Nun glaubt man, dass man einen wahren Kiwi nicht von der Schönheit seines eigenen Landes überzeugen muss, doch so etwas soll es tatsächlich geben. Ein guter Freund aus meiner Zeit in Dunedin lebt mittlerweile auch hier in Auckland und seit einigen Wochen haben wir wieder Kontakt zueinander. Seit 10 Monaten arbeitet er nun schon hier und so richtig kann er sich nicht mit seiner neuen Heimat hier im hohen Norden anfreunden. Immer wieder macht er deutlich, dass es hier in Auckland ja nicht annähernd so schön sei wie in Dunedin. Auf die Frage, ob er sich die nähere Umgebung und vor allem das Regenwaldgebiet, die Waitakere-Ranges, und die wilden West-Coast-Beaches schon angeguckt hätte, folgte jedoch eine Verneinung. Ein Urteil zu treffen, ohne sich diese wunderschöne Natur angeschaut zu haben, konnten Helge und ich nicht unterstützen. Somit packten wir Leslie am Samstag in unser Auto und fuhren mit ihm nach Karekare, einem dieser wilden Strände mit schwarzem Sand an der Westküste, und unternahmen mit ihm eine Wanderung entlang der Küste hoch in den neuseeländischen Busch.
Links: Helge und Leslie (man beachte die Frisuren!), Mitte und rechts: Küste bei Karekare
So richtig zugeben wollte er es zwar nicht, doch anhand der Häufigkeit, mit der er seine Kamera zückte, konnten wir ganz gut ablesen, dass ihn die Schönheit der Natur durchaus beeindruckte. Jedoch kam er nicht umhin, auch ab und zu Kritik zu äußern. Mit den 20 Menschen, die sich an diesem Tag am Strand tummelten, war es ihm wirklich ein bisschen zu überfüllt ("crowded"). Dass diese jedoch nicht einmal einen Bruchteil dieses Strandes füllten, muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen. Auf den Bildern dürfte es gut erkennbar sein. Unsere etwa 2-stündige Wanderung war wirklich toll. Im Anschluss ließen wir den Nachmittag noch gemütlich am Strand ausklingen und genossen die Sonne. Letztendlich fuhren wir alle (auch Leslie) glücklich und etwas kaputt nach Hause. Ich habe so ein Gefühl, dass dies nicht unsere letzte Touristenführung für Leslie war. Möglicherweise können wir ihn ja doch noch für seine neue Heimat in ähnlicher Form begeistern wie wir es bereits sind.
Links und Mitte: Ausblick vom Comans Track, rechts: Kathi beim teils schwierigen Abstieg
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