Jetzt finden wir endlich mal Zeit, von unserem schönen Weihnachtsfest zu berichten. Der Weihnachtsmorgen begann mit Arbeit. Montag ist der einzige Tag in der Woche, an dem alle Volunteers arbeiten müssen, und so verschoben sich unsere Vorbereitungen fürs Fest in den Nachmittag. Wir hatten Gruppen gebildet, die sich um je ein großes Gericht kümmerten. Es wurde fleißig gekocht sowie die Terrasse vorm Christopher House gereinigt und - so gut es ging - dekoriert. Als wir dann gegen sieben Uhr abends fertig waren, konnte sich das Resultat durchaus sehen lassen!
Ein echtes Festmahl: Es gab zwei Sorten Fisch mit einer leckeren Sahnesoße, Hähnchen mit Süßkartoffeln und neuseeländischem Spargel, gefüllte Champignons, Salat mit Hähnchenbruststreifen, Kartoffelsalat, Chutney und diverse Beilagen mit komplizierten Namen, die größtenteils sehr gut schmeckten. Zum Nachtisch wurden Tiramisu, Himbeertraum und Mango-Creme serviert.
Zu Weihnachten hatten wir Zuwachs bekommen. Alle 9 Volunteers waren natürlich da. Außerdem feierten Leonards Vater Stefan und Leonards Kumpel Vincent gemeinsam mit uns. Auch da waren der Freund von Anne und dessen Weltreisenkumpane Leon. Alissa, eine Freundin von Eileen, fand auch den Weg nach Auckland.
Wir versuchten ungeachtet der hohen Temperaturen typische Weihnachten zu feiern. Dazu gehörten ein Weihnachtsbaum, der auch "prachtvoll" dekoriert werden wollte, sowie literweise Glühwein. Nachdem wir königlich gespeist hatten, bekamen wir Besuch von unseren Arbeitskollegen Posie und Joseph, die sich vermeintlich deutsche Weihnachten nicht entgehen lassen wollten.
Mira schmückt unseren herrlichen Weihnachtsbaum, "Rudolph" (Stefan) vermisst den Schnee.
Nun wurden fröhlich Weihnachtslieder in allen Oktaven und zwei Sprachen geträllert (der Glühwein ging auch langsam zur Neige). Nach diesem - abwechselnd von Gitarre und Klarinette begleiteten - Pflichtprogramm, gingen wir zum Wichteln über. Das bedeutet: Vor einem Monat hatten wir den Namen eines Volunteers verdeckt gezogen. Dieser Person mussten wir ein möglichst persönliches Geschenk machen sowie ein Gedicht schreiben. Anhand dieses Gedichtes mussten an Heiligabend die anderen Freiwilligen erraten, wen man gezogen hatte. Alle Gedichte waren sehr witzig geschrieben und wir hatten jede Menge Spaß. Um Mitternacht stieß Elia, ein deutscher Mitarbeiter, hinzu und wir sahen uns das Video unserer Christmas Performance vom 9. Dezember an.
Sonntag, 30. Dezember 2012
Dienstag, 25. Dezember 2012
Sonntag, 23. Dezember 2012
Gefahr?
23. Dezember
Diese Insel ist die Hölle! Wo auch immer man hingeht, man sollte ständig auf der Hut sein. Die Gefahr könnte überall lauern. Unter der Fußmatte, in der eingerollten Tageszeitung, in der Klimaanlage des PKWs... Die 10 giftigsten Tiere der Welt leben hier! Einfach so in den Busch gehen? Sich auf eine einladend grüne Wiese legen? Daran ist nicht zu denken.Ein Glück, dass dieser Ort 2000 km von Auckland entfernt ist. Zwischen Neuseeland und Australien liegt genug Meer, um zu verhindern, dass all die Schlangen und Spinnen zu uns gelangen. Die giftigen Quallen der australischen Küste könnten das Meer zwar kreuzen - sie tun es aber einfach nicht. Und so führt die geographische Isolation zu der angenehmen Tatsache, dass man hier völlig ohne Angst durch wildesten Busch kraxeln kann. Selbst menschenfressende Riesengreifvögel, die hier mal gehaust haben sollen, haben die Maori netterweise schon ausgerottet.
Dem Menschen am gefährlichsten wird nur der eigene Leichtsinn. Die wunderschönen Strände westlich von Auckland mit ihrem hohen Wellengang ziehen regelmäßig Surfer wie magisch an. Leider kennzeichnen sich sämtliche Küstenabschnitte der Westseite durch tückische Strömungen aus allen Richtungen, die den (unerfahrenen) Surfer nur zu leicht hinaus ins Meer saugen können. Daher gibt es an fast jedem größen Strand Rettungsschwimmer, die auch alle Hände voll zu tun haben. Am beliebtesten Badestrand der Region (Piha) wird die Rettungscrew häufig mit einer Kamera des neuseeländischen Fernsehens begleitet. Jeden Montagabend kann man sich ansehen, wie die Retter irgendwelche äußerst erstaunt dreinblickende Menschen aus dem Meer fischen. Im Anschluss kann wer davon nicht genug hat, der Bergwacht dabei zusehen, wie sie äußerst erstaunt dreinblickende Menschen aus Lawinen fischt. Das sagt nicht nur viel über uns Menschen, sondern auch über das staatliche Fernsehen Neuseelands.
Apropos Gefahr: Der Zyklon lässt auf ich warten! Bisher ist alles ruhig geblieben.
Samstag, 22. Dezember 2012
Von Zyklonen und anderen Winden
22. Dezember
Nicht nur in "Windy Wellington", der Hauptstadt Neuseelands, zieht es mitunter heftig, nein, auch in der City of Sails kann es einen schon mal von den Füßen pusten. Was uns morgen bevorsteht könnte jedenfalls ein Erlebnis der ungemütlichen Art werden. Das hängt davon ab, ob die Ausläufer des Zyklons, der auf den Fidschi-Inseln für verheerende Überschwemmungen gesorgt hat, sich mittlerweile weit genug abgeschwächt haben oder nicht. Während bei den meisten von euch grüne Weihnachten erwartet werden, können wir uns jedenfalls auf sehr nasse Weihnachten einstellen.Aber was ist das eigentlich: ein Zyklon? Zyklone sind Stürme, die stärker sind als Windstärke 12. Synonyme für dieses Wetterphänomen sind Taifun und Hurrikan. Im südlichen Teil des Pazifiks werden diese Stürme Zyklone genannt, im Nord-West-Pazifik Taifun und im überwiegenden Rest der Welt Hurrikan. Die korrekte deutsche Bezeichnung lautet Wasserhose.
Tornados sind übrigens die Stürme mit der charakteristischen Schlauchform. Von einem Tornado spricht man eigentlich nur, wenn er über Land auftritt (zu deutsch: Windhose).
Einen Tornado hatten wir hier in Auckland auch schon. Vor etwa zweieinhalb Wochen ist jener durch den nördlichen Teil Aucklands gefegt, hat zum Teil Häuser zerstört und Überschwemmungen verursacht - drei Menschen kamen ums Leben. Solch starke Stürme kommen mittlerweile regelmäßig - etwa einmal im Jahr - in Auckland vor, was eine neue Entwicklung darstellt. Noch vor 15 Jahren kamen Tornados hier nicht vor... Der Stadtteil Hobsonville im Norden Aucklands wurde bei diesen starken Winden bisher immer hart getroffen. Es gibt Gerüchte über eine Familie, die dieses Jahr ihr Haus zum fünften Mal wieder neu errichten musste.
Freitag, 21. Dezember 2012
Rechts, links oder doch wieder anders herum?
21. Dezember
Dass Neuseeländer es den Briten gleich tun und auf der linken (bzw. falschen) Seite Auto fahren, dürfte den meisten von euch bekannt sein. Dass man sich entsprechend auch auf Gehwegen, Treppen und Eingängen links halten sollte, ist ebenfalls wenig überraschend. Da könnte man meinen, dass die Vorfahrtsregeln den Gegebenheiten hier in Neuseeland angepasst wären. Weit gefehlt. Es gilt nicht etwa links vor rechts, sondern wie bei uns in Good Old Germany rechts vor links. Der Blinker sitzt unseren neuseeländischen Hohepa-Vans auch nicht wie bei deutschen Autos auf der linken, sondern auf der rechten Seite. Drückt man im Eifer des Gefechts mitten im Aucklander Straßenverkehr die falsche Seite, gehen bei schönstem Sonnenschein die Scheibenwischer an. Um die Verwirrung perfekt zu machen, fahren wir privat hier in Neuseeland ein deutsches Auto. Da VW bei der Anpassung an neuseeländische Straßenverhältnisse zwar das Lenkrad auf die rechte Seite versetzt, nicht jedoch die Position der Blinker und Scheibenwischanlage vertauscht hat, kommt es bei uns viel zu oft dazu, dass unsere Scheibenwischer über die trockene Frontscheibe quietschen. Doch Neuseeländer fahren nicht nur auf der falschen Straßenseite, sondern haben Schlösser, die zur entgegengesetzten Seite schließen und öffnen. Es mag uns schwer fallen, zu bestimmen, zu welcher Seite sich deutsche Türschlösser öffnen lassen, aber Helge und ich erleben es tagtäglich, dass wir die Vans zur falschen Seite hin zu öffnen versuchen. Manche Automatismen lassen sich nur schwer abstellen.Donnerstag, 20. Dezember 2012
Pohutukawa
20. Dezember
Sicher fragt ihr euch, wer oder was sich hinter dem maorischen Namen "Pohutukawa" verbergen mag. Es ist ein Baum. Allerdings nicht irgendeiner, sondern ein immergrüner, bis zu 15 Meter hoher Baum, der seinen Ursprung in den Küstenregionen der Nordinsel Neuseelands hat. Das Besondere an ihm sind seine grellroten Blüten. Diese trägt der Baum zwischen Anfang Dezember und Ende Januar, was ihm den Spitznamen "Christmas Tree" eingebracht hat. In Coromandel, aber auch in einem Stadtteil Aucklands ganz in der Nähe, soll es einige wunderschöne Pohutukawa-Wälder geben, die wir dringend besuchen müssen. Laut Maori-Mythologie gibt es einen uralten Pohutukawa an der Nordspitze Neuseelands. Dort betreten die Seelen der Toten das legendäre Totenreich Hawaiki.Mittwoch, 19. Dezember 2012
Was für ein Wetter!
19. Dezember
Drei Faktoren bestimmen das Klima Neuseelands: Das Meer, die Berge und der starke, aus Westen kommende Wind der "Roaring Forties". Im Durchschnitt sind die Temperaturen mild, die Regenfälle sind recht hoch und die meisten Teile des Landes können sich vieler Sonnenstunden über das Jahr hinweg erfreuen.In Neuseeland ist von September bis November Frühlingszeit. Der Sommer erstreckt sich von Dezember bis Februar, der Herbst dauert von März bis Mai. Der relativ milde Winter erhält Einzug im Juni, wobei die ersten Frühjahrsblumen schon im späten August beginnen zu blühen. Auf Meereshöhe beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur im subtropischen Norden des Landes um die 16°C, in den gemäßigteren Regionen im Süden hingegen nur 10°C. Besonders hohe Temperaturen im Sommer werden auf beiden Inseln vor allem im Osten des Landes erreicht. Temperaturen über 40°C sind extrem selten (gemessen in Marlborough und in Canterbury). Die kältesten Winter gibt es in Central Otago, wo Tiefstwerte von bis zu -22°C gemessen werden.
Eine relativ unverschmutzte Atmosphäre und das Loch in der Ozonschicht über der Antarktis führen dazu, dass ein effektiver UV-Schutz in Form von Sonnencreme hier in Neuseeland von besonderer Bedeutung ist. Sonnenhut und Sonnenbrillen sind ebenfalls sowohl am Strand im Sommer als auch im Winter beim Skifahren äußerst empfehlenswert. Selbst an bewölkten Tagen durchbricht die UV-Strahlung die Wolken und 10 bis 20 Minuten ohne Sonnenschutz im Sommer reichen aus, um einen ordentlichen Sonnenbrand davonzutragen.
Dienstag, 18. Dezember 2012
Was der Kiwi an sich so zu sich nimmt...
18. Dezember
In unserem heutigen Adventskalender-Beitrag geht es um die kulinarischen Gepflogenheiten in Neuseeland. Auckland ist beinahe komplett von Meer umgeben, hier könnte man täglich die köstlichen Gaben des Meeres zu kleinem Preis erwerben - und sich auch noch sehr gesund ernähren. Wie gesagt: könnte. Denn der Kiwi an sich zieht es vor, den guten Fisch vor den heimischen Küsten zu fangen, zu häuten, zu filetieren und in einen großen Bottich mit Fett zu schmeißen. Nach wenigen Minuten ist der nicht wieder zu erkennende Fisch fertig; die dazugehörigen Pommes können - wie praktisch - im selben Fett frittiert werden. Und fertig ist das Leibgericht des Neuseeländers: Genannt "Fish and Chips", traurige Berühmtheit erlangt in England. Den dann lauwarmen fischähnlichen Zustand verzehren die Neuseeländer übrigens am Meer, bei Sonnenuntergang, im Auto!Fish and Chips-Verkäufer sind bei Weitem nicht die einzigen kulinarischen Verbrecher in dieser Stadt. In ganz Auckland reihen sich die "Takeaway"-Läden aneinander. Vornehmlich von Asiaten geführt, werden dort vor allem chinesische, japanische, thailändische und indische Gerichte verkauft. Aber auch die amerikanischen Ketten McDonald´s, KFC und Burger King findet man hier an jeder Ecke.
Wer nach guter neuseeländischer Küche sucht, muss schon ganz genau hinsehen und wird bei den Maori fündig. Das traditionelle Hangi, bei dem frischer Fisch zusammen mit schwelenden Kohlen unter der Erde vergraben wird, um zu garen, erfreut sich noch heute bei besonderen Anlassen großer Beliebtheit. Außerdem soll die neuseeländische Süßkartoffel (importiert von Abel Tasman) sehr gut schmecken. Bewusst verköstigt haben wir diese aber noch nicht. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auf jeden Fall der neuseeländische Spargel. Hier in Neuseeland wächst ausschließlich grüner Spargel. Er ist wesentlich dünner als in Deutschland, wird gerne auch roh gegessen und ist geschmacklich unschlagbar!
Geburtstag No.2
17. Dezember
Gerade habe ich noch ungefähr 20 Minuten Geburtstag in Neuseeland, in Deutschland noch einen halben Tag. Höchste Zeit also, zu berichten, was wir heute so unternommen haben.Angefangen hat mein Geburtstag wie fast jeder Werktag: mit Arbeit. Dort haben mir die Guys ein Ständchen gesungen, und viele von ihnen haben mir hinterher noch einmal persönlich gratuliert. Der Arbeitstag war heute eigentlich gar nicht stressig und ging auch recht schnell vorüber. Bei Hohepa angekommen, mussten wir dann noch eine etwa einstündige Besprechung mit unserer Chefin über uns ergehen lassen, ehe ich meine zahlreichen Geschenke in Empfang nehmen konnte.
Kathi hatte sich extra frei genommen und den halben Tag mit Kekse und Kuchen backen sowie dem Herstellen von Marzipankartoffeln verbracht! Entsprechend groß war meine Freude, wie ihr euch sicher denken könnt... Außerdem bekam ich von ihr einen Gutschein für einen Segeltörn auf der Südinsel geschenkt.
Abends um halb 7 fuhren wir nach Newmarket in Aucklands Innenstadt. Dort haben wir gemeinsam Aucklands größten "Sushi Train" inspiziert. Das Essen war köstlich! Auch trotz (oder gerade wegen?) der elektronisch bearbeiteten Weihnachtsklassiker, mit denen die Besucher des Restaurants beschallt wurden, konnten wir es in vollen Zügen (haha!) genießen.
Später trafen wir die anderen Freiwilligen in Ponsonby, einem Szene-Viertel in der Innenstadt. Dort gibt es die Franklin Road, die normalerweise äußerst unspektakulär, zur Weihnachtszeit aber grell beleuchtet ist. Wer in dieser Straße wohnt, muss offenbar zu Weihnachten sein Haus mit bunten Lichterketten kunstvoll verzieren. Dabei haben die Hausbesitzer versucht, sich gegenseitig zu übertreffen. Diese Straße ist bereits zu einer Attraktion geworden und wir waren bei Weitem nicht die Einzigen, die sich das Spektakel von Nahem ansahen. Nervig muss dies aber für alle Autofahrer sein, die gezwungen sind, diese Route zu nehmen, da die durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit, wegen der vielen Attraktionen Schrittgeschwindigkeit beträgt.
Franklin Road: "Winterlich" geschmückte Häuser im Frühsommer
Später am Abend haben wir uns dann alle in der Volunteers Lounge versammelt und mit Julia und ihrer Freundin kamen uns noch zwei Überraschungsgäste besuchen. Die beiden reisen morgen weiter in den Mittelteil der Nordinsel und können leider nicht dafür garantieren, an Weihnachten wieder in Auckland zu sein.
Jingle Bells: Es klingelt die Kasse des Stromversorgers.
Wie ihr sicher rausgehört habt, habe ich einen tollen (warmen!) 23. Geburtstag verbracht. Ich möchte auch allen Daheimgebliebenen für die lieben Glückwünsche und Geschenke danken! Ihr werdet sicherlich in den nächsten Tagen noch einmal persönlich von mir hören...
Helge
Sonntag, 16. Dezember 2012
Nationalhymne
16. Dezember
Seit 1977 hat Neuseeland zwei Nationalhymnen. Es dürfte wenig überraschen, dass eine davon "God Save the Queen" lautet. Genau so überraschend ist, dass man dieses Lied besser nicht spontan und öffentlich anstimmt.Die zweite Hymne (absolut gleichberechtigt zu der britischen Version) wurde Ende des 19. Jahrhunderts komponiert und heißt "God Defend New Zealand". Da sie sehr lang ist, werden bei offiziellen Anlässen jeweils nur die erste Strophe der Maori-Version und dann die erste Strophe der englischen Version gesungen. Die englische Fassung und die Maori-Variante sind sich inhaltlich ähnlich. Die auf Maori gesungene Strophe stellt aber keine Übersetzung des Englischen dar.
Anhören könnt ihr euch die Hymne hier: http://www.youtube.com/watch?v=A9O2Dm5WV5U
- E Ihowā Atua, O Lord, God,
- O ngā iwi mātou rā of all people
- Āta whakarangona; Listen to us,
- Me aroha noa Cherish us
- Kia hua ko te pai; May good flourish,
- Kia tau tō atawhai; May your blessings flow.
- Manaakitia mai Defend
- Aotearoa Aotearoa
- God of Nations at Thy feet,
- In the bonds of love we meet,
- Hear our voices, we entreat,
- God defend our free land.
- Guard Pacific's triple star
- From the shafts of strife and war,
- Make her praises heard afar,
- God defend New Zealand.
Samstag, 15. Dezember 2012
Alles Käse
15. Dezember
Die neuseeländische Wirtschaft ist Käse! Das darf man ruhig laut und unter Zeugen so sagen, denn Neuseeland ist der weltgrößte Exporteur von Milchprodukten. 90% der heimischen Produktion landet auf dem Schiff und geht nach "Overseas" (wenn Neuseeländer ehrfürchtig von "Overseas" sprechen, fühlt man sich an die Flucht der Elfen aus Mittelerde erinnert, die einen sagenumwobenen Landstrich weit draußen im Meer aufsuchen). Dadurch erklärt sich auch das hohe Kuh-Aufkommen. Zwar gilt Neuseeland als Land der Schafe (30 Millionen der wolligen Tiere leben hier), aber auch die Anzahl der neuseeländischen Milchkühe (5 Millionen) ist beträchtlich und übersteigt die Anzahl der menschlichen Einwohner. Außerdem leben auf den beiden Inseln etwa 4 Millionen Fleischrinder, was Neuseeland zum weltweit führenden Exporteur von Rindfleisch macht.Aber all diese Fakten haben auch ihre Kehrseite. Da es mehr Profit einbringt, Fleisch und Milchprodukte zu exportieren, werden die Premium-Erzeugnisse verschifft und alles, was zu schlecht für die Verbraucher "Overseas" ist, wird dem Neuseeländer vorgesetzt. Zumindest hat sich diese Ansicht unter den Kiwis gefestigt. Fest steht, dass gutes Fleisch hier schwer zu bekommen ist, und dass der Preis für Käse, Joghurt und Co. deutlich höher ist als in Deutschland.
NeuSEENland
14. Dezember
Ohne zu zögern könnte Neuseeland auch als Land der Seen bezeichnet werden. Es besitzt über 750 Seen mit einem Mindestdurchmesser von einem halben Kilometer. Lake Taupo auf der Nordinsel, entstanden aus einem riesigen Vulkanausbruch vor 25.000 Jahren, ist mit 632 km2 der größte See. Viele der Gletscherseeen auf der Südinsel zählen ebenfalls zu den größten Seen Neuseelands, wobei Lake Hauroko in Southland mit 462 m die größte Tiefe aufweist.Dieses große Angebot an Wasserfläche nutzen die Neuseeländer natürlich für jede Menge unterschiedliche Wassersportarten. Doch das Wasser der Seen dient nicht nur der Erholung, sondern auch der Wasserversorgung, Energieerzeugung und der Bewässerung in der Landwirtschaft.
Seenlandschaft südlich von Wanaka (Südinsel).
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Falsch verkabelt?
13. Dezember
Internet in Neuseeland? Eine Sache für sich. Und deshalb auch berichtenswert in unserem Adventskalender. Zwar kam das weltweite Netz in etwa zeitgleich mit dem Internet in Deutschland hier an (nämlich 1989), doch so richtig in Fahrt kam es nie. Das liegt am Pacific Fibre Project - oder vielmehr dessen Nicht-Gelingens. Es war geplant, Neuseeland durch unter Wasser verlegte moderne Glasfaserkabel mit dem Rest der Welt zu verbinden. Mit 400 Millionen Neuseeland-Dollar (ca. 257 Millionen Euro) war dieses Projekt der neuseeländischen Regierung dann aber doch zu kostspielig. Heutzutage kann jeder Neuseeländer kostenlos in Bibliotheken surfen, muss aber in Kauf nehmen, dass das Internet im "Land rechts unten" deutlich langsamer ist, als in anderen Gegenden der Erde.Doch Hoffnung naht ausgerechnet in Form eines zwielichtigen dicken Deutschen. Kim Schmitz ist sein Name, bekannt wurde er (vor allem hier in Neuseeland!) unter dem Namen Kim Dotcom. Der Internet-Unternehmer hat mit Internetseiten wie Megaupload Millionen und einen kleinen Ort nördlich von Auckland zu seiner Wahlheimat gemacht. Inzwischen wurden Megaupload die Server abgestellt, es wird wegen tausendfachen Verstoßes gegen Urheberrechte ermittelt und Kim sitzt in Untersuchungshaft. In dieser aussichtslosen Situation (und mit den USA als Feind) hat sich Mr. Dotcom zu der Aussage hinreißen lassen, er werde ganz Neuseeland mit kostenlosem, ultra-schnellen Breitband-Internet ausstatten - allerdings nur, wenn er straffrei einem Prozess entgeht, versteht sich. Die Regierung der Kiwis hat bereits durchblicken lassen, dass sie an dem Deal interessiert sei (vor allem, da die Beweislage äußerst dürftig zu sein scheint). Die USA allerdings haben an einem solchen Kompromiss kein Interesse, und so wird es wohl in naher Zukunft nicht dazu kommen, dass Neuseeländer mit Höchstgeschwindigkeit im WWW surfen...
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Ein Paradies voller Berge
12. Dezember
Die Südinsel Neuseelands ist ein Paradies für Liebhaber hoher Berge. Mount Cook oder auch Aoraki ist mit 3754m der höchste der insgesamt 20 über 3000m hohen Berge Neuseelands. Die Southern Alpes erstrecken sich an der Westküste über 500km durch Regenwälder hin zu einer atemberaubenden Küstenregion. Inmitten dieser wunderschönen Bergregion finden Besucher ruhig gelegene Seen, tosende Flüsse, suptropische Regenwälder, imposante Gletscher und auch sehr seltene Vögel und Pflanzen. Die Ost- und Westseite der Southern Alpes sind nur durch drei Wege miteinander verbunden: den Haast, Lewis und Arthur's Pass.Auf der Nordinsel lassen sich deutlich weniger Berge finden als auf der Südinsel Neuseelands. Lediglich 20% der Insel sind mit Bergen bedeckt, die zudem in Sachen Höhe nicht mit den Southern Alpes mithalten können. Nur drei Berge der Nordinsel sind höher als 2000m. Der höchste Berg auf der Nordinsel, der Mount Ruhapehu, ist, wie alle anderen Erhebungen in diesem Teil Neuseelands, vulkanischen Ursprungs. In den letzten 150 Jahren gab es mehrere kleinere Eruptionen sowohl vom Mount Ruhapehu als auch vom Mount Ngauruhoe.
Da ich (Kathi) ja wie meine Eltern ein sehr großer Berge-Fan bin, kann ich es kaum erwarten, mir die Southern Alpes im Februar ein weiteres Mal aus der Nähe anzusehen. Auf dem Foto könnt ihr Mount Cook betrachten (aufgenommen im März 2007 bei meinem ersten Neuseeland-Abenteuer).
Dienstag, 11. Dezember 2012
Die Währung
11. Dezember
In Neuseeland wird mit dem Neuseeland-Dollar (NZD) gezahlt. Momentan entspricht ein Neuseeland-Dollar ungefähr 65 Euro-Cent. Die Münzen ähneln denen im Euro-Raum recht stark. Allerdings gibt es keine 1- und 2-Cent-Münzen, und seit 2006 auch keine 5-Cent-Münzen mehr. In den Supermärkten werden die Preise meist abgerundet. Interessanterweise wird auf den zu Neuseeland gehörenden Cook-Inseln eine eigene Währung gedruckt: der Cook Island Dollar. Der Wert dieser Währung wird dem Neuseeland-Dollar permanent angeglichen. Unten sind die Scheine der neuseeländischen Währung abgebildet. Anders als die Euro-Noten werden NZD-Scheine übrigens nicht aus Baumwollfasern, sondern komplett aus Polyethylen hergestellt. Es handelt sich also um Plastikgeld.Die Scheine des NZD: Sehr farbenfroh und immer mit "Loch". Der Kerl oben links auf der 5-Dollar-Note ist übrigens Sir Edmund Hillary. Er ist ein absoluter Nationalheld in Neuseeland. Auf den Rückseiten der Scheine sind einheimische Vögel abgebildet. Auf der Rückseite der Ein-Dollar-Münze thront natürlich - wie kann es anders sein - der Kiwi.
Montag, 10. Dezember 2012
Verrückt nach Sport
10. Dezember
Die Neuseeländer sind ein sportbegeistertes Volk. Natürlich dominiert Rugby als Nationalsportart, aber neben Rugby existieren noch zahlreiche andere Sportarten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.Da Neuseeland stark durch den Commonwealth geprägt ist, gehören die Kiwis vor allem auch in Cricket und Netball zur Weltspitze. Ungewöhnlich ist für uns Deutsche auch die große Freude an Pferderennen oder das Zelebrieren von Sportarten wie "Surf Lifesaving".
Ihre besondere Verbundenheit zu ihren jeweiligen Nationalteams drücken die Neuseeländer in liebevollen Spitznamen aus. Die bekanntesten Sportler sind natürlich die All Blacks. Aber kanntet ihr schon die folgenden Teams?
Tall Blacks - Basketball Männer
Tall Ferns - Basketball Frauen
Black Caps - Cricket Männer
White Ferns - Cricket Frauen
Black Sticks Men/Women - Feldhockey Männer/Frauen
Silver Ferns - Netball (gibt es nur für Frauen)
All Blacks - Rugby Union Männer
Black Ferns - Rugby Union Frauen
Kiwis - Rugby League Männer
Kiwi Ferns - Rugby League Frauen
Wheel Blacks - Wheel Chair Rugby
All Whites - Fußball Männer
Football Ferns - Fußball Frauen
Die Nationalmannschaft der Männer im Badminton hieß übrigens eine Weile lang Black Cocks. Ich weiß weder, warum sie sich jemals so genannt haben, noch möchte ich darauf eingehen, weswegen sie jetzt wohl nicht mehr so heißen...
Sonntag, 9. Dezember 2012
Merry Coca Cola!
9. Dezember
Hinter dem heutigen "Türchen" verbirgt sich mal wieder ein aktueller Erfahrungsbericht. Pünktlich zum 2. Advent möchten wir euch von DEM vorweihnachtlichen Event Aucklands berichten: Christmas in the Park!Jedes Jahr strömen zur Vorweihnachtszeit über 100.000 Leute in die Innenstadt Aucklands, um sich an einem Abend gemeinsam auf Weihnachten einzuschwören. Im Domain Park wird dazu eine große Bühne aufgebaut, vor der sich die Zauschauer (häufig mit Picknickdecke und Abendessen im Gepäck) ausbreiten. Das wollten wir uns auch nicht entgehen lassen. Wir waren jedoch sehr überrascht, wie schön diese, für die Weihnachtszeit ungewohnte, Festlichkeit wurde!
Links: Zuschauermassen umringen den riesigen Weihnachtsbaum, rechts: das Fest endete mit einem tollen Feuerwerk.
Von 18 bis 22 Uhr kamen fast im Minutentakt verschiedene Künstler auf die Bühne, sangen ein Lied und verschwanden wieder. Dabei wechselten sich meist ein Weihnachtslied und ein modernes Pop-Lied ab. Das war erstaunlich kurzweilig und die vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Winkeln der Erde erzeugten auf dem riesigen Parkgelände eine sehr gemütliche Stimmung.
Als die Sonne untergegangen war, zog direkt über uns vor dem sternenklaren Himmel eine Sternschnuppe vorbei. Und um Punkt 22 Uhr wurden die Lichter des hässlichen überdimensionalen Weihnachtsbaumes eingeschaltet. Was folgte war ein spektakuläres Feuerwerk, das den Abend wunderbar abrundete. Fazit: Auch bei sommerlichen Temperaturen (und Coca Cola als Hauptsponsor) kann richtige Weihnachtsstimmung aufkommen!
Samstag, 8. Dezember 2012
Straßenverkehr #2: Klapprige Exportschlager
8. Dezember
Im Straßenverkehr drücken sich einige Unterschiede zwischen Deutschland und Neuseeland aus. Die Kiwis neigen dazu, alles von oben bis unten durch zu reglementieren. So gesehen sind sie den Deutschen nicht fern. Bei der Auslegung dieser Regeln in der Praxis kommt aber das betont Lässige durch, das scheinbar zur neuseeländischen Kultur gehört. Beispiele gefällig? Bitte schön!WOF bedeutet Warrant of Fitness und ist mit dem deutschen TÜV vergleichbar. In Neuseeland muss jeder Autobesitzer einmal im Jahr den kostenpflichtigen WOF-Test bestehen. Die dort erworbene Plakette wird fein säuberlich oben rechts in der Windschutzscheibe platziert. Außerdem gibt es noch die "Registration". Hier kann man selbst entscheiden, für wie lange man sein Auto registrieren lassen möchte. Ab einem Monat Dauer ist alles möglich, wobei gilt: Je kürzer, desto teurer wird der Spaß. Bei jeder neuen Registrierung erhält man eine neue Karte, die man (fein säuberlich) in den dafür vorgesehenen Kartenhalter links unten von innen an der Windschutzscheibe anbringt.
Allerdings kommt beim WOF wirklich jedes Auto durch, das nicht von alleine auseinanderfällt. Schnickschnack wie zum Beispiel Katalysatoren braucht man hier nicht! Hinzu kommt, dass bei den Distanzen hier in Auckland einfach jeder ein Auto hat (skurrilerweise wurden bei manchen Motorway-Auffahrten sogar Überholspuren für Autos, in denen mehr als ein Mensch sitzt, eingerichtet). Kein Wunder also, dass die gesamte Automobilflotte Japans aus den Jahren 1970 bis 1990 hier in Auckland rumzugurken scheint. Es gibt Leute, die meinen, dass Auckland ohne die Meereslage und die daraus resultierenden Winde im Smog ersticken würde.
Ein weiteres interessantes Beispiel für Regeln von oben, die unten kaum gehört werden, ist die Vorfahrtsregel. Die wurde nämlich vor gut einem Jahr geändert. Verstanden hat sie offenbar niemand und die daraus hervorgehende Verunsicherung hat eine neue Regel etabliert. Kommt was Schnelles, Schweres von rechts: lieber warten! Kommt was Japanisches? Ohne Rücksicht davorfahren!
Während Abbiege-Spuren gerne auch mal als Überholspur für geradeaus Fahrende benutzt werden, auf Motorways sowohl von links als auch von rechts aufgefahren werden kann und rote Ampeln sowieso eher als Anhaltspunkte zum Überdenken der Entscheidung bezüglich einer Weiterfahrt angesehen werden, fährt die Polizei häufig schweres Geschütz auf.
Es gibt keinen Toleranzbereich bei Geschwindigkeitsmessungen. Wer 10 km/h zu schnell fährt, ist gleich mit 80 Dollar Bußgeld dabei. Und gerade eben wurden Kathi und ich auf einer Straße in unserer Umgebung von einem Großaufgebot von Ordnungshütern (zwei Busse, fünf Streifenwagen, jede Menge Hütchen) angehalten. Während mein erster Gedanke war, dass hier das Sondereinsatzkommando eine Geiselnahme beenden will, war der einzige Grund für die Straßensperre eine Alkoholkontrolle. Nach 10 Sekunden rollten wir zwar schon weiter, ein komisches Gefühl ob der überfallartigen Kontrolle aber blieb...
Freitag, 7. Dezember 2012
Stern des Südens
7. Dezember
Nein, dieses eine Mal ist mit "Stern des Südens" nicht der FC Bayern gemeint... Vielmehr meine ich damit das Kreuz des Südens, eine Sternenkonstellation, die in der südlichen Hemisphäre das ganze Jahr über, in der nördlichen Hemisphäre nur selten am Horizont, erspäht werden kann. Das Kreuz des Südens besteht aus 5 besonders gut sichtbaren Sternen, die zusammen aussehen wie ein Kreuz. Das Kreuz aus Sternen ist nicht nur bei den Gauchos Argentiniens beliebt, sondern wurde offenbar auch von Seefharern gerne zur Orientierung verwendet. Das Kreuz hat es nämlich in der südlichen Hemisphäre in zahlreiche Nationalflaggen geschafft. So auch in die offiziellen Flaggen von Australien und Neuseeland.Da diese leicht zu verwechseln sind, haben wir uns entschlossen, sie einmal gegenüber zu stellen.
Links seht ihr die australische Flagge. Das dort abgebildete Kreuz des Südens ist etwas näher am Original (Mitte) als das Symbol auf der Flagge Neuseelands (rechts). Bedeutende Unterschiede beider Flaggen sind der zentrale Stern unter dem Union Jack, die Anzahl (der Zacken) der Sterne sowie die Farbe der Sterne des Südkreuzes. Dennoch werden beide Flaggen häufig verwechselt. Vermutlich ist gerade die Ähnlichkeit zur australischen Flagge der Grund, warum viele Neuseeländer den Silberfarn auf schwarzem Grund vorziehen...
Übrigens ist hier in Auckland der Sternenhimmel bei geringer Bewölkung ausgesprochen klar zu sehen. Ob es an der guten Luft (?) oder an der weniger dichten Besiedelung liegt, wissen wir nicht...
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Spiel mit dem Feuer
6. Dezember
Ich beginne heute mit einem Rückblick. Genau vor 4 Monaten ist in Neuseeland der Mount Tongariro ausgebrochen, ein Vulkan, der sich seit 155 Jahren nicht mehr zu Wort gemeldet hatte. Und vor etwa drei Wochen hat es wieder gerumpelt. Mount Tongariro ist von Auckland etwa 4 Autostunden entfernt und somit keine direkte Bedrohung für uns. Allerdings erinnert das Ganze einen wieder daran, wo man sich eigentlich befindet (oder besser gesagt, worauf).Dort, wo die Indisch-Australische und die Pazifische Erdplatte aufeinander stoßen, befindet sich der Pazifische Feuerring. Genau auf dieser "Narbe" liegt auch Neuseeland. Erst durch tausende Vulkaneruptionen konnte sich die jetzige Landfläche überhaupt aus dem Meer erheben. Auckland selbst liegt auf einem Vulkanfeld mit über 40 nicht mehr aktiven Vulkanen. Sie prägen das Stadtbild immens: Auckland ist nicht nur äußerst hügelig, sondern besitzt auch zahlreiche kleinere Berge (Vulkane), von denen man das Umland überblicken kann. Die bekanntesten dieser Erhebungen sind Mount Eden und One Tree Hill.
Mount Eden: Dieser erloschene Vulkan befindet sich mitten in Auckland.
Letzterer ist den Maori sogar heilig. Laut einer Maori-Legende wanderte ein Stamm über diesen Hügel, als eine Schwangere ihr Kind bekam. Traditionsgemäß wurde die Nabelschnur zertrennt und vergraben. Allerdings wurde sie nicht mit geschärftem Stein, sondern mit dem Zweig eines Totara-Baumes durchtrennt. An der Stelle, wo die Nabelschnur vergraben wurde, wuchs wenig später ein gewaltiger Baum heran, nach dem der "einbäumige Hügel" benannt wurde.
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Zahlenspiele
5. Dezember
Mit etwa 1,4 Millionen Einwohnern ist Auckland die mit Abstand größte Stadt Neuseelands. Zum Vergleich: die zweitgrößte Stadt ist die Hauptstadt Wellington und hat weniger als halb so viele Einwohner (ca. 500.000). Durch die Zusammenlegung mehrerer dicht an dicht befindlichen Städte 2010 erweiterte sich die Fläche der Stadt auf 5600 km², allerdings leben nur 261 Einwohner pro km² in der City of Sails.Was aber immer noch enorm erscheint im Vergleich zum Rest der Landes (16,4 Einwohner pro km²). Ganz Neuseeland hat nämlich nur 4,5 Millionen Einwohner, was bedeutet, dass jeder vierte Neuseeländer in Auckland wohnt. Bei den restlichen 3 Millionen Einwohnern hat das zu einer gewissen Skepsis geführt. Sie bezeichnen diese Leute mit ihrer Großstadt-Attitüde gerne als "Jafas" (Abkürzung für Just Another F***ing Aucklander).
Was es im Gegensatz zu Menschen häufig gibt in Neuseeland sind schottische Hirsche (zumindest in den Alpen der Südinsel). Die haben sich wegen des großen Nahrungsangebotes und der wenigen Fressfeinde rasant vermehrt und sind zu einer Plage geworden. All das hat dazu geführt, dass Neuseeland die größe Helikopterdichte pro Kopf aufweisen kann. In den unwegsamen Alpen werden die Tiere nämlich aus der Luft gejagt.
Dienstag, 4. Dezember 2012
Frühling
4. Dezember
Für alle Schneegeplagten unter euch hier ein paar Bilder aus dem frühlingshaften botanischen Garten von Auckland.Montag, 3. Dezember 2012
Melting Pot Auckland
3. Dezember
Die Neuseeländer sind ein bunter Haufen. Schon die Geschichte der Besiedelung durch die Europäer legte dafür die Basis. Dass Weiße und Maori in der Folge mehr oder weniger friedlich neben einander her existierten, war sicherlich auch ein Faktor, der dazu beitrug. Vor allem aber die Öffnung Neuseelands Richtung Asien in den Siebziger Jahren führte zu einer Zuwanderungswelle aus China, Hongkong, Japan, Malaysia, Indien und so weiter...Dadurch bietet sich auf den Straßen Aucklands ein komplett gemischtes Bild. Weiße, Pazifik-Insulaner, Asiaten und Inder halten sich beinahe die Waage. Dieser Mischmasch kann aber auch Komplikationen mit sich bringen. Zum Beispiel, wenn man eine Umfrage durchführt und das Ergebnis nach Ethnien aufteilt (so gesehen in einem Karten-Atlas). Die verschiedenen aufgeführten Ethnien waren: Pazifik-Insulaner, Inder, Asiaten, Maori, Neuseeland-Europäer und Neuseeländer.
Was aber ist der Unterschied zwischen Neuseeland-Europäern und Neuseeländern? Wer bei Umfragen angibt, er sei Neuseeland-Europäer, ist Weißer. Wer "Neuseeländer" ist, möchte keinen Unterschied zwischen Maori und Weißen machen und fühlt sich eben als Teil von beiden Gruppen. Potenziell ist diese Person also entweder Maori oder Weißer. Das macht es natürlich schwierig, solche Diagramme sinnvoll auszuwerten. Da dem Neuseeländer seine "PC" (Political Correctness) aber heilig ist, steht diese Freiheit der Wahl überhaupt nicht zur Debatte.
Sonntag, 2. Dezember 2012
Straßenverkehr #1: Bumper Mania
2. Dezember
Was einem sofort einfällt, wenn man an Unterschiede im Straßenverkehr zwischen Neuseeland und Deutschland aufzählen möchte, ist natürlich das Fahren auf der "falschen" Straßenseite. Überraschenderweise ist dies bei Weitem nicht die einzige Eigenheit, die mehr oder weniger nervtötend ist.Ein äußerst großes Ärgernis ist aus unserer Sicht der "Bumper". Diese kleinen künstlichen Hügel aus Asphalt, die mit dem Ziel errichtet werden, die Verkehrsteilnehmer zum Verlangsamen zu zwingen, sind bei uns zwar auch bekannt. Aber in Neuseeland scheinen sich die Verantwortlichen in diesen Feind jedes Autofahrers verliebt zu haben. JEDE Nebenstraße ist von Bumpern gepflastert, auf fast JEDER Hauptstraße wurde hier und da ein Bumper eingestreut und selbst in Kreisel und Parkhäuser wurden diese Hindernisse integriert. Auf dem Foto sind besonders schöne Exemplare zu bewundern. Auf einem völlig abgelegenen, kleinen Wendekreis vor dem Eingang zu einem Nationalpark wurden vier (!) Bumper in den Boden eingelassen.
Idyllische Hinderniswelt: Zumindest das Kind scheint sich über die Bumper zu freuen. Die hier abgebildeten Hindernisse sind übrigens winzig im Vergleich zu ihren ausgewachsenen Kollegen in den Straßen Aucklands. Wer sie mit mehr als 20 km/h passiert, muss sich über Schäden am Auto nicht wundern...
Samstag, 1. Dezember 2012
Das Geheimnis des Silberfarns
1. Dezember
Jetzt ist es schon bald Weihnachten und wir hätten beinahe die Adventszeit verschlafen. Gerade rechtzeitig haben wir beschlossen, euch Daheimgebliebenen einen Adventskalender zu gestalten. Keinen normalen mit krebserregender Schokolade (behauptet zumindest Stiftung Warentest, wie wir vernahmen), sondern einen in Blog-Form. Damit wir euch nicht langweilen, werden wir versuchen, jeden Tag bis Weihnachten einen kleinen neuen Eintrag zu schreiben, in den wir uns mit neuseeländischen Eigenheiten, Informativem vom anderen Ende der Welt oder Anekdoten aus unserem täglichen Leben befassen, die wir normalerweise nicht in einen Blog-Eintrag einfließen lassen können.Was sich hinter Türchen Nummer 1 verbirgt, könnt ihr hier lesen:
In Neuseeland dreht sich Vieles um eine rätselhafte Pflanze namens Silver Fern. Ihre Bezeichnung verdankt sie ihrem Aussehen. Obwohl dies auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Denn nur wer die Blattrückseite begutachtet, die normalerweise dem Boden zugewandt ist, erkennt die silberne Färbung der Blätter.
Cyathea dealbata: Links ist der Blattrücken zu sehen, rechts die Unterseite der Blätter.
Die Maori ließen sich von dem Aussehen der Blüten des Farnes inspirieren. Man findet an vielen Maori-Gebäuden und -Kunstgegenstände Formen, die an die Pflanze erinnern. Außerdem findet man die Blätter des Silver Ferns in zahlreichen Logos von Firmen und Organisationen wieder.
Die Neuseeländer benutzen inzwischen häufig die weiße oder silberne Silhouette eines Silver Fern-Blattes anstelle ihrer eigentlichen Nationalflagge. Das sieht auch einfach schöner aus als der bei vielen verhasste Union Jack... Vor allem im Sport hat sich dieses Logo etabliert. So verwenden beispielsweise die All Blacks den Silver Fern als Symbol für ihr Heimatland. Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen Neuseeland und Silberfarn aber bei der Frauen-Nationalmannschaft im Netball. Deren Name? The Silver Ferns.
Dienstag, 27. November 2012
Bay of Islands
Hallo,
endlich darf ich wieder von einem Zwei-Tages-Trip berichten! Am frühen Samstagmorgen ging es für uns in die Bay of Islands. Die Assoziationen, die sich mir bei diesem Namen aufdrängten, wurden durchaus bestätigt: Sonne, Meer und viele kleine Inseln. Insgesamt befinden sich vor der Küste, die ungefähr 3,5 Stunden Autofahrt Richtung Norden von Auckland entfernt ist, über 140 kleine und sehr kleine Inseln. Demjenigen, der die Region mit dem Boot erkundet, bieten sich paradiesische Aussichten - ganz zu schweigen von einer Erkundung aus der Luft! Aber dazu später mehr...
Wir hatten eine 4-stündige Bootstour durch die Küstenregion gebucht, deren Ziel es war, wilde Delfine aus der Nähe zu Gesicht zu bekommen und am Ende gar mit ihnen im Ozean zu schwimmen! Wir waren ganz gespannt und kamen etwa eine Stunde vor Auslaufen des Schiffes im Küstenort Paihia, so dass wir bereits in unserem Backpacker Hostel einchecken konnten. Kurze Zeit später, und nachdem wir unser selbst gemachtes Sushi verspeist hatten, gingen wir an Bord. Das Schiff zählte glücklicherweise zu den kleinsten im Hafen und fasste nur etwa 30 Personen. Begleitet wurde die Tour von einem Kapitän (logisch!) und Ronda, der burschikosen Delfin-Expertin. Nachdem wir ausgiebigst darüber informiert wurden, dass es nicht immer möglich ist, Delfine zu entdecken oder gar mit ihnen im Meer zu plantschen, und wir daher bitte schön im unglücklichen Falle einer Nullnummer nicht allzu enttäuscht sein sollten, nahmen wir Kurs auf das "Insel-Meer" vor uns.
Guckst du: Kapitän, Kathi und Helge halten eifrig Ausschau nach Delfinen
Und siehe da: Bereits nach einer Viertelstunde entdeckten wir die ersten Delfine. Als unser Schiff auf die kleine Familie zusteuerte, tauchten die Meeressäuger aber sogleich ab. Und nach dem zweiten oder dritten Versuch einer Annäherung war klar: Diese Delfine wollen ihre Ruhe. Ronda konnte es natürlich nicht erlauben, die Tiere um ihren Mittagsschlaf zu bringen, und so fuhren wir weiter hinaus aufs Meer.
Nach circa einer Stunde erfolglosen Umherfahrens begannen Kathi und ich, uns Sorgen zu machen. Was, wenn Ronda und der Kapitän gar keine Ahnung hatten, was sie da taten, oder noch schlimmer: wenn die Delfine einen Wochenendausflug nach Auckland geplant hatten? Doch genau in diesem Moment zerschnitt ein Funkspruch die gespannte Stille. Zwei Delfine wurden gesichtet. Und schon drehte unser Kapitän dankbar ab und manövrierte das Boot zwischen einigen Felsen hindurch in eine kleine Meeresenge. Zu unserer Überraschung waren bereits zwei andere Ausflugsboote auf dem Weg zu dieser Stelle. Glücklicherweise hatten offenbar auch die Delfine den Funkspruch gehört. Eine Familie von sechs bis acht Meeressäugern tummelte sich direkt vor unserem Boot. Der Anblick hatte etwas Magisches; die Delfine begannen mit uns zu spielen. Erst tauchte ein Delfine rücklings unter dem Bug des Schiffes durch und blickte neugierig nach oben, dann bespritzte uns ein zweiter mit Wasser aus seinem Atemloch, ehe ein dritter direkt vor unseren Nasen aus dem Wasser schoss, kurz in der Luft stehen zu bleiben schien, einen Salto machte und wieder im Meer verschwand. Wir waren begeistert. Es war ein großes Glück, diese einmaligen Geschöpfe in Spiel-Laune anzutreffen! Da die Gruppe aber mehrere Jungtiere dabei hatte, durften wir nicht zu den Delfinen ins Wasser abtauchen. Die Sterberate von Jungtieren entspricht in den ersten zwei Lebensjahren ungefähr 50 Prozent. Delfin-Babys kommen mit einer viel zu dünnen Fettschicht auf die Welt. Wenn der Mensch den "Säuge-Rhythmus" der Mutter (ein Jungtier bekommt 20 mal pro Tag Milch von der Mutter) unterbricht, können deren Babys im kalten Pazifik erfrieren.
Delfine hautnah: Es ist gar nicht so einfach die schnellen Tiere (Spitzengeschwindigkeit 45 km/h) vor die Linse zu bekommen. Einfacher ist das schon mit trägen Touristen (rechts).
Also drehten wir erneut ab und steuerten auf eine Insel zu, um Rast zu machen. Gerade als wir unsere Füße auf den Steg gesetzt hatten, bekam die Crew einen neuen Funkspruch: Die Besatzung eines Helikopters hatte in einer nahegelegenen Bucht drei Wale gesichtet. Also schrie Ronda unsere Gruppe vom Boot aus zusammen und wir liefen zügig zurück. In der Bucht angekommen waren die Wale längst verschwunden. Dafür sichteten die beiden Besatzungsmitglieder aber ein paar Delfine, und plötzlich ging alles ganz schnell. Alle, die mit den Delfinen schwimmen wollten, bekamen eine kurze Instruktion. Es wurden die kurzen Neopren-Anzüge ausgeteilt sowie die Schwimmflossen, Taucherbrillen und Schnorchel. Schon stand die erste Gruppe von 18 Schwimmern am Heck des Bootes bereit (unter ihnen natürlich Kathi in forderster Front). Auch wenn sich alle Wagemutigen sehr ins Zeug legten: Die Delfine waren schneller und nicht an den Schwimmern interessiert. Also kamen alle zurück an Bord und wir fuhren wieder ein Stück dichter an die Meeresbewohner heran. Diesmal war auch ich an der Reihe. Auf Rondas Geschrei hin sprang ich (Springen war eigentlich nicht erwünscht) ins Wasser - und die Kälte raubte mir die Luft. 16 Grad hatte das Wasser, es fühlte sich an wie im Innern eines Eisschrankes. Hektisch schnappte ich durch den Schnorchel nach Luft, was mir nicht so recht gelingen wollten. Durch die beschlagene Brille sah ich auch kaum was, und so beschloss ich nach kurzer Zeit reflexartig, mich wieder an Bord zu retten. Immerhin das gelang mir dann auch irgendwie. Und so konnte ich Kathi beobachten, wie sie eine kurze Begegnung mit einem nur drei Meter entfernten Delfin erlebte. Wenige Minuten später machte sich das Schiff mit seinen überwiegend nassen und glücklichen Passagieren auf den Rückweg nach Paihia.
Den Abend ließen wir in einer recht gemütlichen Sportsbar in Paihia bei einem Bier und einem Gläschen Wein sowie einem fetten Neuseeländer (Name vergessen), der angeblich Rektor einer Schule und offensichtlich vollkommen blau war, ausklingen. Als er ein Lied für seine Freunde "Katharina und Äitsch" bei der Karaoke-Show trällerte, nutzen wir die Gelegenheit, ungesehen in unser Hostel zu verschwinden. Denn am nächsten Tag ging es erneut früh raus...
Eine Frage der Perspektive
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRX3MWvtwUmnNpNc_1ubNBUFqdxpDXk7jxX-K_wDIIV2uVf_3bEwSxpASzeTY1U_HbRc8GQke2-s1mwHvbhEIKvSvgVdH_IIczsz4U_7RNYAqwIUxcJnFq6qMFvy645KRBgpkBFYSevaAs/s640/gruppe+fallschirm1.jpg)
Den ersten Teil des Sonntages müssen wir aus zwei Perspektiven beschreiben, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ich mache den Anfang. Um 9 Uhr morgens sprangen wir wieder in unser lila Gefährt und machten uns auf den Weg zum Flugfeld von Kerikeri. Dort, wo ein großes Schild eine "Skydive Zone" versprach, bogen wir auf ein Gelände mit zwei Hangars ein. Vor einigen Wochen hatte Kathi einen Gutschein zum Fallschirmspringen erworben, den sie an diesem Sonntag einlösen wollte. Das Unternehmen in Kerikeri wird von einer mäßig freundlichen Französin geführt, die uns recht schnell zum so genannten Briefing Room schickte: Einige Stühle waren vor einem großen Flachbild-Fernseher, der an der Wand hing, aufgestellt. Wir nahmen Platz und warteten zusammen mit einem älteren Pärchen auf den "Instructor". Kathis Instructor war René aus Bilbao, der den spanischsten Englisch-Akzent hat, den ich je gehört habe. Trotzdem führte er die Anwesenden mit einfachen Sätzen durch eine Bildershow, in der die wichtigsten Regeln für das Springen dargestellt wurden. So muss der Fallschirm-Tourist direkt nach dem Sprung aus dem Flugzeug die Hüfte rausstrecken, die Beine nach hinten beugen und die Arme ausbreiten ("be a banana"). Außerdem gab René den nützlichen Tipp, man solle vor der Freifall-Phase keine Angst haben. Das sei wie Sex ("you don´t know why, but you feel chappy")...
Kathi kurz vorm Start, mit René auf dem Rollfeld, abgehoben!
Nach dieser informativen Präsentation warteten Kathi und ich neben dem Hangar, in dem die Fallschirme untergebracht sind, damit Kathi fachgerecht eingekleidet werden konnte. Das Equipment war erstaunlich simpel: ein roter Ganzkörperanzug aus leichtem Material, Gurte (so ähnlich wie beim Klettern), eine Ledermütze, eine Brille sowie ein Paar Handschuhe. Als die Maschine für Kathi und ihre beiden Leidensgenossen bereit war, wurden die drei von ihren Tandemspringern zur Cessna geleitet.
Der Sprung aus Kathis Perspektive...
Nach einem kurzen "HUHUU!" für die Kamera quetschten wir uns zu sechst in die kleine Cessna. Die Beschreibung Sardinenbüchse hat, glaube ich, noch nie so gut gepasst wie auf die Raumverteilung in dieser Maschine. Außer meinem Tandempartner René und mir trug das kleine Flugzeuge noch zwei weitere Paare mit sich hoch in die Lüfte. Bei Renés kleiner Einführung vor dem Start hat er die Momente im Flugzeug als diejenigen, die am angsteinflößendsten seien, beschrieben. Aufgrund seiner unheimlich beruhigenden Art konnte ich jedoch sogar relativ entspannt bleiben und unseren kleinen Rundflug über die atemberaubende Bay of Islands mit ihren vielen kleinen Inseln und dem türkisfarbenen Meer genießen. Einzig, als das erste Pärchen an der Reihe war zu springen und von einer auf die andere Sekunde im Nichts verschwand, musste ich doch ein bisschen schlucken. Viel Zeit zum Überlegen blieb mir jedoch nicht. Ehe ich mich versah, saß ich ebenfalls am Rand der Maschine und im nächsten Moment rasten wir auch schon (zunächst kopfüber) der Erde entgegen. Es dauerte einige Sekunde, bis ich begriffen hatte, wo ich mich befand und was eigentlich gerade passierte. Völlige Panik konnte ich erstaunlicherweise vermeiden und trotz ohrenbetäubendem Fahrtwind die verbleibenden Sekunden im freien Fall genießen. Kurz über der Wolkendecke öffnete sich unser Fallschirm und auf einmal war alles still. Dieser starke akustische Kontrast und der tolle Ausblick, der sich uns bot, als wir durch die Wolkendecke brachen, waren einfach atemberaubend. Federleicht glitten wir hinab und für eine kurze Zeit war es mir sogar vergönnt, den Fallschirm selbst zu steuern und einige Spiralen zu drehen. Unten konnte ich Helge als kleinen, blauen Punkt erkennen, der sehr geduldig auf mich wartete. Nach einer wunderbar sanften Landung war ich überglücklich, den Sprung gewagt zu haben. Letztendlich muss ich noch einmal betonen, wie viel Glück ich mit meinem Sprungpartner hatte. Ich bin mir nicht sicher, wie vielen Personen es in dieser Situation so effektiv gelungen wäre, mich zu beruhigen, so dass ich dieses Abenteuer in vollen Zügen genießen konnte.
Unten hatte ich auf die hoffentlich sanfte Landung gewartet. Durch ein Loch in der dünnen Wolkendecke konnte ich sogar ausmachen, wie ein Tandem-Paar aus dem Flugzeug hüpfte. Und bereits wenige Minuten später kam Kathi in Sicht. René und Kathi drehten noch zwei, drei Pirouetten und landeten dann schnell aber gekonnt auf der Rasenfläche vor dem Hangar.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgM6qxo60Be4Amy6GOeOYs-CovBbyIgivKeWnWgLHV0_hDwLxtxQXE69UAaCXP9twtbttStwwk4UstkxehwxfF2-3ZpW8jiyi0HxZSwfizgK3cQltrBk7A6JhMUNb45_ZeIUpk-6xwlEHsm/s640/gruppe+fallschirm+3.jpg)
Hoch in der Luft und trotzdem sicher gelandet...
Das obligatorische Video des Fallschirmsprunges durften wir uns hinterher zusammen mit René ansehen, auch wenn Kathi gleich klar gestellt hatte, dass sie nicht bereit war, den Film für 190 Dollar zu erwerben. Wir waren mit René allerdings gut ins Gespräch gekommen, und offensichtlich mochte er uns. Denn mit einem nervösen Seitenblick in Richtung des einige Meter entfernt stehenden Chefs bot er uns an, den Speicher-Chip, auf dem das Video enthalten war, mitzunehmen, um den Film auf DVD zu brennen. Wir sollten einfach in ein paar Stunden wieder vorbei kommen und ihm den Chip wieder aushändigen. Gesagt, getan: Dieses überaus freundliche Angebot nahmen wir natürlich dankbar an! Im nahegelegenen Kerikeri hielten, um uns zu stärken und den Film zu kopieren, und brachten die Speicherkarte heimlich zurück zum Spanier.
Ein bisschen Geschichte und ein verschwundenes Klo...
Zurück im 20 Minuten entfernten Kerikeri hielten wir Ausschau nach dessen größter Attraktion: den ältesten Häusern europäischer Siedler in Neuseeland. Hier im Nordosten der Nordinsel nahm die Besiedelung der beiden Inseln durch "Pakeha" ihren Lauf. Der so genannte "Stone Store" steht dicht am Kerikeri River, das "Kemp House", die Familie Kemp gehörte zu den ersten europäischen Bewohnern der Region, direkt dahinter. Auf einer kleinen Anhöhe hinter den beiden Häusern liegt die anglikanische St. James-Kirche. Dennoch muss man sich auch hier wieder vor Augen führen, wie jung dieses Land aus europäischer Sicht ist. Die ältesten Häuser wurden in den 1820er Jahren errichtet, weswegen sie grundsolide und eigentlich gar nicht alt wirken... Idyllisch gelegen sind sie aber allemal!Helge vor dem Stone Store, Kemp House, Anglican St. James Church in Kerikeri
Nach unserer kleinen Kerikeri-Tour fuhren wir in Richtung Waitangi. In diesem Ort wurde der erste Vertrag, der Grundbesitzrechte regelt, zwischen Maori und Weißen abgeschlossen. Das war 1840 und noch heute haben nicht alle Maori-Clans das umstrittene "Treaty of Waitangi" akzeptiert. Auf dem Weg nach Waitangi kamen wir an den Hururu Falls vorbei. Dabei handelt es sich um einen Wasserfall in Hufeisenform.
Kerikeri River, Hururu-Wasserfall, Inschrift am Gedenkstein William Hobsons, der den Vertrag von Waitangi mit den Stammesoberhäuptern der Maori ausgehandelt hat.
Weiter ging es auf einer Schotterpiste, und an einem Schild ("Vorsicht, Kiwis!") vorbei, in Richtung Waitangi. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass das Treaty House horrenden Eintritt verlangte. Und da wir ohnehin nicht mehr allzu viel Zeit hatten, machten wir es uns nebenan in einem Café bequem und entspannten, bevor wir wieder nach Hause aufbrachen. Erwähnenswert ist bezüglich unseres Rückweges eigentlich nur noch, dass wir die Hundertwasser-Toiletten in Kawakawa NICHT finden konnten...
Helge
Freitag, 23. November 2012
Der ganz normale Alltag
Da wir ja schon etwas länger nichts mehr von uns haben hören lassen, dachte ich, dass ich euch einmal ein wenig mehr von unserem Alltag berichte.
Helge und mir geht es hier immer noch sehr gut. Wir freuen uns schon riesig auf das anstehende Wochenende, an dem wir uns am Samstagmorgen auf den Weg in den Norden der Nordinsel nach Paihia machen werden. Helge hat mir zum Geburtstag einen Gutschein für "Schwimmen mit Delfinen" geschenkt, den wir nun endlich einlösen wollen. Am Sonntag steht dann noch ein Highlight an: Mein Fallschirmsprung in der Bay of Islands. Vor einigen Wochen haben wir im Internet ein Angebot für einen solchen Sprung zum halben Preis gefunden und gleich zugeschlagen. Wir, d.h. Leonard, Eva, Peter, Nicky und ich, wollten eigentlich zusammen springen, doch das Wetter hat uns bei unserem ersten Termin einen Strich durch die Rechnung gemacht. Helge konnte ich trotz des tollen Angebots nicht davon überzeugen, ebenfalls den Sprung zu wagen.
Glücklicherweise hat Helge am letzten Dienstag endlich einen Termin in der Ambulanz hier in Auckland bekommen und konnte sich die fehlenden Medikamente für die kommenden drei Monate verschreiben lassen. Hartnäckigkeit und großes Engagement haben letztendlich doch über Bearbeitungsverzögerungen und fehlende Kommunikation zwischen verschiedenen zuständigen Personen gesiegt.
Diese Woche habe ich Taucherbrille und Hockeyschläger beiseite gelegt und bin doch zum guten alten Tennisschläger zurückgekehrt. Leider hat mir das Unterwasserhockey nicht so viel Spaß gemacht wie damals vor 6 Jahren in Dunedin. Anscheinend bin ich nicht nur älter, sondern vor allem auch ängstlicher geworden - dieser Sport ist mir einfach zu gefährlich. Knochenbrüche im Gesichtsbereich oder auch an Hand und Unterarm sind keine Seltenheit. Seit gestern bin ich jedoch endlich glückliches Mitglied im Blockhouse Bay Tennis Club, der unheimlich viel zu bieten hat. Den Mitgliedern stehen nicht nur 5 Outdoor- und 5 Indoor-Courts inklusive Flutlicht zur Verfügung, sondern am Dienstag Abend und Sonntag Vormittag werden Social Evenings bzw. Mornings angeboten, an dem ca. 30-40 in wechselnden Paaren Doppel spielen und auf einem Court sogar Trainingssessions stattfinden. Wie es aussieht, habe ich wahrscheinlich auch die Möglichkeit, in einem Team noch einige Punktspiele zu bestreiten. Das wird sich hoffentlich in einigen Tagen herausstellen.
Gestern, als ich diese Zeilen schrieb, bestritt Helge gerade sein wöchentliches Fußballspiel für den FC Kaurilands. Das Team scheint mit der Zeit immer besser zu funktionieren, was an der stark ansteigenden Erfolgskurve deutlich abzulesen ist. Der Spaßfaktor war bei Helge jedoch schon von Anfang an sehr hoch ausgeprägt. Helges ereignisreiche Woche wird ergänzt durch Fußballtraining am Dienstagabend und einen Zeichensprachkurs (neuseeländische Zeichensprache, nicht zu verwechseln mit bspw. deutscher Zeichensprache) am Montagabend. Leider kann ich ihn nicht zu diesem Kurs begleiten, da ich am Montag und Dienstag am späten Nachmittag bis abends arbeiten muss (16:30 bis 22:00 Uhr).
Kathi
Helge und mir geht es hier immer noch sehr gut. Wir freuen uns schon riesig auf das anstehende Wochenende, an dem wir uns am Samstagmorgen auf den Weg in den Norden der Nordinsel nach Paihia machen werden. Helge hat mir zum Geburtstag einen Gutschein für "Schwimmen mit Delfinen" geschenkt, den wir nun endlich einlösen wollen. Am Sonntag steht dann noch ein Highlight an: Mein Fallschirmsprung in der Bay of Islands. Vor einigen Wochen haben wir im Internet ein Angebot für einen solchen Sprung zum halben Preis gefunden und gleich zugeschlagen. Wir, d.h. Leonard, Eva, Peter, Nicky und ich, wollten eigentlich zusammen springen, doch das Wetter hat uns bei unserem ersten Termin einen Strich durch die Rechnung gemacht. Helge konnte ich trotz des tollen Angebots nicht davon überzeugen, ebenfalls den Sprung zu wagen.
Glücklicherweise hat Helge am letzten Dienstag endlich einen Termin in der Ambulanz hier in Auckland bekommen und konnte sich die fehlenden Medikamente für die kommenden drei Monate verschreiben lassen. Hartnäckigkeit und großes Engagement haben letztendlich doch über Bearbeitungsverzögerungen und fehlende Kommunikation zwischen verschiedenen zuständigen Personen gesiegt.
Diese Woche habe ich Taucherbrille und Hockeyschläger beiseite gelegt und bin doch zum guten alten Tennisschläger zurückgekehrt. Leider hat mir das Unterwasserhockey nicht so viel Spaß gemacht wie damals vor 6 Jahren in Dunedin. Anscheinend bin ich nicht nur älter, sondern vor allem auch ängstlicher geworden - dieser Sport ist mir einfach zu gefährlich. Knochenbrüche im Gesichtsbereich oder auch an Hand und Unterarm sind keine Seltenheit. Seit gestern bin ich jedoch endlich glückliches Mitglied im Blockhouse Bay Tennis Club, der unheimlich viel zu bieten hat. Den Mitgliedern stehen nicht nur 5 Outdoor- und 5 Indoor-Courts inklusive Flutlicht zur Verfügung, sondern am Dienstag Abend und Sonntag Vormittag werden Social Evenings bzw. Mornings angeboten, an dem ca. 30-40 in wechselnden Paaren Doppel spielen und auf einem Court sogar Trainingssessions stattfinden. Wie es aussieht, habe ich wahrscheinlich auch die Möglichkeit, in einem Team noch einige Punktspiele zu bestreiten. Das wird sich hoffentlich in einigen Tagen herausstellen.
Gestern, als ich diese Zeilen schrieb, bestritt Helge gerade sein wöchentliches Fußballspiel für den FC Kaurilands. Das Team scheint mit der Zeit immer besser zu funktionieren, was an der stark ansteigenden Erfolgskurve deutlich abzulesen ist. Der Spaßfaktor war bei Helge jedoch schon von Anfang an sehr hoch ausgeprägt. Helges ereignisreiche Woche wird ergänzt durch Fußballtraining am Dienstagabend und einen Zeichensprachkurs (neuseeländische Zeichensprache, nicht zu verwechseln mit bspw. deutscher Zeichensprache) am Montagabend. Leider kann ich ihn nicht zu diesem Kurs begleiten, da ich am Montag und Dienstag am späten Nachmittag bis abends arbeiten muss (16:30 bis 22:00 Uhr).
Kathi
Samstag, 17. November 2012
Goat Island und Tawharanui Regional Park
Mit ein bisschen Verspätung berichte ich heute von unserem Ausflug zur Goat Island und in den Tawharanui Regional Park am vergangenen Samstag. Beim Namen Goat Island könnte man denken, dass es sich bei unserem Ausflugsziel um eine Insel mit lauter Ziegen handelte - doch weit gefehlt. Goat Island ist ein Küstenabschnitt ca. 90 Minuten nördlich von Auckland, der sich besonders gut fürs Schnorcheln und Tauchen eignet. In dieser Küstenregion ist das Wasser besonders klar und es tummeln sich die verschiedensten Fischarten und zu meinem Leidwesen auch Krustentiere nah unter der Wasseroberfläche. Wir begnügten sich jedoch lediglich damit, von ein paar Felsen ins Meer zu blicken. Fürs Schnorcheln war an diesem Tag nicht genügend Zeit, da wir im Anschluss noch durch den nahegelegenen Tawharanui Nationalpark wandern wollten.
Goat Island, Küste vor der "Ziegeninsel"
Die anderen Freiwilligen hatten dem Park bereits einen Besuch abgestattet und sehr von dessen Schönheit geschwärmt. Begünstigt durch strahlend blauen Himmel wurden unsere Erwartungen sogar noch übertroffen. 2 1/2 Stunden lang wanderten wir über Farmland und an unseren Freunden, den Pukekos, vorbei. Seit der Pukeko-Attacke auf der Vogelinsel Tiritiri Matangi reagierte ich ein wenig schreckhaft, wann immer ein Vogel unerwartet aus dem Gebüsch flatterte - ganz zur Belustigung von Helge. Zum Ende unserer Wanderung machte uns die Sonne doch ganz schön zu schaffen und wir waren sehr erfreut, als wir eine Abkürzung zurück zum Parkplatz entdeckten. Die Sonne ist hier wahrlich nicht zu unterschätzen. Demnächst müssen wir uns unbedingt Sonnenhüte zulegen. Kaputt und trotzdem überglücklich aufgrund der wunderschönen Wanderung durch den Regionalpark fuhren wir am Abend gemütlich zurück nach Auckland. Glücklicherweise hatten wir noch den Sonntag vor uns, um uns ein wenig auszuruhen und neue Kraft für die kommende Arbeitswoche zu schöpfen.
Kathi
Strand auf der Tawharanui-Halbinsel, Kathi im Grünen, Helge macht Rast
Unsere Gastgeber Devashna und Vikash
Goat Island, Küste vor der "Ziegeninsel"
Die anderen Freiwilligen hatten dem Park bereits einen Besuch abgestattet und sehr von dessen Schönheit geschwärmt. Begünstigt durch strahlend blauen Himmel wurden unsere Erwartungen sogar noch übertroffen. 2 1/2 Stunden lang wanderten wir über Farmland und an unseren Freunden, den Pukekos, vorbei. Seit der Pukeko-Attacke auf der Vogelinsel Tiritiri Matangi reagierte ich ein wenig schreckhaft, wann immer ein Vogel unerwartet aus dem Gebüsch flatterte - ganz zur Belustigung von Helge. Zum Ende unserer Wanderung machte uns die Sonne doch ganz schön zu schaffen und wir waren sehr erfreut, als wir eine Abkürzung zurück zum Parkplatz entdeckten. Die Sonne ist hier wahrlich nicht zu unterschätzen. Demnächst müssen wir uns unbedingt Sonnenhüte zulegen. Kaputt und trotzdem überglücklich aufgrund der wunderschönen Wanderung durch den Regionalpark fuhren wir am Abend gemütlich zurück nach Auckland. Glücklicherweise hatten wir noch den Sonntag vor uns, um uns ein wenig auszuruhen und neue Kraft für die kommende Arbeitswoche zu schöpfen.
Kathi
Strand auf der Tawharanui-Halbinsel, Kathi im Grünen, Helge macht Rast
Diwali zum Dritten
Am 13. November waren wir bei Devashna und Vikash (unseren Arbeitskollegen von den Fidji-Inseln) zum echten Diwali-Fest eingeladen. In der dunkelsten Nacht des Jahres waren die beiden traditionell gekleidet, beteten ausgiebig (mit Hilfe eines Predigers aus dem Radio) und zündeten Öllampen an. Außerdem hatte Devashna für uns alle eine unvorstellbar große Menge leckeren indischen Essens zubereitet.Unsere Gastgeber Devashna und Vikash
Montag, 12. November 2012
Guy Fawkes Day
Kathi
Dienstag, 6. November 2012
Tiritiri Matangi Island
Unseren Besuch auf der Vogelschutzinsel Tiritiri Matangi werden wir zweifellos als eines der schönsten Erlebnisse (zumindest bislang) in Erinnerung behalten. Dafür sind wir auch gerne an einem Sonntagmorgen um 06:30 Uhr aufgestanden - im Vergleich zum letzten Marathon-Sonntag konnten wir ja fast schon ausschlafen. Um 09:00 Uhr lief unsere Fähre vom Hafen in Auckland aus und nahm uns mit auf eine 80-minütige, äußerst schaukelige Fahrt hin zur Vogelschutzinsel. Wagemutig platzierten wir uns zunächst auf dem obersten Deck des Schiffes, was wir schon nach einigen Minuten aufgrund des einsetzenden Regens und des äußerst starken Windes bereuten. Nach einer aufgrund des starken Schaukelns waghalsigen Klettertour hinunter aufs Unterdeck konnten wir die Fahrt trotz des starken Seegangs genießen und kamen nicht allzu sehr durchgefroren auf der Insel Tiritiri Matangi (maorisch für „Wind tost darüber“) an, die an diesem Tag ihrem Namen alle Ehre machte.
Abfahrt in Auckland (links), Ankunft auf Tiri Tiri Matangi Island
Zusätzlich zur Fähre hatten wir eine 90-minütige Führung über die Insel gebucht, die im Vergleich zur Fähre mit nur 5 Dollar ein wahres Schnäppchen war. Zu unserer Gruppe gesellten sich drei Schweden, ein Brite und ein Neuseeländer. Schon nach wenigen Minuten hatten wir ein wenig das Gefühl, im Vergleich zu den anderen Teilnehmern eher mäßig auf unser Abenteuer auf der Insel vorbereitet zu sein. Besonders für mich (Kathi) galt, dass ich lediglich meine einfache Digitalkamera und das Wissen mit auf die Insel gebracht hatte, dass sich dort wohl einige seltene Vögel tummelten - welche genau das jetzt sein würden, darüber hatte ich mich nicht informiert. Dementsprechend zog die Struktur des Bodens meine volle Aufmerksamkeit auf sich als unsere Führerin die Frage in den Raum stellte, welchen der auf dieser Insel vorhandenen Vögel jeder einzelne von uns besonders gerne sehen wollte. Aus unseren mit scheinbar unendlich großen Vogelwissen ausgestatteten Mitstreitern platzten die Namen verschiedenster Vogelarten geradezu heraus und als ich schließlich an der Reihe war, drehte ich mich hilfesuchend zu Helge um, der ebenfalls etwas hilflos beteuerte, auf die Vielfalt der Vögel hier besonders gespannt zu sein.
New Zealand Pigeon (Kereru), aufgeregte Hobby-Ornithologen (Zitat: "Come closer my little bird, I want to admire you.")
Nach dieser kurzen Einführung machten wir uns schließlich (endlich) auf den Weg. Das Ziel unserer kleinen Vogelexpedition war ein Leuchtturm auf dem höchsten Punkt der Insel, der von dem kleinen Anleger aus in einem zügigen Tempo und ohne größere Pausen in ca. 40 Minuten zu erreichen ist. Da wir jedoch auch einige tolle Vogelarten vor die Linse bekommen wollten, waren für den Weg ca. 1 1/2 Stunden eingeplant. Dass wir letztendlich 2 1/2 Stunden für den Weg brauchten, nervte am Ende nicht nur Helge und Kathi, sondern vor allem auch unsere Führerin, die im wahrsten Sinne des Wortes Überstunden machen musste.Unsere Freunde aus Schweden und Großbritannien sprühten förmlich vor Begeisterung. Auch nach 10 Minuten wurde nicht davon abgelassen, nach dem Vogel zu suchen, der diese wundervollen Lauten von sich gab, selbst wenn er sich noch so gut im Gestrüpp über den Köpfen seiner Bewunderer versteckte. Der neuseeländische Mitstreiter schleppte ein riesiges Stativ mit sich durch den Busch, das er immer wieder in Position hievte. Dabei brachte es ihn keinesfalls aus der Ruhe, als einziger der Gruppe zurückzubleiben und weitere 5-10 Minuten zu versuchen, das perfekte Foto zu schießen.
Bellbird (Korimako), Fantail (Piwakawaka), Stitchbird (Hihi), Morepork (einzige Eule Neuseelands)
Aufgrund unserer etwas verzögerten Ankunft am Leuchtturm blieben Helge und Kathi nur noch ca. 3 Stunden, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Auf unserer geführten Erkundungstour hatten wir ja bereits einige Stitchbirds (auch Hihi genannt), Whiteheads, neuseeländische Tauben (die im Vergleich zu den beispielsweise in Deutschland anzutreffenden Vögeln dieser Gattung wirklich wunderschön und zugleich um einiges fettleibiger sind), Tuis, Fantails und Bellbirds gesehen. Auf unserer nun eigenständigen Suche nach dem äußerst seltenen Takahe sahen wir zwar einige Kakariki und wurden von dem eng mit dem Takahe verwandten Pukeko attackiert, doch den Takahe kamen wir leider nicht zu Gesicht. Doch nicht nur die Fauna der Tiritiri Matangi Insel trug dazu bei, unseren Ausflug unvergesslich zu machen, sondern auch die Natur und der wunderschöne Ausblick auf die umliegenden Inseln, das Festland und die glitzernde See ließen unsere Begeisterung für die Insel immer weiter steigen. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Besuchern auf der Insel, konnte man an einigen Orten der Insel den Eindruck bekommen, sich allein im Paradies zu befinden.
Tui (Parson Bird), Pukoke (Artgenosse des aggressiven Vogels, der uns angriff), Red-Crowned Parakeet (Kakariki)
Viel zu schnell war unsere Zeit auf der Insel zu Ende und die Fähre legte an, um uns zurück nach Auckland zu bringen. Später wartete ein netter Abend mit den übrigen Freiwilligen auf uns, denen wir den Ausflug auf die Insel Tiritiri Matangi uneingeschränkt weiter empfehlen konnten.
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Ein kleines Kunstwerk
Die Kernsymptomatik bei Autismus ist das enorme Defizit Betroffener in sozialen Interaktionen. Autisten fällt es meist sehr viel schwerer als Gesunden, Gefühle anderer richtig einzuschätzen und Handlungen sozialer Art nachzuvollziehen. Ein Beispiel: Einer unserer "Guys" hat im Laufe seines Lebens trotz seines Autismus gelernt, wie man sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat. Dazu gehört, dass, wenn jemand einem anderen einen Gefallen tut (ihm zum Beispiel die Tür aufhält), sich der Nutznießer beim Gönner bedankt. Dass bei kleineren Nettigkeiten im Alltag ein "Danke" häufiger mal ausfällt (zum Beispiel, wenn die Personen in Eile sind), macht die Sache aber schwieriger und weniger leicht abzuwägen. Daher bedankt sich unser "Guy" einfach solange bei sich selbst, bis man reagiert und sich seinerseits bei ihm bedankt, um ihm aus der unheilvollen Spirale hinaus zu helfen. Routinen helfen Autisten, sich in sozialen Interaktionen des Alltags zu orientieren und geben ihnen Sicherheit. Ein Ausbruch aus diesen Routinen kann sie ängstigen.
Während Autisten in Gesprächen häufig unbeholfen wirken, haben nicht wenige von ihnen besondere Talente. Das folgende Bild hat ein Autist unserer Einrichtung gezeichnet. Wir finden, es gibt auch einen Hinweis darauf, wie er die Welt sieht.
Während Autisten in Gesprächen häufig unbeholfen wirken, haben nicht wenige von ihnen besondere Talente. Das folgende Bild hat ein Autist unserer Einrichtung gezeichnet. Wir finden, es gibt auch einen Hinweis darauf, wie er die Welt sieht.
Dienstag, 30. Oktober 2012
Eine ereignisreiche Woche
Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns. Es ist so viel passiert, dass wir bis jetzt leider keine Gelegenheit hatten, von ihr zu berichten. Natürlich holen wir das hiermit nach!
Wir erwarteten Moritz um 14:35 Uhr am Flughafen, bemerkten aber, dass "seine" Maschine bereits Verspätung hatte. Daher machten wir zunächst einen kleinen Ausflug auf die nahegelegene Insel Puketutu. Wie wir feststellten, ist diese Insel zu 85 Prozent in Privatbesitz. Man darf nur einen kleinen Schotterweg betreten, der rund um das umzäunte Areal führt, auf dem mysteriöse Bauarbeiten stattfinden. Uns war es egal, und etwa zwei Stunden später waren wir wieder am Flughafen. Dort standen wir bei traumhaften Wetter auf dem so genannten Skydeck und fotografierten Moritz' Emirates-Flugzeug bei der Landung, dessen Verspätung im Übrigen bereits 2 Stunden betrug. Dann begann das Warten. Ein Backpacker nach dem anderen fand seinen Weg durch die Sicherheitskontrollen, nur Moritz tauchte nicht auf. Um Viertel nach 6 rief Kathi schließlich bei ihm an - und siehe da: er nahm ab! Recht schnell wurde klar, dass wir uns missverstanden hatten. Denn Moritz saß zu diesem Zeitpunkt noch in Dubai und hatte mehr als 15 Stunden Flug vor sich...
Nach diesem eklatanten Missverständnis konnte nur noch Naherholung trösten. Wir fuhren heim, luden unser noch warmes Abendessen ins Auto und fuhren zur French Bay in Titirangi. Frustpicknick. Der Ausblick trug tatsächlich dazu bei, Helges Laune ein wenig zu bessern.
Blick auf die French Bay bei Titirangi
Und dann - man glaubt es kaum - haben wir Moritz von seinem Hostel abgeholt. Zwar hatten wir ihn zuletzt vor etwa drei Monaten zu Gesicht bekommen, aber dennoch hatten wir beiderseits eine Menge zu berichten. Wir verbrachten den Abend bei Hohepa und fuhren den ziemlich erschöpften Moritz gegen 10 Uhr wieder zu seiner Unterkunft in der Innenstadt.
Am Freitagabend zeigten wir Moritz die Skyline Aucklands bei Nacht von der Harbour Bridge aus (ein wirklich schöner Anblick) und luden dann die anderen Volunteers in Posies Haus ein. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und Moritz übernachtete gemeinsam mit uns beiden im zu bewachenden Haus.
Pünktlich zu Moritz' Ankunft war im Übrigen die Sonne mit voller Macht zum Vorschein gekommen. Bei sommerlichen Temperaturen machten wir samstags einen Ausflug nach Piha zum Lion's Rock und verbrachten den Nachmittag am dortigen Strand.
Die Tänze waren wie gewohnt schauderhaft und als Kathi (verziert mit einem Heena-Tattoo - dies ist kein permanentes Tattoo!) und Dewashna zurückkehrten, statteten wir den Buden einen Besuch ab. Dort gab es lustig aussehende Dinge mit lustigen Namen zu essen, die zu unserer größten Überraschung auch noch schmeckten. Verhältnismäßig früh fuhren wir aber wieder davon, da am nächsten Tag ein großes Event auf uns wartete.
Mit dem Startschuss begann das Getrappel unzähliger Laufschuhe in den wie ausgestorbenen Straßen Aucklands. Wetter und Aussicht auf dem Streckenkurs waren überwältigend und wir genossen die Atmosphäre. Die ersten 5km liefen wir gemeinsam, um dann auf der letzten Hälfte unser eigenes Tempo zu laufen (wobei Peter mit den beiden "Guys" unterwegs war, damit Kaa nicht schneller lief als er konnte und Mark keinen Unfug anstellte). Außer dass Mark die ganze Zeit aufs Klo wollte, und von der Tatsache abgesehen, dass Kaa sich beinahe übernommen hätte, verlief das Rennen ohne böse Zwischenfälle und das ganze Hohepa-Team erreichte nach 10,5 Kilometern das Ziel.
Unsere Zeiten (nach langsamem Beginn): Helge 1:01:19 (170.) und Kathi 1:07:18 (191.).
Kathi hat jetzt übrigens Blut geleckt und möchte unbedingt für einen Halbmarathon trainieren.
In den weißen Hohepa-Shirts von links nach rechts: Mira, Mark, Kathi, Helge, Annabel, Kaa, Peter und Alex.
Kathi, Moritz und Maori-Statue auf dem Wanderweg bei Karekare
Das war´s erstmal wieder von uns. Wir werden versuchen, künftig wieder in kürzeren Abständen Blogeinträge zu veröffentlichen!
Ein Tag am Flughafen ist auch mal ganz schön
Am vergangenen Mittwoch hatten wir beide uns frei genommen, um Moritz, einen guten Freund aus Göttingen, vom Flughafen abzuholen. Moritz hatte sich vor wenigen Monaten recht kurzfristig dazu entschlossen, von Oktober bis August als Backpacker Neuseeland zu bereisen. Backpacker sind - überwiegend deutsche - Touristen, die ihre sieben Sachen in einem großen Rucksack verstaut haben und von Ort zu Ort reisen. Sie finanzieren ihre Reise durch zahlreiche Nebenjobs.Wir erwarteten Moritz um 14:35 Uhr am Flughafen, bemerkten aber, dass "seine" Maschine bereits Verspätung hatte. Daher machten wir zunächst einen kleinen Ausflug auf die nahegelegene Insel Puketutu. Wie wir feststellten, ist diese Insel zu 85 Prozent in Privatbesitz. Man darf nur einen kleinen Schotterweg betreten, der rund um das umzäunte Areal führt, auf dem mysteriöse Bauarbeiten stattfinden. Uns war es egal, und etwa zwei Stunden später waren wir wieder am Flughafen. Dort standen wir bei traumhaften Wetter auf dem so genannten Skydeck und fotografierten Moritz' Emirates-Flugzeug bei der Landung, dessen Verspätung im Übrigen bereits 2 Stunden betrug. Dann begann das Warten. Ein Backpacker nach dem anderen fand seinen Weg durch die Sicherheitskontrollen, nur Moritz tauchte nicht auf. Um Viertel nach 6 rief Kathi schließlich bei ihm an - und siehe da: er nahm ab! Recht schnell wurde klar, dass wir uns missverstanden hatten. Denn Moritz saß zu diesem Zeitpunkt noch in Dubai und hatte mehr als 15 Stunden Flug vor sich...
Nach diesem eklatanten Missverständnis konnte nur noch Naherholung trösten. Wir fuhren heim, luden unser noch warmes Abendessen ins Auto und fuhren zur French Bay in Titirangi. Frustpicknick. Der Ausblick trug tatsächlich dazu bei, Helges Laune ein wenig zu bessern.
Blick auf die French Bay bei Titirangi
The Eagle Has Landed
Am nächsten Tag stand wie gewöhnlich Arbeiten auf dem Programm. Die darauf folgende Freizeitbeschäftigung war jedoch neu. Helge hatte sein erstes Ligaspiel in einer Liga für "ambitionierte Freizeitkicker". Dort ging auch ganz schön die Post ab! Am Ende lag der Kaurilands FC nach Punkten knapp hinten (1:2), nach Sympathiewerten aber deutlich in Führung.Und dann - man glaubt es kaum - haben wir Moritz von seinem Hostel abgeholt. Zwar hatten wir ihn zuletzt vor etwa drei Monaten zu Gesicht bekommen, aber dennoch hatten wir beiderseits eine Menge zu berichten. Wir verbrachten den Abend bei Hohepa und fuhren den ziemlich erschöpften Moritz gegen 10 Uhr wieder zu seiner Unterkunft in der Innenstadt.
House Sitting und Sonne satt
Ein interessanter Brauch der Neuseeländer ist das House Sitting. Vor 20 Jahren war das Wort Kriminalität in Auckland offenbar unbekannt, was sich seither aber geändert hat. Neuseeland ist zwar immer noch ein sicheres Land, aber anders als in den 80ern und 90ern hat man es nun mit gelegentlichen Einbrüchen zu tun. Da die Häuser hingegen immer noch aus Pappe bestehen und die Fenster (wie bei Hohepa) von außen mit einem Schraubenzieher geöffnet werden können, gingen die Neuseeländer dazu über, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen (zur Not aber auch Wildfremde) kostenlos in ihren Häusern übernachten zu lassen, damit ihre Grundstücke in den finsteren Abendstunden belebt aussehen. Langer Rede kurzer Sinn: Von Mittwoch bis Sonntag wohnten wir nicht bei Hohepa, sondern im Haus unserer Arbeitskollegin Posie, 5 Minuten von Hohepa entfernt.Am Freitagabend zeigten wir Moritz die Skyline Aucklands bei Nacht von der Harbour Bridge aus (ein wirklich schöner Anblick) und luden dann die anderen Volunteers in Posies Haus ein. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und Moritz übernachtete gemeinsam mit uns beiden im zu bewachenden Haus.
Pünktlich zu Moritz' Ankunft war im Übrigen die Sonne mit voller Macht zum Vorschein gekommen. Bei sommerlichen Temperaturen machten wir samstags einen Ausflug nach Piha zum Lion's Rock und verbrachten den Nachmittag am dortigen Strand.
Diwali 2.0
Am Abend fuhren wir gemeinsam mit Dewashna auf das Diwali-Festival des Westens Aucklands. Es fand in einer großen Veranstaltungshalle in Henderson statt und bestand aus drei Teilen: Einer Reihe von indischen Fressbuden, einer Art indisch-hinduistischem Markt und einer Veranstaltungsbühne. Während Kathi und Dewashna die Marktstände unsicher machten, ließen sich Moritz und Helge von den (gewöhnungsbedürftigen) Darbietungen unterhalten. Im ungefähr einstündigen offiziellen Begrüßungsteil traten viele prominente Politiker auf: Neben dem Bürgermeister Aucklands, die Ministerin für Soziale Entwicklung sowie der Chef der Labour-Partei. Wir staunten nicht schlecht als diese Personen die Bühne hoch hopsten und einen Gag nach dem anderen vom Stapel ließen. Offenbar wird man in diesem ulkigen Land nur gewählt, wenn man Witze erzählen kann...Die Tänze waren wie gewohnt schauderhaft und als Kathi (verziert mit einem Heena-Tattoo - dies ist kein permanentes Tattoo!) und Dewashna zurückkehrten, statteten wir den Buden einen Besuch ab. Dort gab es lustig aussehende Dinge mit lustigen Namen zu essen, die zu unserer größten Überraschung auch noch schmeckten. Verhältnismäßig früh fuhren wir aber wieder davon, da am nächsten Tag ein großes Event auf uns wartete.
Auckland Marathon
Um 4:45 Uhr klingelte der Wecker, und wir taumelten aus unseren Betten. Daraufhin musste Helge einem Autisten (Mark) klar machen, dass es jetzt eine gute Idee wäre, etwas zu frühstücken und eine schlechte, in wenigen Stunden alle Marathonteilnehmer zum Essen bei Hohepa einzuladen - was einfacher klingt als es war. Und schon wurden wir abgeholt. In einem Van fuhren unsere Chefin, ihre beiden Söhne (Max und Alex), Mark und Kaa (beides Residents), Peter, Kathi und Helge. Im anderen Van nahmen zu unserer Unterstützung Mira, Annabel (Resident) und unser Chef Platz. Als wir am Start des Viertelmarathons ankamen, war die Sonne noch nicht lange am wolkenlosen Himmel, und es war ganz schön frisch, als wir uns vorbereiteten.Mit dem Startschuss begann das Getrappel unzähliger Laufschuhe in den wie ausgestorbenen Straßen Aucklands. Wetter und Aussicht auf dem Streckenkurs waren überwältigend und wir genossen die Atmosphäre. Die ersten 5km liefen wir gemeinsam, um dann auf der letzten Hälfte unser eigenes Tempo zu laufen (wobei Peter mit den beiden "Guys" unterwegs war, damit Kaa nicht schneller lief als er konnte und Mark keinen Unfug anstellte). Außer dass Mark die ganze Zeit aufs Klo wollte, und von der Tatsache abgesehen, dass Kaa sich beinahe übernommen hätte, verlief das Rennen ohne böse Zwischenfälle und das ganze Hohepa-Team erreichte nach 10,5 Kilometern das Ziel.
Unsere Zeiten (nach langsamem Beginn): Helge 1:01:19 (170.) und Kathi 1:07:18 (191.).
Kathi hat jetzt übrigens Blut geleckt und möchte unbedingt für einen Halbmarathon trainieren.
In den weißen Hohepa-Shirts von links nach rechts: Mira, Mark, Kathi, Helge, Annabel, Kaa, Peter und Alex.
Neuer Sport: Moe aus der Fassung bringen
Gegen 11 Uhr morgens am selben Tag holten wir dann Moritz zum Pflichtprogramm "Naturerlebnis" ab. Es stellte sich heraus, dass Moritz ein dankbarer Natur-Tourist ist. Man fährt ihn einfach zu einem der wunderschönen Lookouts oder Wanderwege der Region Auckland und schon ist er glücklich. Wobei seine Reaktionen durchaus zwischen "Unfassbar!", "Unglaublich!" und "Das ist ja krass!" schwanken. An diesem Tag machten wir noch eine etwa einstündige Wanderung über den uns bekannten Loopwalk bei Karekare (diesmal aber bei sehr warmen Temperaturen). Anschließend hielten wir uns noch eine Stunde auf dem riesigen schwarzen Sandstrand von Karekare auf. Hier war allerdings spätestens nicht mehr viel mit Kathi und Helge anzufangen. Wir fuhren Moritz wieder heim und ließen den Abend mit einer DVD ausklingen.Kathi, Moritz und Maori-Statue auf dem Wanderweg bei Karekare
Das war´s erstmal wieder von uns. Wir werden versuchen, künftig wieder in kürzeren Abständen Blogeinträge zu veröffentlichen!
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