Sonntag, 30. Dezember 2012

Das Weihnachtsfest

Jetzt finden wir endlich mal Zeit, von unserem schönen Weihnachtsfest zu berichten. Der Weihnachtsmorgen begann mit Arbeit. Montag ist der einzige Tag in der Woche, an dem alle Volunteers arbeiten müssen, und so verschoben sich unsere Vorbereitungen fürs Fest in den Nachmittag. Wir hatten Gruppen gebildet, die sich um je ein großes Gericht kümmerten. Es wurde fleißig gekocht sowie die Terrasse vorm Christopher House gereinigt und - so gut es ging - dekoriert. Als wir dann gegen sieben Uhr abends fertig waren, konnte sich das Resultat durchaus sehen lassen!










Ein echtes Festmahl: Es gab zwei Sorten Fisch mit einer leckeren Sahnesoße, Hähnchen mit Süßkartoffeln und neuseeländischem Spargel, gefüllte Champignons, Salat mit Hähnchenbruststreifen, Kartoffelsalat, Chutney und diverse Beilagen mit komplizierten Namen, die größtenteils sehr gut schmeckten. Zum Nachtisch wurden Tiramisu, Himbeertraum und Mango-Creme serviert.

Zu Weihnachten hatten wir Zuwachs bekommen. Alle 9 Volunteers waren natürlich da. Außerdem feierten Leonards Vater Stefan und Leonards Kumpel Vincent gemeinsam mit uns. Auch da waren der Freund von Anne und dessen Weltreisenkumpane Leon. Alissa, eine Freundin von Eileen, fand auch den Weg nach Auckland.
Wir versuchten ungeachtet der hohen Temperaturen typische Weihnachten zu feiern. Dazu gehörten ein Weihnachtsbaum, der auch "prachtvoll" dekoriert werden wollte, sowie literweise Glühwein. Nachdem wir königlich gespeist hatten, bekamen wir Besuch von unseren Arbeitskollegen Posie und Joseph, die sich vermeintlich deutsche Weihnachten nicht entgehen lassen wollten.

 Mira schmückt unseren herrlichen Weihnachtsbaum, "Rudolph" (Stefan) vermisst den Schnee.

Nun wurden fröhlich Weihnachtslieder in allen Oktaven und zwei Sprachen geträllert (der Glühwein ging auch langsam zur Neige). Nach diesem - abwechselnd von Gitarre und Klarinette begleiteten - Pflichtprogramm, gingen wir zum Wichteln über. Das bedeutet: Vor einem Monat hatten wir den Namen eines Volunteers verdeckt gezogen. Dieser Person mussten wir ein möglichst persönliches Geschenk machen sowie ein Gedicht schreiben. Anhand dieses Gedichtes mussten an Heiligabend die anderen Freiwilligen erraten, wen man gezogen hatte. Alle Gedichte waren sehr witzig geschrieben und wir hatten jede Menge Spaß. Um Mitternacht stieß Elia, ein deutscher Mitarbeiter, hinzu und wir sahen uns das Video unserer Christmas Performance vom 9. Dezember an.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Sonntag, 23. Dezember 2012

Gefahr?

23. Dezember

Diese Insel ist die Hölle! Wo auch immer man hingeht, man sollte ständig auf der Hut sein. Die Gefahr könnte überall lauern. Unter der Fußmatte, in der eingerollten Tageszeitung, in der Klimaanlage des PKWs... Die 10 giftigsten Tiere der Welt leben hier! Einfach so in den Busch gehen? Sich auf eine einladend grüne Wiese legen? Daran ist nicht zu denken.
Ein Glück, dass dieser Ort 2000 km von Auckland entfernt ist. Zwischen Neuseeland und Australien liegt genug Meer, um zu verhindern, dass all die Schlangen und Spinnen zu uns gelangen. Die giftigen Quallen der australischen Küste könnten das Meer zwar kreuzen - sie tun es aber einfach nicht. Und so führt die geographische Isolation zu der angenehmen Tatsache, dass man hier völlig ohne Angst durch wildesten Busch kraxeln kann. Selbst menschenfressende Riesengreifvögel, die hier mal gehaust haben sollen, haben die Maori netterweise schon ausgerottet.
Dem Menschen am gefährlichsten wird nur der eigene Leichtsinn. Die wunderschönen Strände westlich von Auckland mit ihrem hohen Wellengang ziehen regelmäßig Surfer wie magisch an. Leider kennzeichnen sich sämtliche Küstenabschnitte der Westseite durch tückische Strömungen aus allen Richtungen, die den (unerfahrenen) Surfer nur zu leicht hinaus ins Meer saugen können. Daher gibt es an fast jedem größen Strand Rettungsschwimmer, die auch alle Hände voll zu tun haben. Am beliebtesten Badestrand der Region (Piha) wird die Rettungscrew häufig mit einer Kamera des neuseeländischen Fernsehens begleitet. Jeden Montagabend kann man sich ansehen, wie die Retter irgendwelche äußerst erstaunt dreinblickende Menschen aus dem Meer fischen. Im Anschluss kann wer davon nicht genug hat, der Bergwacht dabei zusehen, wie sie äußerst erstaunt dreinblickende Menschen aus Lawinen fischt. Das sagt nicht nur viel über uns Menschen, sondern auch über das staatliche Fernsehen Neuseelands.

Apropos Gefahr: Der Zyklon lässt auf ich warten! Bisher ist alles ruhig geblieben.

Samstag, 22. Dezember 2012

Von Zyklonen und anderen Winden

22. Dezember

Nicht nur in "Windy Wellington", der Hauptstadt Neuseelands, zieht es mitunter heftig, nein, auch in der City of Sails kann es einen schon mal von den Füßen pusten. Was uns morgen bevorsteht könnte jedenfalls ein Erlebnis der ungemütlichen Art werden. Das hängt davon ab, ob die Ausläufer des Zyklons, der auf den Fidschi-Inseln für verheerende Überschwemmungen gesorgt hat, sich mittlerweile weit genug abgeschwächt haben oder nicht. Während bei den meisten von euch grüne Weihnachten erwartet werden, können wir uns jedenfalls auf sehr nasse Weihnachten einstellen.
Aber was ist das eigentlich: ein Zyklon? Zyklone sind Stürme, die stärker sind als Windstärke 12. Synonyme für dieses Wetterphänomen sind Taifun und Hurrikan. Im südlichen Teil des Pazifiks werden diese Stürme Zyklone genannt, im Nord-West-Pazifik Taifun und im überwiegenden Rest der Welt Hurrikan. Die korrekte deutsche Bezeichnung lautet Wasserhose.
Tornados sind übrigens die Stürme mit der charakteristischen Schlauchform. Von einem Tornado spricht man eigentlich nur, wenn er über Land auftritt (zu deutsch: Windhose).
Einen Tornado hatten wir hier in Auckland auch schon. Vor etwa zweieinhalb Wochen ist jener durch den nördlichen Teil Aucklands gefegt, hat zum Teil Häuser zerstört und Überschwemmungen verursacht - drei Menschen kamen ums Leben. Solch starke Stürme kommen mittlerweile regelmäßig - etwa einmal im Jahr - in Auckland vor, was eine neue Entwicklung darstellt. Noch vor 15 Jahren kamen Tornados hier nicht vor... Der Stadtteil Hobsonville im Norden Aucklands wurde bei diesen starken Winden bisher immer hart getroffen. Es gibt Gerüchte über eine Familie, die dieses Jahr ihr Haus zum fünften Mal wieder neu errichten musste.

Freitag, 21. Dezember 2012

Rechts, links oder doch wieder anders herum?

21. Dezember

Dass Neuseeländer es den Briten gleich tun und auf der linken (bzw. falschen) Seite Auto fahren, dürfte den meisten von euch bekannt sein. Dass man sich entsprechend auch auf Gehwegen, Treppen und Eingängen links halten sollte, ist ebenfalls wenig überraschend. Da könnte man meinen, dass die Vorfahrtsregeln den Gegebenheiten hier in Neuseeland angepasst wären. Weit gefehlt. Es gilt nicht etwa links vor rechts, sondern wie bei uns in Good Old Germany rechts vor links. Der Blinker sitzt unseren neuseeländischen Hohepa-Vans auch nicht wie bei deutschen Autos auf der linken, sondern auf der rechten Seite. Drückt man im Eifer des Gefechts mitten im Aucklander Straßenverkehr die falsche Seite, gehen bei schönstem Sonnenschein die Scheibenwischer an. Um die Verwirrung perfekt zu machen, fahren wir privat hier in Neuseeland ein deutsches Auto. Da VW bei der Anpassung an neuseeländische Straßenverhältnisse zwar das Lenkrad auf die rechte Seite versetzt, nicht jedoch die Position der Blinker und Scheibenwischanlage vertauscht hat, kommt es bei uns viel zu oft dazu, dass unsere Scheibenwischer über die trockene Frontscheibe quietschen. Doch Neuseeländer fahren nicht nur auf der falschen Straßenseite, sondern haben Schlösser, die zur entgegengesetzten Seite schließen und öffnen. Es mag uns schwer fallen, zu bestimmen, zu welcher Seite sich deutsche Türschlösser öffnen lassen, aber Helge und ich erleben es tagtäglich, dass wir die Vans zur falschen Seite hin zu öffnen versuchen. Manche Automatismen lassen sich nur schwer abstellen.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Pohutukawa

20. Dezember

Sicher fragt ihr euch, wer oder was sich hinter dem maorischen Namen "Pohutukawa" verbergen mag. Es ist ein Baum. Allerdings nicht irgendeiner, sondern ein immergrüner, bis zu 15 Meter hoher Baum, der seinen Ursprung in den Küstenregionen der Nordinsel Neuseelands hat. Das Besondere an ihm sind seine grellroten Blüten. Diese trägt der Baum zwischen Anfang Dezember und Ende Januar, was ihm den Spitznamen "Christmas Tree" eingebracht hat. In Coromandel, aber auch in einem Stadtteil Aucklands ganz in der Nähe, soll es einige wunderschöne Pohutukawa-Wälder geben, die wir dringend besuchen müssen. Laut Maori-Mythologie gibt es einen uralten Pohutukawa an der Nordspitze Neuseelands. Dort betreten die Seelen der Toten das legendäre Totenreich Hawaiki.


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Was für ein Wetter!

19. Dezember

Drei Faktoren bestimmen das Klima Neuseelands: Das Meer, die Berge und der starke, aus Westen kommende Wind der "Roaring Forties". Im Durchschnitt sind die Temperaturen mild, die Regenfälle sind recht hoch und die meisten Teile des Landes können sich vieler Sonnenstunden über das Jahr hinweg erfreuen.
In Neuseeland ist von September bis November Frühlingszeit. Der Sommer erstreckt sich von Dezember bis Februar, der Herbst dauert von März bis Mai. Der relativ milde Winter erhält Einzug im Juni, wobei die ersten Frühjahrsblumen schon im späten August beginnen zu blühen. Auf Meereshöhe beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur im subtropischen Norden des Landes um die 16°C, in den gemäßigteren Regionen im Süden hingegen nur 10°C. Besonders hohe Temperaturen im Sommer werden auf beiden Inseln vor allem im Osten des Landes erreicht. Temperaturen über 40°C sind extrem selten (gemessen in Marlborough und in Canterbury). Die kältesten Winter gibt es in Central Otago, wo Tiefstwerte von bis zu -22°C gemessen werden.
Eine relativ unverschmutzte Atmosphäre und das Loch in der Ozonschicht über der Antarktis führen dazu, dass ein effektiver UV-Schutz in Form von Sonnencreme hier in Neuseeland von besonderer Bedeutung ist. Sonnenhut und Sonnenbrillen sind ebenfalls sowohl am Strand im Sommer als auch im Winter beim Skifahren äußerst empfehlenswert. Selbst an bewölkten Tagen durchbricht die UV-Strahlung die Wolken und 10 bis 20 Minuten ohne Sonnenschutz im Sommer reichen aus, um einen ordentlichen Sonnenbrand davonzutragen.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Was der Kiwi an sich so zu sich nimmt...

18. Dezember

In unserem heutigen Adventskalender-Beitrag geht es um die kulinarischen Gepflogenheiten in Neuseeland. Auckland ist beinahe komplett von Meer umgeben, hier könnte man täglich die köstlichen Gaben des Meeres zu kleinem Preis erwerben - und sich auch noch sehr gesund ernähren. Wie gesagt: könnte. Denn der Kiwi an sich zieht es vor, den guten Fisch vor den heimischen Küsten zu fangen, zu häuten, zu filetieren und in einen großen Bottich mit Fett zu schmeißen. Nach wenigen Minuten ist der nicht wieder zu erkennende Fisch fertig; die dazugehörigen Pommes können - wie praktisch - im selben Fett frittiert werden. Und fertig ist das Leibgericht des Neuseeländers: Genannt "Fish and Chips", traurige Berühmtheit erlangt in England. Den dann lauwarmen fischähnlichen Zustand verzehren die Neuseeländer übrigens am Meer, bei Sonnenuntergang, im Auto!

Fish and Chips-Verkäufer sind bei Weitem nicht die einzigen kulinarischen Verbrecher in dieser Stadt. In ganz Auckland  reihen sich die "Takeaway"-Läden aneinander. Vornehmlich von Asiaten geführt, werden dort vor allem chinesische, japanische, thailändische und indische Gerichte verkauft. Aber auch die amerikanischen Ketten McDonald´s, KFC und Burger King findet man hier an jeder Ecke.

Wer nach guter neuseeländischer Küche sucht, muss schon ganz genau hinsehen und wird bei den Maori fündig. Das traditionelle Hangi, bei dem frischer Fisch zusammen mit schwelenden Kohlen unter der Erde vergraben wird, um zu garen, erfreut sich noch heute bei besonderen Anlassen großer Beliebtheit. Außerdem soll die neuseeländische Süßkartoffel (importiert von Abel Tasman) sehr gut schmecken. Bewusst verköstigt haben wir diese aber noch nicht. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auf jeden Fall der neuseeländische Spargel. Hier in Neuseeland wächst ausschließlich grüner Spargel. Er ist wesentlich dünner als in Deutschland, wird gerne auch roh gegessen und ist geschmacklich unschlagbar!

Geburtstag No.2

17. Dezember

Gerade habe ich noch ungefähr 20 Minuten Geburtstag in Neuseeland, in Deutschland noch einen halben Tag. Höchste Zeit also, zu berichten, was wir heute so unternommen haben.

Angefangen hat mein Geburtstag wie fast jeder Werktag: mit Arbeit. Dort haben mir die Guys ein Ständchen gesungen, und viele von ihnen haben mir hinterher noch einmal persönlich gratuliert. Der Arbeitstag war heute eigentlich gar nicht stressig und ging auch recht schnell vorüber. Bei Hohepa angekommen, mussten wir dann noch eine etwa einstündige Besprechung mit unserer Chefin über uns ergehen lassen, ehe ich meine zahlreichen Geschenke in Empfang nehmen konnte.

Kathi hatte sich extra frei genommen und den halben Tag mit Kekse und Kuchen backen sowie dem Herstellen von Marzipankartoffeln verbracht! Entsprechend groß war meine Freude, wie ihr euch sicher denken könnt... Außerdem bekam ich von ihr einen Gutschein für einen Segeltörn auf der Südinsel geschenkt.

Abends um halb 7 fuhren wir nach Newmarket in Aucklands Innenstadt. Dort haben wir gemeinsam Aucklands größten "Sushi Train" inspiziert. Das Essen war köstlich! Auch trotz (oder gerade wegen?) der elektronisch bearbeiteten Weihnachtsklassiker, mit denen die Besucher des Restaurants beschallt wurden, konnten wir es in vollen Zügen (haha!) genießen.

Später trafen wir die anderen Freiwilligen in Ponsonby, einem Szene-Viertel in der Innenstadt. Dort gibt es die Franklin Road, die normalerweise äußerst unspektakulär, zur Weihnachtszeit aber grell beleuchtet ist. Wer in dieser Straße wohnt, muss offenbar zu Weihnachten sein Haus mit bunten Lichterketten kunstvoll verzieren. Dabei haben die Hausbesitzer versucht, sich gegenseitig zu übertreffen. Diese Straße ist bereits zu einer Attraktion geworden und wir waren bei Weitem nicht die Einzigen, die sich das Spektakel von Nahem ansahen. Nervig muss dies aber für alle Autofahrer sein, die gezwungen sind, diese Route zu nehmen, da die durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit, wegen der vielen Attraktionen Schrittgeschwindigkeit beträgt.



Franklin Road: "Winterlich" geschmückte Häuser im Frühsommer

Später am Abend haben wir uns dann alle in der Volunteers Lounge versammelt und mit Julia und ihrer Freundin kamen uns noch zwei Überraschungsgäste besuchen. Die beiden reisen morgen weiter in den Mittelteil der Nordinsel und können leider nicht dafür garantieren, an Weihnachten wieder in Auckland zu sein.




Jingle Bells: Es klingelt die Kasse des Stromversorgers.

Wie ihr sicher rausgehört habt, habe ich einen tollen (warmen!) 23. Geburtstag verbracht. Ich möchte auch allen Daheimgebliebenen für die lieben Glückwünsche und Geschenke danken! Ihr werdet sicherlich in den nächsten Tagen noch einmal persönlich von mir hören...

Helge

Sonntag, 16. Dezember 2012

Nationalhymne

16. Dezember

Seit 1977 hat Neuseeland zwei Nationalhymnen. Es dürfte wenig überraschen, dass eine davon "God Save the Queen" lautet. Genau so überraschend ist, dass man dieses Lied besser nicht spontan und öffentlich anstimmt.
Die zweite Hymne (absolut gleichberechtigt zu der britischen Version) wurde Ende des 19. Jahrhunderts komponiert und heißt "God Defend New Zealand". Da sie sehr lang ist, werden bei offiziellen Anlässen jeweils nur die erste Strophe der Maori-Version und dann die erste Strophe der englischen Version gesungen. Die englische Fassung und die Maori-Variante sind sich inhaltlich ähnlich. Die auf Maori gesungene Strophe stellt aber keine Übersetzung des Englischen dar.

Anhören könnt ihr euch die Hymne hier: http://www.youtube.com/watch?v=A9O2Dm5WV5U

E Ihowā Atua,                                O Lord, God,
O ngā iwi mātou rā                        of all people
Āta whakarangona;                        Listen to us,
Me aroha noa                                 Cherish us
Kia hua ko te pai;                           May good flourish,
Kia tau tō atawhai;                         May your blessings flow.
Manaakitia mai                              Defend
Aotearoa                                        Aotearoa
God of Nations at Thy feet,
In the bonds of love we meet,
Hear our voices, we entreat,
God defend our free land.
Guard Pacific's triple star
From the shafts of strife and war,
Make her praises heard afar,
God defend New Zealand.

Samstag, 15. Dezember 2012

Alles Käse

15. Dezember

Die neuseeländische Wirtschaft ist Käse! Das darf man ruhig laut und unter Zeugen so sagen, denn Neuseeland ist der weltgrößte Exporteur von Milchprodukten. 90% der heimischen Produktion landet auf dem Schiff und geht nach "Overseas" (wenn Neuseeländer ehrfürchtig von "Overseas" sprechen, fühlt man sich an die Flucht der Elfen aus Mittelerde erinnert, die einen sagenumwobenen Landstrich weit draußen im Meer aufsuchen). Dadurch erklärt sich auch das hohe Kuh-Aufkommen. Zwar gilt Neuseeland als Land der Schafe (30 Millionen der wolligen Tiere leben hier), aber auch die Anzahl der neuseeländischen Milchkühe (5 Millionen) ist beträchtlich und übersteigt die Anzahl der menschlichen Einwohner. Außerdem leben auf den beiden Inseln etwa 4 Millionen Fleischrinder, was Neuseeland zum weltweit führenden Exporteur von Rindfleisch macht.
Aber all diese Fakten haben auch ihre Kehrseite. Da es mehr Profit einbringt, Fleisch und Milchprodukte zu exportieren, werden die Premium-Erzeugnisse verschifft und alles, was zu schlecht für die Verbraucher "Overseas" ist, wird dem Neuseeländer vorgesetzt. Zumindest hat sich diese Ansicht unter den Kiwis gefestigt. Fest steht, dass gutes Fleisch hier schwer zu bekommen ist, und dass der Preis für Käse, Joghurt und Co. deutlich höher ist als in Deutschland.

NeuSEENland

14. Dezember

Ohne zu zögern könnte Neuseeland auch als Land der Seen bezeichnet werden. Es besitzt über 750 Seen mit einem Mindestdurchmesser von einem halben Kilometer. Lake Taupo auf der Nordinsel, entstanden aus einem riesigen Vulkanausbruch vor 25.000 Jahren, ist mit 632 km2 der größte See. Viele der Gletscherseeen auf der Südinsel zählen ebenfalls zu den größten Seen Neuseelands, wobei Lake Hauroko in Southland mit 462 m die größte Tiefe aufweist.
Dieses große Angebot an Wasserfläche nutzen die Neuseeländer natürlich für jede Menge unterschiedliche Wassersportarten. Doch das Wasser der Seen dient nicht nur der Erholung, sondern auch der Wasserversorgung, Energieerzeugung und der Bewässerung in der Landwirtschaft.

Seenlandschaft südlich von Wanaka (Südinsel).

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Falsch verkabelt?

13. Dezember

Internet in Neuseeland? Eine Sache für sich. Und deshalb auch berichtenswert in unserem Adventskalender. Zwar kam das weltweite Netz in etwa zeitgleich mit dem Internet in Deutschland hier an (nämlich 1989), doch so richtig in Fahrt kam es nie. Das liegt am Pacific Fibre Project - oder vielmehr dessen Nicht-Gelingens. Es war geplant, Neuseeland durch unter Wasser verlegte moderne Glasfaserkabel mit dem Rest der Welt zu verbinden. Mit 400 Millionen Neuseeland-Dollar (ca. 257 Millionen Euro) war dieses Projekt der neuseeländischen Regierung dann aber doch zu kostspielig. Heutzutage kann jeder Neuseeländer kostenlos in Bibliotheken surfen, muss aber in Kauf nehmen, dass das Internet im "Land rechts unten" deutlich langsamer ist, als in anderen Gegenden der Erde.

Doch Hoffnung naht ausgerechnet in Form eines zwielichtigen dicken Deutschen. Kim Schmitz ist sein Name, bekannt wurde er (vor allem hier in Neuseeland!) unter dem Namen Kim Dotcom. Der Internet-Unternehmer hat mit Internetseiten wie Megaupload Millionen und einen kleinen Ort nördlich von Auckland zu seiner Wahlheimat gemacht. Inzwischen wurden Megaupload die Server abgestellt, es wird wegen tausendfachen Verstoßes gegen Urheberrechte ermittelt und Kim sitzt in Untersuchungshaft. In dieser aussichtslosen Situation (und mit den USA als Feind) hat sich Mr. Dotcom zu der Aussage hinreißen lassen, er werde ganz Neuseeland mit kostenlosem, ultra-schnellen Breitband-Internet ausstatten - allerdings nur, wenn er straffrei einem Prozess entgeht, versteht sich. Die Regierung der Kiwis hat bereits durchblicken lassen, dass sie an dem Deal interessiert sei (vor allem, da die Beweislage äußerst dürftig zu sein scheint). Die USA allerdings haben an einem solchen Kompromiss kein Interesse, und so wird es wohl in naher Zukunft nicht dazu kommen, dass Neuseeländer mit Höchstgeschwindigkeit im WWW surfen...

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Ein Paradies voller Berge

12. Dezember

Die Südinsel Neuseelands ist ein Paradies für Liebhaber hoher Berge. Mount Cook oder auch Aoraki ist mit 3754m der höchste der insgesamt 20 über 3000m hohen Berge Neuseelands. Die Southern Alpes erstrecken sich an der Westküste über 500km durch Regenwälder hin zu einer atemberaubenden Küstenregion. Inmitten dieser wunderschönen Bergregion finden Besucher ruhig gelegene Seen, tosende Flüsse, suptropische Regenwälder, imposante Gletscher und auch sehr seltene Vögel und Pflanzen. Die Ost- und Westseite der Southern Alpes sind nur durch drei Wege miteinander verbunden: den Haast, Lewis und Arthur's Pass.
Auf der Nordinsel lassen sich deutlich weniger Berge finden als auf der Südinsel Neuseelands. Lediglich 20%  der Insel sind mit Bergen bedeckt, die zudem in Sachen Höhe nicht mit den Southern Alpes mithalten können. Nur drei Berge der Nordinsel sind höher als 2000m. Der höchste Berg auf der Nordinsel, der Mount Ruhapehu, ist, wie alle anderen Erhebungen in diesem Teil Neuseelands, vulkanischen Ursprungs. In den letzten 150 Jahren gab es mehrere kleinere Eruptionen sowohl vom Mount Ruhapehu als auch vom Mount Ngauruhoe.  
Da ich (Kathi) ja wie meine Eltern ein sehr großer Berge-Fan bin, kann ich es kaum erwarten, mir die Southern Alpes im Februar ein weiteres Mal aus der Nähe anzusehen. Auf dem Foto könnt ihr Mount Cook betrachten (aufgenommen im März 2007 bei meinem ersten Neuseeland-Abenteuer).


Dienstag, 11. Dezember 2012

Die Währung

11. Dezember

In Neuseeland wird mit dem Neuseeland-Dollar (NZD) gezahlt. Momentan entspricht ein Neuseeland-Dollar ungefähr 65 Euro-Cent. Die Münzen ähneln denen im Euro-Raum recht stark. Allerdings gibt es keine 1- und 2-Cent-Münzen, und seit 2006 auch keine 5-Cent-Münzen mehr. In den Supermärkten werden die Preise meist abgerundet. Interessanterweise wird auf den zu Neuseeland gehörenden Cook-Inseln eine eigene Währung gedruckt: der Cook Island Dollar. Der Wert dieser Währung wird dem Neuseeland-Dollar permanent angeglichen. Unten sind die Scheine der neuseeländischen Währung abgebildet. Anders als die Euro-Noten werden NZD-Scheine übrigens nicht aus Baumwollfasern, sondern komplett aus Polyethylen hergestellt. Es handelt sich also um Plastikgeld.

Die Scheine des NZD: Sehr farbenfroh und immer mit "Loch". Der Kerl oben links auf der 5-Dollar-Note ist übrigens Sir Edmund Hillary. Er ist ein absoluter Nationalheld in Neuseeland. Auf den Rückseiten der Scheine sind einheimische Vögel abgebildet. Auf der Rückseite der Ein-Dollar-Münze thront natürlich - wie kann es anders sein - der Kiwi.

Montag, 10. Dezember 2012

Verrückt nach Sport

10. Dezember

Die Neuseeländer sind ein sportbegeistertes Volk. Natürlich dominiert Rugby als Nationalsportart, aber neben Rugby existieren noch zahlreiche andere Sportarten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Da Neuseeland stark durch den Commonwealth geprägt ist, gehören die Kiwis vor allem auch in Cricket und Netball zur Weltspitze. Ungewöhnlich ist für uns Deutsche auch die große Freude an Pferderennen oder das Zelebrieren von Sportarten wie "Surf Lifesaving".

Ihre besondere Verbundenheit zu ihren jeweiligen Nationalteams drücken die Neuseeländer in liebevollen Spitznamen aus. Die bekanntesten Sportler sind natürlich die All Blacks. Aber kanntet ihr schon die folgenden Teams?

Tall Blacks - Basketball Männer
Tall Ferns - Basketball Frauen
Black Caps - Cricket Männer
White Ferns - Cricket Frauen
Black Sticks Men/Women - Feldhockey Männer/Frauen
Silver Ferns - Netball (gibt es nur für Frauen)
All Blacks - Rugby Union Männer
Black Ferns - Rugby Union Frauen
Kiwis - Rugby League Männer
Kiwi Ferns - Rugby League Frauen
Wheel Blacks - Wheel Chair Rugby
All Whites - Fußball Männer
Football Ferns - Fußball Frauen

Die Nationalmannschaft der Männer im Badminton hieß übrigens eine Weile lang Black Cocks. Ich weiß weder, warum sie sich jemals so genannt haben, noch möchte ich darauf eingehen, weswegen sie jetzt wohl nicht mehr so heißen...




Sonntag, 9. Dezember 2012

Merry Coca Cola!

9. Dezember

Hinter dem heutigen "Türchen" verbirgt sich mal wieder ein aktueller Erfahrungsbericht. Pünktlich zum 2. Advent möchten wir euch von DEM vorweihnachtlichen Event Aucklands berichten: Christmas in the Park!

Jedes Jahr strömen zur Vorweihnachtszeit über 100.000 Leute in die Innenstadt Aucklands, um sich an einem Abend gemeinsam auf Weihnachten einzuschwören. Im Domain Park wird dazu eine große Bühne aufgebaut, vor der sich die Zauschauer (häufig mit Picknickdecke und Abendessen im Gepäck) ausbreiten. Das wollten wir uns auch nicht entgehen lassen. Wir waren jedoch sehr überrascht, wie schön diese, für die Weihnachtszeit ungewohnte, Festlichkeit wurde!



Links: Zuschauermassen umringen den riesigen Weihnachtsbaum, rechts: das Fest endete mit einem tollen Feuerwerk.

Von 18 bis 22 Uhr kamen fast im Minutentakt verschiedene Künstler auf die Bühne, sangen ein Lied und verschwanden wieder. Dabei wechselten sich meist ein Weihnachtslied und ein modernes Pop-Lied ab. Das war erstaunlich kurzweilig und die vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Winkeln der Erde erzeugten auf dem riesigen Parkgelände eine sehr gemütliche Stimmung.

Als die Sonne untergegangen war, zog direkt über uns vor dem sternenklaren Himmel eine Sternschnuppe vorbei. Und um Punkt 22 Uhr wurden die Lichter des hässlichen überdimensionalen Weihnachtsbaumes eingeschaltet. Was folgte war ein spektakuläres Feuerwerk, das den Abend wunderbar abrundete. Fazit: Auch bei sommerlichen Temperaturen (und Coca Cola als Hauptsponsor) kann richtige Weihnachtsstimmung aufkommen!

Samstag, 8. Dezember 2012

Straßenverkehr #2: Klapprige Exportschlager

8. Dezember

Im Straßenverkehr drücken sich einige Unterschiede zwischen Deutschland und Neuseeland aus. Die Kiwis neigen dazu, alles von oben bis unten durch zu reglementieren. So gesehen sind sie den Deutschen nicht fern. Bei der Auslegung dieser Regeln in der Praxis kommt aber das betont Lässige durch, das scheinbar zur neuseeländischen Kultur gehört. Beispiele gefällig? Bitte schön!

WOF bedeutet Warrant of Fitness und ist mit dem deutschen TÜV vergleichbar. In Neuseeland muss jeder Autobesitzer einmal im Jahr den kostenpflichtigen WOF-Test bestehen. Die dort erworbene Plakette wird fein säuberlich oben rechts in der Windschutzscheibe platziert. Außerdem gibt es noch die "Registration". Hier kann man selbst entscheiden, für wie lange man sein Auto registrieren lassen möchte. Ab einem Monat Dauer ist alles möglich, wobei gilt: Je kürzer, desto teurer wird der Spaß. Bei jeder neuen Registrierung erhält man eine neue Karte, die man (fein säuberlich) in den dafür vorgesehenen Kartenhalter links unten von innen an der Windschutzscheibe anbringt.
Allerdings kommt beim WOF wirklich jedes Auto durch, das nicht von alleine auseinanderfällt. Schnickschnack wie zum Beispiel Katalysatoren braucht man hier nicht! Hinzu kommt, dass bei den Distanzen hier in Auckland einfach jeder ein Auto hat (skurrilerweise wurden bei manchen Motorway-Auffahrten sogar Überholspuren für Autos, in denen mehr als ein Mensch sitzt, eingerichtet). Kein Wunder also, dass die gesamte Automobilflotte Japans aus den Jahren 1970 bis 1990 hier in Auckland rumzugurken scheint. Es gibt Leute, die meinen, dass Auckland ohne die Meereslage und die daraus resultierenden Winde im Smog ersticken würde.

Ein weiteres interessantes Beispiel für Regeln von oben, die unten kaum gehört werden, ist die Vorfahrtsregel. Die wurde nämlich vor gut einem Jahr geändert. Verstanden hat sie offenbar niemand und die daraus hervorgehende Verunsicherung hat eine neue Regel etabliert. Kommt was Schnelles, Schweres von rechts: lieber warten! Kommt was Japanisches? Ohne Rücksicht davorfahren!

Während Abbiege-Spuren gerne auch mal als Überholspur für geradeaus Fahrende benutzt werden, auf Motorways sowohl von links als auch von rechts aufgefahren werden kann und rote Ampeln sowieso eher als  Anhaltspunkte zum Überdenken der Entscheidung bezüglich einer Weiterfahrt angesehen werden, fährt die Polizei häufig schweres Geschütz auf.

Es gibt keinen Toleranzbereich bei Geschwindigkeitsmessungen. Wer 10 km/h zu schnell fährt, ist gleich mit 80 Dollar Bußgeld dabei. Und gerade eben wurden Kathi und ich auf einer Straße in unserer Umgebung von einem Großaufgebot von Ordnungshütern (zwei Busse, fünf Streifenwagen, jede Menge Hütchen) angehalten. Während mein erster Gedanke war, dass hier das Sondereinsatzkommando eine Geiselnahme beenden will, war der einzige Grund für die Straßensperre eine Alkoholkontrolle. Nach 10 Sekunden rollten wir zwar schon weiter, ein komisches Gefühl ob der überfallartigen Kontrolle aber blieb...

Freitag, 7. Dezember 2012

Stern des Südens

7. Dezember

Nein, dieses eine Mal ist mit "Stern des Südens" nicht der FC Bayern gemeint... Vielmehr meine ich damit das Kreuz des Südens, eine Sternenkonstellation, die in der südlichen Hemisphäre das ganze Jahr über, in der nördlichen Hemisphäre nur selten am Horizont, erspäht werden kann. Das Kreuz des Südens besteht aus 5 besonders gut sichtbaren Sternen, die zusammen aussehen wie ein Kreuz. Das Kreuz aus Sternen ist nicht nur bei den Gauchos Argentiniens beliebt, sondern wurde offenbar auch von Seefharern gerne zur Orientierung verwendet. Das Kreuz hat es nämlich in der südlichen Hemisphäre in zahlreiche Nationalflaggen geschafft. So auch in die offiziellen Flaggen von Australien und Neuseeland.

Da diese leicht zu verwechseln sind, haben wir uns entschlossen, sie einmal gegenüber zu stellen.








Links seht ihr die australische Flagge. Das dort abgebildete Kreuz des Südens ist etwas näher am Original (Mitte) als das Symbol auf der Flagge Neuseelands (rechts). Bedeutende Unterschiede beider Flaggen sind der zentrale Stern unter dem Union Jack, die Anzahl (der Zacken) der Sterne sowie die Farbe der Sterne des Südkreuzes. Dennoch werden beide Flaggen häufig verwechselt. Vermutlich ist gerade die Ähnlichkeit zur australischen Flagge der Grund, warum viele Neuseeländer den Silberfarn auf schwarzem Grund vorziehen...

Übrigens ist hier in Auckland der Sternenhimmel bei geringer Bewölkung ausgesprochen klar zu sehen. Ob es an der guten Luft (?) oder an der weniger dichten Besiedelung liegt, wissen wir nicht...

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Spiel mit dem Feuer

6. Dezember

Ich beginne heute mit einem Rückblick. Genau vor 4 Monaten ist in Neuseeland der Mount Tongariro ausgebrochen, ein Vulkan, der sich seit 155 Jahren nicht mehr zu Wort gemeldet hatte. Und vor etwa drei Wochen hat es wieder gerumpelt. Mount Tongariro ist von Auckland etwa 4 Autostunden entfernt und somit keine direkte Bedrohung für uns. Allerdings erinnert das Ganze einen wieder daran, wo man sich eigentlich befindet (oder besser gesagt, worauf).

Dort, wo die Indisch-Australische und die Pazifische Erdplatte aufeinander stoßen, befindet sich der Pazifische Feuerring. Genau auf dieser "Narbe" liegt auch Neuseeland. Erst durch tausende Vulkaneruptionen konnte sich die jetzige Landfläche überhaupt aus dem Meer erheben. Auckland selbst liegt auf einem Vulkanfeld mit über 40 nicht mehr aktiven Vulkanen. Sie prägen das Stadtbild immens: Auckland ist nicht nur äußerst hügelig, sondern besitzt auch zahlreiche kleinere Berge (Vulkane), von denen man das Umland überblicken kann. Die bekanntesten dieser Erhebungen sind Mount Eden und One Tree Hill.

Mount Eden: Dieser erloschene Vulkan befindet sich mitten in Auckland.

Letzterer ist den Maori sogar heilig. Laut einer Maori-Legende wanderte ein Stamm über diesen Hügel, als eine Schwangere ihr Kind bekam. Traditionsgemäß wurde die Nabelschnur zertrennt und vergraben. Allerdings wurde sie nicht mit geschärftem Stein, sondern mit dem Zweig eines Totara-Baumes durchtrennt. An der Stelle, wo die Nabelschnur vergraben wurde, wuchs wenig später ein gewaltiger Baum heran, nach dem der "einbäumige Hügel" benannt wurde.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Zahlenspiele

5. Dezember

Mit etwa 1,4 Millionen Einwohnern ist Auckland die mit Abstand größte Stadt Neuseelands. Zum Vergleich: die zweitgrößte Stadt ist die Hauptstadt Wellington und hat weniger als halb so viele Einwohner (ca. 500.000). Durch die Zusammenlegung mehrerer dicht an dicht befindlichen Städte 2010 erweiterte sich die Fläche der Stadt auf 5600 km², allerdings leben nur 261 Einwohner pro km² in der City of Sails.

Was aber immer noch enorm erscheint im Vergleich zum Rest der Landes (16,4 Einwohner pro km²). Ganz Neuseeland hat nämlich nur 4,5 Millionen Einwohner, was bedeutet, dass jeder vierte Neuseeländer in Auckland wohnt. Bei den restlichen 3 Millionen Einwohnern hat das zu einer gewissen Skepsis geführt. Sie bezeichnen diese Leute mit ihrer Großstadt-Attitüde gerne als "Jafas" (Abkürzung für Just Another F***ing Aucklander).

Was es im Gegensatz zu Menschen häufig gibt in Neuseeland sind schottische Hirsche (zumindest in den Alpen der Südinsel). Die haben sich wegen des großen Nahrungsangebotes und der wenigen Fressfeinde rasant vermehrt und sind zu einer Plage geworden. All das hat dazu geführt, dass Neuseeland die größe Helikopterdichte pro Kopf aufweisen kann. In den unwegsamen Alpen werden die Tiere nämlich aus der Luft gejagt.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Frühling

4. Dezember

Für alle Schneegeplagten unter euch hier ein paar Bilder aus dem frühlingshaften botanischen Garten von Auckland.


Montag, 3. Dezember 2012

Melting Pot Auckland

3. Dezember

Die Neuseeländer sind ein bunter Haufen. Schon die Geschichte der Besiedelung durch die Europäer legte dafür die Basis. Dass Weiße und Maori in der Folge mehr oder weniger friedlich neben einander her existierten, war sicherlich auch ein Faktor, der dazu beitrug. Vor allem aber die Öffnung Neuseelands Richtung Asien in den Siebziger Jahren führte zu einer Zuwanderungswelle aus China, Hongkong, Japan, Malaysia, Indien und so weiter...

Dadurch bietet sich auf den Straßen Aucklands ein komplett gemischtes Bild. Weiße, Pazifik-Insulaner, Asiaten und Inder halten sich beinahe die Waage. Dieser Mischmasch kann aber auch Komplikationen mit sich bringen. Zum Beispiel, wenn man eine Umfrage durchführt und das Ergebnis nach Ethnien aufteilt (so gesehen in einem Karten-Atlas). Die verschiedenen aufgeführten Ethnien waren: Pazifik-Insulaner, Inder, Asiaten, Maori, Neuseeland-Europäer und Neuseeländer.

Was aber ist der Unterschied zwischen Neuseeland-Europäern und Neuseeländern? Wer bei Umfragen angibt, er sei Neuseeland-Europäer, ist Weißer. Wer "Neuseeländer" ist, möchte keinen Unterschied zwischen Maori und Weißen machen und fühlt sich eben als Teil von beiden Gruppen. Potenziell ist diese Person also entweder Maori oder Weißer. Das macht es natürlich schwierig, solche Diagramme sinnvoll auszuwerten. Da dem Neuseeländer seine "PC" (Political Correctness) aber heilig ist, steht diese Freiheit der Wahl überhaupt nicht zur Debatte.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Straßenverkehr #1: Bumper Mania

2. Dezember

Was einem sofort einfällt, wenn man an Unterschiede im Straßenverkehr zwischen Neuseeland und Deutschland aufzählen möchte, ist natürlich das Fahren auf der "falschen" Straßenseite. Überraschenderweise ist dies bei Weitem nicht die einzige Eigenheit, die mehr oder weniger nervtötend ist.

Ein äußerst großes Ärgernis ist aus unserer Sicht der "Bumper". Diese kleinen künstlichen Hügel aus Asphalt, die mit dem Ziel errichtet werden, die Verkehrsteilnehmer zum Verlangsamen zu zwingen, sind bei uns zwar auch bekannt. Aber in Neuseeland scheinen sich die Verantwortlichen in diesen Feind jedes Autofahrers verliebt zu haben. JEDE Nebenstraße ist von Bumpern gepflastert, auf fast JEDER Hauptstraße wurde hier und da ein Bumper eingestreut und selbst in Kreisel und Parkhäuser wurden diese Hindernisse integriert. Auf dem Foto sind besonders schöne Exemplare zu bewundern. Auf einem völlig abgelegenen, kleinen Wendekreis vor dem Eingang zu einem Nationalpark wurden vier (!) Bumper in den Boden eingelassen.

 Idyllische Hinderniswelt: Zumindest das Kind scheint sich über die Bumper zu freuen. Die hier abgebildeten Hindernisse sind übrigens winzig im Vergleich zu ihren ausgewachsenen Kollegen in den Straßen Aucklands. Wer sie mit mehr als 20 km/h passiert, muss sich über Schäden am Auto nicht wundern...


Samstag, 1. Dezember 2012

Das Geheimnis des Silberfarns

1. Dezember

Jetzt ist es schon bald Weihnachten und wir hätten beinahe die Adventszeit verschlafen. Gerade rechtzeitig haben wir beschlossen, euch Daheimgebliebenen einen Adventskalender zu gestalten. Keinen normalen mit krebserregender Schokolade (behauptet zumindest Stiftung Warentest, wie wir vernahmen), sondern einen in Blog-Form. Damit wir euch nicht langweilen, werden wir versuchen, jeden Tag bis Weihnachten einen kleinen neuen Eintrag zu schreiben, in den wir uns mit neuseeländischen Eigenheiten, Informativem vom anderen Ende der Welt oder Anekdoten aus unserem täglichen Leben befassen, die wir normalerweise nicht in einen Blog-Eintrag einfließen lassen können.

Was sich hinter Türchen Nummer 1 verbirgt, könnt ihr hier lesen:

In Neuseeland dreht sich Vieles um eine rätselhafte Pflanze namens Silver Fern. Ihre Bezeichnung verdankt sie ihrem Aussehen. Obwohl dies auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Denn nur wer die Blattrückseite begutachtet, die normalerweise dem Boden zugewandt ist, erkennt die silberne Färbung der Blätter.














Cyathea dealbata: Links ist der Blattrücken zu sehen, rechts die Unterseite der Blätter.

Die Maori ließen sich von dem Aussehen der Blüten des Farnes inspirieren. Man findet an vielen Maori-Gebäuden und -Kunstgegenstände Formen, die an die Pflanze erinnern. Außerdem findet man die Blätter des Silver Ferns in zahlreichen Logos von Firmen und Organisationen wieder.


 Links: Die inoffizielle Flagge Neuseelands, rechts: Koru (Blüte des Silver Ferns)

Die Neuseeländer benutzen inzwischen häufig die weiße oder silberne Silhouette eines Silver Fern-Blattes anstelle ihrer eigentlichen Nationalflagge. Das sieht auch einfach schöner aus als der bei vielen verhasste Union Jack... Vor allem im Sport hat sich dieses Logo etabliert. So verwenden beispielsweise die All Blacks den Silver Fern als Symbol für ihr Heimatland. Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen Neuseeland und Silberfarn aber bei der Frauen-Nationalmannschaft im Netball. Deren Name? The Silver Ferns.