papier eine ganz klare Sache für die Polin Radwanska zu sein, doch schon im ersten Satz zeigte sich, dass die junge Britin Hampton durchaus mithalten konnte. Die Weltranglisten-Vierte Radwanska machte ihrem Ruf, eine der besten Verteidigungsspielerin auf der Tour zu sein, alle Ehre. Scheinbar unerreichbare Bälle brachte sie immer wieder zurück, wodurch sie Hampton zur Verzweiflung und letztendlich zum Verlust des Matches brachte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Zuschauern blieben Helge und ich bis zuletzt, um uns auch die Doppelpartie zwischen Görges/Shvedova und Coin/Pelletier anzuschauen. Nach einigen Startschwierigkeiten setzten sich die Deutsche und die Kasachin letztendlich doch sehr souverän gegen das französisch-kanadische Doppel durch und qualifizierte sich somit für das Finalspiel.
Nach sechs Stunden Live-Tennis gingen wir erschöpft und trotzdem überglücklich nach Hause. Es hatte sich definitiv gelohnt!
Trinkpause für Shvedova und Görges.
Links: Julia Görges beim Warmmachen, Mitte: Blick auf den Center Court vor Spielbeginn (merke: Frau mit Blumenhut ist auch schon da), rechts: Kathi macht Werbung für Alkohol!
Das Wetter war ebenfalls auf unserer Seite. Hatte es tagszuvor noch geregnet, zeigte sich das Aucklander Wetter an diesem Tag von seiner besten Seite. Nach kurzem Fußmarsch vom Hauptbahnhof hin zur Tennisarena bot sich uns sofort die Möglichkeit, Julia Görges beim Training zu beobachten - Kathi war natürlich gleich hin und weg. Nachdem sich Helge einige Kniffs von Görges abgeschaut hatte, begaben wir uns auf unsere Plätze. Die Sonne brannte förmlich vom Himmel, sodass wir uns schon nach kurzer Zeit sehr nach einer Kopfbedeckung sehnten. Da alle zum Verkauf angebotenen Hüte beinahe unerschwinglich waren, griffen wir auf ein recht ungewöhnliches Angebot zurück. Die Sektmarke "Jacob's Creek" warb damit, dass jeder Kunde beim Kauf einer Piccolo einen Sonnenhut dazu erhielt. Die 10 Dollar, die wir nun bei glühender Hitze für einen Sekt ausgeben mussten, erschienen uns definitiv als das geringere Übel. Schließlich fanden wir uns also mit Jacob's-Creek-Hut und dekadentem Sektglas in der Hand auf der Tribüne wieder, wo nun nichts mehr den uneingeschränkten Tennisgenuss stören konnte.
Von links nach rechts: Agnieszka Radwanska (Polen), Yanina Wickmayer (Belgien) und Mona Barthel (Deutschland).
Das erste Match zwischen Barthel und Wickmayer war ausgesprochen knapp. Der erste Satz ging an die Belgierin, die trotz ihres Erfolgs im ersten Satz sehr mit sich haderte und beinahe einen ihrer Schläger zerlegte. Im zweiten Satz konnte Barthel endlich ihr wahres Können zeigen und entschied den zweiten Durchgang ganz eindeutig für sich. Der dritte Satz war ebenfalls sehr eng, obwohl Barthel immer noch überlegen zu sein schien. Keine der Konkurrentinnen gab ihren Aufschlag ab, sodass die Entscheidung im Tiebreak fallen musste. Zum ersten Mal in der gesamten Partie zeigte Barthel Nerven und begann den Tiebreak mit zwei Doppelfehlern. Es folgten einige weitere unglückliche Aktionen der Deutschen, sodass der Tiebreak und somit das gesamte Match an die Belgierin gingen. Schade!
Das zweite Spiel schien auf dem Papier eine ganz klare Sache für die Polin Radwanska zu sein, doch schon im ersten Satz zeigte sich, dass die junge Britin Hampton durchaus mithalten konnte. Die Weltranglisten-Vierte Radwanska machte ihrem Ruf, eine der besten Verteidigungsspielerin auf der Tour zu sein, alle Ehre. Scheinbar unerreichbare Bälle brachte sie immer wieder zurück, wodurch sie Hampton zur Verzweiflung und letztendlich zum Verlust des Matches brachte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Zuschauern blieben Helge und ich bis zuletzt, um uns auch die Doppelpartie zwischen Görges/Shvedova und Coin/Pelletier anzuschauen. Nach einigen Startschwierigkeiten setzten sich die Deutsche und die Kasachin letztendlich doch sehr souverän gegen das französisch-kanadische Doppel durch und qualifizierte sich somit für das Finalspiel.
Nach sechs Stunden Live-Tennis gingen wir erschöpft und trotzdem überglücklich nach Hause. Es hatte sich definitiv gelohnt!
Trinkpause für Shvedova und Görges.
Dienstag, 1. Januar 2013
Frohes Neujahr!
Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2013!
Da bei uns das neue Jahr schon 12 Stunden und 24 Minuten alt ist, möchten wir euch schildern, wie wir die Silvesternacht verbracht haben.
Free Boat Ride for Three
Weil der Großteil der Freiwilligen sich dazu entschlossen hatte, über Silvester ein Musikfestival in Coromandel zu besuchen, waren Mira, Kathi und Helge die einzigen Volunteers, die in Auckland geblieben waren. Und zunächst mussten wir natürlich noch arbeiten. Nach getaner Arbeit sprangen wir in einen Van, den uns Hohepa netterweise zur Verfügung gestellt hatte, und fuhren in die Innenstadt. In Aucklands Hafenviertel erwartete uns bereits Jessica, eine Kollegin, mit drei Guys. Sie hatte mit einem Wassertaxi-Unternehmer abgemacht, dass wir sieben kostenlos eine viertelstündige Runde durch die Hafenbecken Aucklands machen durften. Und so genossen wir die Hafenrundfahrt bei traumhaftem Sommerwetter.
Links: Jessica, Resident, Mira, Mitte und rechts: Bilder aus dem Hafen Aucklands.
Zunächst fuhren wir vom Anleger hinaus ins offene Meer, wo der Kapitän auch gleich mal zeigte, wie viel PS sein Boot hat. Er steuerte uns in einem Bogen in Richtung Harbour Bridge. Unter ihr wendeten wir und fuhren in ein Hafenbecken, in dem größtenteils Segelboote vor Anker lagen. Von hier ging es dann weiter zum so genannten Silo Park, wo der kommerzielle Teil des Hafens beginnt. Nachdem wir beinahe jeden Winkel des Hafenareals abgefahren hatten, kehrten wir alle mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen zum Anleger zurück.
Die Hafenbrücke aus mehreren Perspektiven. Gklücklicherweise ist uns niemand auf den Kopf gesprungen...
Ein köstliches Dinner und eine atemberaubende Aussicht
Nach unserem kleinen Bootsausflug machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Wir schlenderten von der Waterfront, wo ein Essen eher unerschwinglich teuer ist, in die Queen Street. Kaum waren wir dort angekommen, erspähten wir auch schon ein nettes Restaurant im ersten Stock, das einen großen Balkon besaß. Als wir dort angelangten, war sich das Personal zwar nicht sofort einig, ob noch Platz auf dem Balkon sei, aber am Ende - oh Wunder! - saßen wir an einem Tisch am Rande des Balkons mit bestem Blick auf die Queen Street und den nicht enden wollenden Strom von festlich angezogenen Menschen, der die Hauptstraße in Richtung Hafenviertel verließ. Das Essen war wirklich sehr gut und wir genossen die letzten abendlichen Sonnenstrahlen in vollen Zügen.
Zurück im Wynyard, wo wir den Van geparkt hatten, nahmen wir Kurs auf Mount Victoria, einen erloschenen Vulkan im Norden Aucklands. Dazu fuhren wir über die Harbour Bridge (mit bestem Blick auf die Skyline) nach Devonport. Dort angekommen, fanden wir gerade so noch einen Parkplatz am Fuße des Berges, der groß genug war, und machten uns auf den Weg zum Gipfel.
Blick vom Mount Victoria auf Auckland City.
Zwar erreichten wir den Gipfel sehr früh und konnten uns einen Platz mit bestem Blick auf den Sky Tower sicher, aber der kleine Hügel füllte sich von unserer Ankunft mehr und mehr. Als das Feuerwerk vorbei war, bemerkten wir, dass die gesamte Straße hinter uns zugeparkt war... Die Aussicht war sagenhaft. Man hatte von hier beinahe ein 300°-Panorama von Auckland. Das riesige Lichtermeer wurde hier und da von vereinzelten Feuerwerkskörpern durchbrochen. Die kleine Meeresenge zwischen Devonport und Auckland war pechschwarz, reflektierte aber das Licht der Innenstadt und der auf ihr dahingleitenden Boote. Es lag eine gespannte Stimmung in der Luft. Dann (endlich!) war es Mitternacht - und der Sky Tower schien zu explodieren. Raketen schossen aus dem kugelrunden Mittelteil des Turmes in alle Richtungen. Ein wirklich schöner Anblick. Schade war nur, dass sonst niemand auf die Idee kam, ein Feuerwerk zu zünden. Wie wir bereits erwähnten, kann man in Neuseeland lediglich zum Guy Fawkes Day Feuerwerkskörper kaufen. Und scheinbar hatte sich kaum jemand Raketen für die Silvesternacht aufgehoben... Als das Feuerwerk nach etwa 15 Minuten vorbei war, machten wir uns auf den Rückweg zum Van, standen in Devonport noch mindestens eine halbe Stunde im Stau und kamen gegen zwei Uhr morgens wieder bei Hohepa an.
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