Szenerie am Lake Pukaki
7. Etappe: Arthur´s Point
Unsere nächste Etappe führte uns durch den Südzipfel der Westlands, vorbei an Mount Cook (oder Aroaki, wie ihn die Maori nennen), dem mit 3593 Meter höchsten Berg Neuseelands. Zunächst hielten wir am Lake Pukaki. Von hier hat man einen großartigen Blick auf Mt. Cook und das ihn umgebende Gebirge. Weiter ging es nach Aroaki Town selbst. Einem aus einem Hotel und einem Museum bestehenden "ort", von wo wir einen Wanderweg zum Kea Point nahmen. Nach etwa einer Stunde waren wir am Ziel angekommen. Wir standen nun beinahe am Fuße der höchsten Erhebung Neuseelands. Links von uns strahlte der Huddleston Glacier.Mount Cook vom Ufer des Lake Pukaki aus betrachtet, Huddleston-Gletscher, Lake Ohau
Zurück im Auto peilten wir Lake Ohau an. Von hier sah man auf die Rückseite der Gebirgskette. Aber der Wind wehte viel zu heftig, als dass wir uns hier lange hätten aufhalten können. Über den gewundenen State Highway 8 fuhren wir zum noch viel kurvigeren State Highway 6. Die Gegend hier hieß jetzt nicht mehr "Mackenzie District" (ein von Gletschern vor über 16.000 Jahren platt gewalztes Plateau), sondern "Central Otago". Und auch die Landschaft änderte sich: Die Gegend ist wieder deutlich vulkanischer geprägt, an den spärlich begrünten Hängen grasen Merino-Schafe und in den Tälern zwischen den zahlreichen Hügeln wächst Wein.
Durch diese wunderschöne Landschaft hindurch, folgten wir dem Weg nach Arthur´s Point, einem winzigen Vorort von Queenstown, wo wir die ersten beiden Nächte verbringen werden. Kathi hatte vor einiger Zeit einen Gutschein erworben und nun residieren wir fürstlich in einem Luxus-Apartement, in dem wir sogar duetlich mehr haben als wir eigentlich bräuchten.
Das warme Bett werden wir allerdings nicht allzu lange genießen können. Morgen geht es (erneut viel zu) früh raus, da wir eine Radtour durch Central Otago machen werden.
Otago Central Rail Trail
Am heutigen Tag schwangen wir uns auf die Sättel. Nach einer
frühmorgendlichen einstündigen Fahrt in das nicht wirklich sehenswerte Clyde
(einem ehemaligen Goldgräberort), gelangten wir bei dem Radverleih an. Dort
erhielten wir unsere modern aussehenden Fahrräder und wurden von einem
redseligen Briten nach Auripo gefahren. Auripo liegt im Mittelteil des Rail
Trails und begleitet von einem Schmunzeln hatte man uns mitgeteilt, dass die 57
km lange Strecke zurück nach Clyde ohnehin nur bergab führe, weshalb das Ganze
ja total locker zu meistern sei. Von wegen! Erstens sind wir nicht die
geborenen Radfahrer und zweitens fühlte sich die geringe Neigung wegen des
Untergrundes (grober Schotter) überhaupt nicht an, als ginge es die ganze Zeit
bergab. Nach etwa der Hälfte der Strecke jedenfalls waren wir heilfroh, in
diese Richtung und nicht etwa bergan geradelt zu sein.
Der Rail Trail führte von Auripo durch wunderschöne -
irgendwie nicht real wirkende - Landschaft. Hier wurden natürlich auch Szenen
für „Herr der Ringe“ gedreht. Unser Fahrer hatte uns erzählt, dass hier die
Szenen, die im Königreich Rohan spielen, gedreht worden sind.
Landschaft am Rand der Radstrecke
Nach wenigen Kilometern ging es durch zwei Tunnel und über
zwei Brücken (Viaducts genannt). Es war empfohlen worden, eine Taschenlampe mit
auf den Weg zu nehmen, da es in den Tunnel tatsächlich auch stockfinster war.
In der Folge wurde an der Streckenführung auch deutlich, dass der Radweg früher
ein Bahndamm gewesen ist. Ohne allzu große Windungen führte er uns durch nun
felsigeres Gebiet, das gleichzeitig üppiger bewachsen war. Diese hügelige
Landschaft wurde von größeren Bergen zur Rechten und zur Linken gesäumt.
Mit dem Wetter hatten wir mal wieder riesiges Glück. Es war
eher zu warm als zu kalt, es gab kaum Wind und die Sonne schien die gesamte
Zeit über. Auf den letzten Kilometern von Alexandra nach Clyde ging allerdings
die gute Laune allmählich flöten. Die Strecke war nun schnurgerade, die
Landschaft an dieser Stelle langweilig und wir waren ganz schön geschafft. Als
wir wieder bei der großen Halle des Radverleihs ankamen, waren wir äußerst froh
wieder gehen zu dürfen.
Zur Belohnung bugsierten wir unsere schmerzenden Hintern am
Abend auf die Barhocker eines Irish Pubs in Queenstown, wo wir uns Pizzen
schmecken ließen.
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