Donnerstag, 14. Februar 2013

Arthur´s Point



Szenerie am Lake Pukaki

7. Etappe: Arthur´s Point

Unsere nächste Etappe führte uns durch den Südzipfel der Westlands, vorbei an Mount Cook (oder Aroaki, wie ihn die Maori nennen), dem mit 3593 Meter höchsten Berg Neuseelands. Zunächst hielten wir am Lake Pukaki. Von hier hat man einen großartigen Blick auf Mt. Cook und das ihn umgebende Gebirge. Weiter ging es nach Aroaki Town selbst. Einem aus einem Hotel und einem Museum bestehenden "ort", von wo wir einen Wanderweg zum Kea Point nahmen. Nach etwa einer Stunde waren wir am Ziel angekommen. Wir standen nun beinahe am Fuße der höchsten Erhebung Neuseelands. Links von uns strahlte der Huddleston Glacier.




Mount Cook vom Ufer des Lake Pukaki aus betrachtet, Huddleston-Gletscher, Lake Ohau

Zurück im Auto peilten wir Lake Ohau an. Von hier sah man auf die Rückseite der Gebirgskette. Aber der Wind wehte viel zu heftig, als dass wir uns hier lange hätten aufhalten können. Über den gewundenen State Highway 8 fuhren wir zum noch viel kurvigeren State Highway 6. Die Gegend hier hieß jetzt nicht mehr "Mackenzie District" (ein von Gletschern vor über 16.000 Jahren platt gewalztes Plateau), sondern "Central Otago". Und auch die Landschaft änderte sich: Die Gegend ist wieder deutlich vulkanischer geprägt, an den spärlich begrünten Hängen grasen Merino-Schafe und in den Tälern zwischen den zahlreichen Hügeln wächst Wein.

Durch diese wunderschöne Landschaft hindurch, folgten wir dem Weg nach Arthur´s Point, einem winzigen Vorort von Queenstown, wo wir die ersten beiden Nächte verbringen werden. Kathi hatte vor einiger Zeit einen Gutschein erworben und nun residieren wir fürstlich in einem Luxus-Apartement, in dem wir sogar duetlich mehr haben als wir eigentlich bräuchten.




Das warme Bett werden wir allerdings nicht allzu lange genießen können. Morgen geht es (erneut viel zu) früh raus, da wir eine Radtour durch Central Otago machen werden.

Otago Central Rail Trail

 



 
Am heutigen Tag schwangen wir uns auf die Sättel. Nach einer frühmorgendlichen einstündigen Fahrt in das nicht wirklich sehenswerte Clyde (einem ehemaligen Goldgräberort), gelangten wir bei dem Radverleih an. Dort erhielten wir unsere modern aussehenden Fahrräder und wurden von einem redseligen Briten nach Auripo gefahren. Auripo liegt im Mittelteil des Rail Trails und begleitet von einem Schmunzeln hatte man uns mitgeteilt, dass die 57 km lange Strecke zurück nach Clyde ohnehin nur bergab führe, weshalb das Ganze ja total locker zu meistern sei. Von wegen! Erstens sind wir nicht die geborenen Radfahrer und zweitens fühlte sich die geringe Neigung wegen des Untergrundes (grober Schotter) überhaupt nicht an, als ginge es die ganze Zeit bergab. Nach etwa der Hälfte der Strecke jedenfalls waren wir heilfroh, in diese Richtung und nicht etwa bergan geradelt zu sein.

Der Rail Trail führte von Auripo durch wunderschöne - irgendwie nicht real wirkende - Landschaft. Hier wurden natürlich auch Szenen für „Herr der Ringe“ gedreht. Unser Fahrer hatte uns erzählt, dass hier die Szenen, die im Königreich Rohan spielen, gedreht worden sind.

Landschaft am Rand der Radstrecke
 
Nach wenigen Kilometern ging es durch zwei Tunnel und über zwei Brücken (Viaducts genannt). Es war empfohlen worden, eine Taschenlampe mit auf den Weg zu nehmen, da es in den Tunnel tatsächlich auch stockfinster war. In der Folge wurde an der Streckenführung auch deutlich, dass der Radweg früher ein Bahndamm gewesen ist. Ohne allzu große Windungen führte er uns durch nun felsigeres Gebiet, das gleichzeitig üppiger bewachsen war. Diese hügelige Landschaft wurde von größeren Bergen zur Rechten und zur Linken gesäumt.

Mit dem Wetter hatten wir mal wieder riesiges Glück. Es war eher zu warm als zu kalt, es gab kaum Wind und die Sonne schien die gesamte Zeit über. Auf den letzten Kilometern von Alexandra nach Clyde ging allerdings die gute Laune allmählich flöten. Die Strecke war nun schnurgerade, die Landschaft an dieser Stelle langweilig und wir waren ganz schön geschafft. Als wir wieder bei der großen Halle des Radverleihs ankamen, waren wir äußerst froh wieder gehen zu dürfen.

Zur Belohnung bugsierten wir unsere schmerzenden Hintern am Abend auf die Barhocker eines Irish Pubs in Queenstown, wo wir uns Pizzen schmecken ließen.
 

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