Für den Vormittag unseres ersten Tags in Taupo sagte die Wettervorhersage, dass es lediglich sehr bewölkt sein und der Regen erst gegen Nachmittag einsetzen sollte. Da es auch den darauffolgenden Tag über regnen sollte, entschlossen wir uns spontan dazu, den trockenen Vormittag zu nutzen und uns die brodelnden Schwefeltümpel von Wai-o-tapu, einem der vielen rund um Rotorua verstreuten "Thermal Wonderlands", anzuschauen. Das Wetter schien geradezu perfekt, als wir an den Kratern vorbeischlenderten. Die grauen, dicken Wolken am Himmel gaben der vulkanischen Landschaft etwas Mystisches. Da Kathi ja bereits vor 6 Jahren Rotorua einen Besuch abgestattet hatte, konnte für sie auch die Geruchskulisse die Schönheit dieses Naturphänomen nicht dämpfen. Es erinnerte sie fast ein wenig an ihr Zuhause in Bültum mit den netten vierbeinigen Nachbarn. Was Birte und Helge anging, dauert es eine Weile, bis sie sich an den durchdringenden Geruch nach faulen Eiern (aufsteigender Schwefelduft) gewöhnt hatten.
Schwefeldampf steigt aus der Kraterlandschaft Wai-O-Tapus auf.
Als wir uns auf den etwa zweistündigen Spaziergang durch die Kraterlandschaft machten, beeindruckten uns neben den vielen Kratern voller kochendem Wasser vor allem auch die Farben der Tümpel und Pflanzen rund herum. Neben dem Organge einiger Sträucher und den tiefen Rottönen in den Schwefelbecken, erstaunte uns vor allem ein knallgrüner Tümpel gegen Ende unseres Spaziergangs, dessen Farbe man eher einem Chemieunfall als natürlichen Prozessen zuordnen würde. Der von allen Seiten aufsteigende Dampf löste bei uns allen das Gefühl aus, in einen Kochtopf gefallen zu sein.
Der Schwefel hinterlässt an Büschen, Felsen und in Seen seine Spuren.
Nach einem ausgedehnten, etwa dreistündigen Spaziergang durch die Kraterlandschaft statteten wir den so genannten Schlamm-Pools noch einen Besuch ab. Aufsteigende Gase lassen hier ein riesiges, natürliches, mit Schlamm gefülltes Becken brodeln. Der einsetzende Regen verkürzte unseren hiesigen Aufenthalt ein wenig, und wir fuhren mit tollen Eindrücken im Kopf und schönen Fotos in der Tasche zurück in Richtung Taupo.
Huka Falls
Neben seinem großen See bietet Taupo eine weitere Natur-Attraktion; die Huka Falls. "Huka" bedeutet Schaum in der Sprache der Maori. Und der 5 Minuten nördlich vom Ortszentrum gelegene Schaum-Wasserfall hat es in sich! Jede Sekunde werden 200 000 Liter Wasser des Waikato Rivers durch einen etwa 10 Meter breiten natürlichen Kanal gepresst und stürzen neun Meter in die Tiefe. Durch diese gewaltige Prozedur nimmt das Wasser viel Sauerstoff auf, was das sonst klare Nass wie Schaum erscheinen lässt. Die Strömung oberhalb des Wasserfalls ist so stark, dass weder Aale noch Forellen der Strömung entgegen in den Lake Taupo schwimmen können. Dass der See fürs Forellen-Fischen bekannt ist, liegt also an der helfenden Hand des Menschen.Die Huka Falls bei Taupo aus verschiedenen Perspektiven
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