Den gestrigen Freitag hatten wir uns frei genommen, um uns in der Aucklander ASB Arena Tennis der Spitzenklasse anzuschauen. Der WTA-Zirkus legte wie jedes Jahr einen Stopp in Auckland ein. Neben den deutschen Barthel und Görges zählten Radwanska und Wickmayer zu den definitiv sehenswerten Spielerinnen. Das Turnier in Auckland wird von vielen als Vorbereitung auf die bald anstehenden Australien Open genutzt. Wer schon jetzt eine gute Form zeigt, kann somit beruhigt die kurze Weiterreise nach Australien antreten. Das Turnier erstreckte sich über die gesamte erste Woche des Jahres, wodurch am Freitag bereits die Halbfinals auf dem Plan standen. Leider war Julia Görges bereits im Achtelfinale an der Schwedin Larsson gescheitert. Zu unserem Glück hatte sich dann jedoch Barthel in ihrem Viertelfinalspiel gegen selbige sehr souverän mit 6:2 6:1 durchgesetzt, sodass wir zumindest eine der beiden Deutschen in den Einzeln zu Gesicht bekamen. Neben dem Spiel zwischen Barthel und ihrer belgischen Konkurrentin Wickmayer stand die Begegnung zwischen Radwanska und der jungen Britin Hampton auf dem Plan. Görges Ausfall im Einzel wurde zudem dadurch kompensiert, dass wir sie im Doppel-Halbfinale an der Seite der Kasachin Shvedova bewundern konnten. Alles war somit angerichtet für einen tollen Tennistag.
Links: Julia Görges beim Warmmachen, Mitte: Blick auf den Center Court vor Spielbeginn (merke: Frau mit Blumenhut ist auch schon da), rechts: Kathi macht Werbung für Alkohol!
Das Wetter war ebenfalls auf unserer Seite. Hatte es tagszuvor noch geregnet, zeigte sich das Aucklander Wetter an diesem Tag von seiner besten Seite. Nach kurzem Fußmarsch vom Hauptbahnhof hin zur Tennisarena bot sich uns sofort die Möglichkeit, Julia Görges beim Training zu beobachten - Kathi war natürlich gleich hin und weg. Nachdem sich Helge einige Kniffs von Görges abgeschaut hatte, begaben wir uns auf unsere Plätze. Die Sonne brannte förmlich vom Himmel, sodass wir uns schon nach kurzer Zeit sehr nach einer Kopfbedeckung sehnten. Da alle zum Verkauf angebotenen Hüte beinahe unerschwinglich waren, griffen wir auf ein recht ungewöhnliches Angebot zurück. Die Sektmarke "Jacob's Creek" warb damit, dass jeder Kunde beim Kauf einer Piccolo einen Sonnenhut dazu erhielt. Die 10 Dollar, die wir nun bei glühender Hitze für einen Sekt ausgeben mussten, erschienen uns definitiv als das geringere Übel. Schließlich fanden wir uns also mit Jacob's-Creek-Hut und dekadentem Sektglas in der Hand auf der Tribüne wieder, wo nun nichts mehr den uneingeschränkten Tennisgenuss stören konnte.
Von links nach rechts: Agnieszka Radwanska (Polen), Yanina Wickmayer (Belgien) und Mona Barthel (Deutschland).
Das erste Match zwischen Barthel und Wickmayer war ausgesprochen knapp. Der erste Satz ging an die Belgierin, die trotz ihres Erfolgs im ersten Satz sehr mit sich haderte und beinahe einen ihrer Schläger zerlegte. Im zweiten Satz konnte Barthel endlich ihr wahres Können zeigen und entschied den zweiten Durchgang ganz eindeutig für sich. Der dritte Satz war ebenfalls sehr eng, obwohl Barthel immer noch überlegen zu sein schien. Keine der Konkurrentinnen gab ihren Aufschlag ab, sodass die Entscheidung im Tiebreak fallen musste. Zum ersten Mal in der gesamten Partie zeigte Barthel Nerven und begann den Tiebreak mit zwei Doppelfehlern. Es folgten einige weitere unglückliche Aktionen der Deutschen, sodass der Tiebreak und somit das gesamte Match an die Belgierin gingen. Schade!
Das zweite Spiel schien auf dem Papier eine ganz klare Sache für die Polin Radwanska zu sein, doch schon im ersten Satz zeigte sich, dass die junge Britin Hampton durchaus mithalten konnte. Die Weltranglisten-Vierte Radwanska machte ihrem Ruf, eine der besten Verteidigungsspielerin auf der Tour zu sein, alle Ehre. Scheinbar unerreichbare Bälle brachte sie immer wieder zurück, wodurch sie Hampton zur Verzweiflung und letztendlich zum Verlust des Matches brachte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Zuschauern blieben Helge und ich bis zuletzt, um uns auch die Doppelpartie zwischen Görges/Shvedova und Coin/Pelletier anzuschauen. Nach einigen Startschwierigkeiten setzten sich die Deutsche und die Kasachin letztendlich doch sehr souverän gegen das französisch-kanadische Doppel durch und qualifizierte sich somit für das Finalspiel.
Nach sechs Stunden Live-Tennis gingen wir erschöpft und trotzdem überglücklich nach Hause. Es hatte sich definitiv gelohnt!
Trinkpause für Shvedova und Görges.
Das nächste Mal müsst ihr einfach irgendwie versuchen, die Mädels mit Schirmen dazu zu überreden, sich hinter euch zu stellen! ;-)
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